Kapitel 4. Doktor Bennet

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Wieder ein neuer Therapeut. Wieder musste ich alles erklären. Was passiert war. Warum ich hier war. Dass ich unter Depressionen litt. Dass ich Alpträume hatte. Alpträume wegen ihm, meinem Vergewaltiger. Dass ich einen Selbstmordversuch hinter mir hatte. Dass ich noch immer Selbstmordgedanken hatte. Ich wollte das nicht mehr. Nicht mehr alles erzählen müssen. Nicht mehr daran denken müssen, dass ich ein unschuldiges Wesen vor seiner Geburt umgebracht hatte. Du bist einfach eine nutzlose Mörderin. Das war ich. Warum musste die Stimme nur Recht haben? Weil ich schlau bin. Schlauer als du.

Ich bin angekommen und wurde direkt in den Raum geschickt. Der Therapeut, Doktor Bennet, wie mir gesagt wurde, war noch nicht da. Ich setzte mich also auf das Sofa, das hier stand, und wartete. Kurz darauf kam Doktor Bennet auch schon. "Hallo Samantha. Schön, Sie kennen zu lernen", begrüßte er mich und schüttelte mir die Hand. Dann machte er mit den Standardfragen bei jeder ersten Sitzung weiter: "Warum sind sie heute hier?" "Vergewaltigung, dadurch ungewollte Schwangerschaft. Selbstmordversuch", meine übliche Antwort. Er ließ sich von meiner Desinteresse nichts beirren und stellte die nächste Frage: "Und was ist mit dem Kind?" Scheiße. Ich schwieg und mir kamen Tränen in die Augen. "Keine gute Frage?" Nein. Überhaupt keine gute Frage. Doch ich antwortete nicht. "Na gut, dann nicht. Andere Frage: Wie geht es Ihnen heute?",  machte er weiter. Merkte er nicht, dass es mir scheiße geht? "Mir geht es super. Ich werde an mein schlimmstes Erlebnis bisher erinnert" - alle deine Erlebnisse bisher waren schlimm - "meine innere Stimme macht mich runter und ich muss zu einer Therapie. Natürlich geht's mir gut", antwortete ich sarkastisch.

Die restliche Therapiestunde ging rum wie jede andere davor und ich beruhigte mich langsam wieder. Nach der Sitzung ging ich raus und statt einfach nach Hause zu gehen, ließ ich mir Zeit und schlenderte durch die Straßen.

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Kurzes Kap, I know. Und ja, ich habe mich jetzt 4 Wochen? 3 Wochen? nicht gemeldet... Naja, in den Ferien hatte ich irgendwie keine Motivation mehr und als die Schule wieder angefangen hat, musste ich die ganze Zeit für Klausuren lernen und Hausaufgaben machen... Oberstufe ist halt stressig. Dann habe ich mir überlegt, am Wochenende weiter zu schreiben (hing seit den Herbstferien an der Stelle fest, als sie sarkastisch antwortet...), weil das ein chilliges Wochenende war (war nicht zu Hause), aber ich habe nach langer Zeit zwei Freundinnen wieder gesehen und dann lieber Zeit mit denen verbracht... I know, das sind dumme Ausreden, aber es war wirklich so...

Dann noch eine kleine Umstrukturierung der Geschichte: ich wollte ja eigentlich den Anfang aus Sams Sicht schreiben und dann aus Bens, aber mir ist aufgefallen, dass Sams Sicht eigentlich viel interessanter ist. Ben geht ja eigentlich nur zur Arbeit und dann verbringt er Zeit mit Sam, während Sam sich ja eigentlich immer Gedanken macht und so... Außerdem ist der Film schon aus Bens Sicht und die Vorgeschichte jetzt eben aus Sams. Finde irgendwie, das passt für diese Geschichte besser...

Lol, das Kap hat jetzt mehr Wörter als das letzte, weil ich jetzt hier so viel schreibe...

Damit bis zum nächsten Kapitel
Luan

Ideenlos || Fanfiction zu "Die Idee von Glück" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt