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"Brenn alles nieder und es gibt wieder keinen Alarm"
- Alt & verstaubt, Marteria

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*Charleen*

Die Tür fiel in das rostige Schloss. Ich war immer noch nicht so richtig in der Lage, meine Gedanken zu dem zu ordnen, was sich da gerade abgespielt hat. Deshalb bekam ich auch nur ein unglaubliches Gestottere hervor, welches sich ungefähr nach "We...Wa...Was sollte das denn gerade?" anhörte. Ich drehte mich zu der alten Treppe herum, auf der Taddl immer noch stand und vor Wut kochend die Tür anstarrte. Ganz ehrlich, wenn Blicke töten könnten, würde der Eingang jetzt in tausend Scherben zerbersten. Gott sei Dank besaß er diese Fähigkeit noch nicht, schien aber auf dem besten weg dorthin zu sein. Sein Blick fand kurz nach meiner Frage den Meinen. Seine Augen schienen ein wenig von ihrem Hass zu verlieren, seine Stimme dafür umso weniger.
"Er hat sich entschieden", war die kurze, knappe und ziemlich barsche Antwort, die ich erhielt. Danach wollte mein Ach - so - toller Freund filmreif auf dem Absatz kehrt machen und mich ohne ein weiteres Wort im Flur stehenlassen. Na danke auch. Ohne mich.
"Warte, warte, warte. Du hast jetzt nicht gerade ernsthaft vor, mich hier so einfach im Hausflur stehen zu lassen? Seh' ich aus wie'n Labrador?"
Er verkniff sich eine Antwort, machte aber tatsächlich kehrt und kam sogar die Treppen zu mir herunter. Geht doch. 
Ich stemmte meine Arme in die Hüften und legte meinen Kopf in den Nacken um ihm direkt in die Augen sehen zu können. 
"Ich hätte gerne die lange Variante, die nicht nur aus 'Er hat sich entschieden' besteht. Was soll'n das überhaupt heißen?"
Ich versuchte möglichst nicht vorwurfsvoll oder aufgebracht zu klingen, um seine Wut nicht auch noch auf mich zu lenken.
Er schluckte hart. "Es heißt genau das. Er will nicht mehr bei uns leben, sondern bei Tommy-", in dem Namen schwang eine besondere Note Ekel mit, "und ich habe nicht vor ihn aufzuhalten. Er wird schon sehen, was er davon hat!"
Eine meiner Augenbrauen wanderten in die Höhe, als mir nicht wirklich klar werden wollte, was er jetzt mit seiner letzten Aussage meinte.
"Und was genau soll er jetzt davon haben? Ich meine aus rein ökonomischer Sicht bist jetzt ja du derjenige mit dem Nachteil. Ardy wird einfach da weitermachen wo er aufgehört hat."
Er lachte ironisch. "Nein Charly. Für mich erwachsen sich daraus so einige Vorteile. Ein hungriges Maul weniger zu stopfen, ein Klotz weniger am Bein, -"
"Und einen Freund weniger", warf ich ein. Er ignorierte mich.
"-Für Ardian, meine Liebe, wird es ganz schlecht aussehen. Er wird da draußen elendig verrecken. Oder von den Bullen geschnappt werden. Oder beides."
In meinen Schläfen meldete sich mit einem Stechen ein fieser Kopfschmerz zu Wort. Na wundervoll. Die Beiden waren schlimmer als jeder 5-Jährige.
"Wenn er da draußen 'verreckt', warum tust du dann nichts dagegen? Verdammt, er ist dein bester Freund!"
Langsam verließ mich meine Selbstbeherrschung und ich wurde doch immer aufgebrachter, während ich wild mit den Händen durch die Gegend gestikulierte. Taddl dagegen blieb ganz ruhig. "Wie gesagt: Er hat sich entschieden."
"Er hat sich entschieden!", äffte ich ihn nach, "Meine Fresse, wenn ich diesen Satz noch einmal höre, explodiert mein Kopf noch! Er hat sich nicht 'entschieden'. Er hat 'nen alten Freund mitgebracht, weil die sich seit weiß ich wie vielen Jahren nicht gesehen haben! Das hat ganz und gar nichts mit entscheiden zu tun", schrie ich, während sich meine Stimmlage in immer höhere Gefilde begab.
"Und wenn schon. Ich kann ihr nicht jeden einfach hereinspazieren lassen. Das ist nicht die Wohlfahrt und ich nicht Mutter Teresa."
"Aber er...", setzte ich an, lies es aber dann doch, da ich schnell merkte, dass das Ganze sowieso keinen Sinn hatte. Mit jedem Warzenschwein wäre es einfacher gewesen zu disktutieren. 
Wie konnte man gleichzeitig so besitzergreifend und eifersüchtig sein? Es wollte nicht in meinen Kopf bringen.
Und plötzlich fühlte ich mich einfach viel zu unbehaglich. Ich konnte seine Anwesenheit nicht länger ertragen.
Ich seufzte einmal und atmete dann tief ein und aus, um mich zu beruhigen und meinen Puls von der 180 herunterzubekommen.
"Ich... ich glaube es ist besser, wenn ich heute bei Luna und Vik schlafe. Ich muss das erst einmal verarbeiten und brauch dazu Zeit für mich." Ich drängelte mich an ihm vorbei, streifte dabei noch ein letztes Mal seine Schulter. "Gute Nacht", flüsterte ich, obwohl es vermutlich noch nicht mal Zeit für's Abendessen war.
Und diesmal war ich es, die ihn allein stehen lies.

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Guten Abend (:
Ich fahr morgen nach Hamburg, um den 18. meiner besten Freunden zu feiern, daher wird diese Woche definitiv nichts mehr kommen. Muss mal außerhalb des Internets ein wenig produktiv werden :D Meine letzten Tage bestanden nur aus Schlafen, Essen, schlafen, eventuell Sport, Essen und AHS- Marathons (hätte nicht gedacht, dass sie Evan Peters Bart aus Staffel 5 noch toppen können, aber die Perücke hats mir echt gegeben) und SnK-Memes (und optional noch mehr essen).
Achja und nen haufen Ohrwürmern. Alle von KIZ. Ich hasse mich selbst dafür.
Wie auch immer, Feedback ist gerne gesehen (:
-xx Lali

Criminal Mind ||Taddl||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt