Kapitel 4

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"Clary? Könntest du mal bitte kurz kommen?" Schrie Nath von unten zu mir hinauf.
Sofort stolperte ich die Treppe hinunter.
Nath bat mich eigentlich nie um Hilfe, aber wenn er es doch tat, dann war es wichtig.
Schwankend blieb ich vor ihm stehen. "Sie haben gerufen, Sir?"
Ich verbeugte mich spöttisch vor ihm. "Ähmm...also naja"
Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Marinette wollte sich mal mit uns treffen, damit wir uns beraten können, zum Thema Malerei. Es wäre heute Nachmittag, und super super wichtig" Er sah mich flehend an, und ich konnte nicht anders, als zu nicken.
Er nannte mir die Uhrzeit, und es war ganz praktisch, denn es würde eine halbe Stunde später sein, nachdem Adrien wieder gehen musste, weil er Chinesisch hatte.

Ich saß nun schon eine Stunde mit Adrien an dem Projekt, und wir kamen gut voran.
Ich wollte ihm grade eine Skizze für den Ablauf des Projektes anfertigen, da gingen mir die karierten Blätter aus. Also stand ich auf, und holte meinen Zeichenblock.
"Cool, du kannst echt gut zeichnen!" Adrien sagte diese Worte mit solch einer Begeisterung in der Stimme, dass sie mich rot werden ließ.
Ich stammelte nur ein 'Dankeschön'. "Dürfte ich mir das mal ausleihen?" Adrien sah mich bittend an, und ich nickte schließlich.
Anschauen schadete ja nicht, oder? Punkt 15.30 Uhr verließ Adrien das Haus, um zu dem Unterricht zu gehen, auf den er eigentlich gar keine Lust hatte.
Ich hörte Musik, und ungefähr 10 Minuten, bevor wir uns mit Marinette treffen sollten, fiel mir siedend heiß ein, dass ich ohne meinen Zeichenblock dort nicht auftauchen konnte, und Adrien ihn ja mitgenommen hatte.
Ich stolperte (schon wieder) die Treppe hinunter schrie noch kurz 'wir treffen uns bei Marinette', und rannte dann aus dem Haus auf die Straße, und in die Richtung, in der Adrien gesagt hätte, er wohne dort.

"Bitte, ich muss zu ihm, es ist wichtig" bettelte ich nun schon diese unhöfliche Frau in der Freisprechanlage an. "Adrien ist zurzeit nicht erreichbar" Redete ich mit einem Menschen oder einem Anrufbeantworter?!
"Ach kommen sie schon ich wei-"
Den Rest meines entrüsteten Satzes konnte ich nicht zuende sprechen, da hinter mir eine Stimme ertönte. "Marinette! Du kannst dem Evillestrator doch keinen Wunsch abschlagen."
Es war Nath's Stimme.
Nun die Stimme des Evillestrators. Marinette antwortete nach Kurzem Zögern mit Ja.
Ich ging hinter einer Mauer in Deckung, und beobachtete, wie Nath, Entschuldigung der Evillestrator Marinette eine Einladung schrieb, und dann ging.
Jeder normale Mensch wäre jetzt Nach Hause und in Sicherheit gegangen, aber war ich den normal?
Nein, war ich nicht, deswegen folgte ich ihm -hoffentlich unauffällig-. Nach einer Weile, und ich hatte für meine Verhältnisse echt lange durchgehalten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen, fiel ich hin.
Natürlich sah das Monster, das meinem Bruder ähnlich sah, sofort zu mir. "Clarissa Adele Fray. Wie schön das du mich endlich mit deiner Aufmerksamkeit beehrst. Nur leider zu spät! Als wir uns treffen wollten, bist du nicht da gewesen, also ist Marinette gegangen! Das solltest du mir büßen, zum Glück konnte ich sie noch umstimmen. Aber eine Strafe solltest du trotzdem erhalten!"
Er lachte hämisch, und malte irgendwas auf das Tablet an seinem linken Arm.
Plötzlich schlossen sich Handschellen um meine Handgelenke, und ich wollte  vor Schreck aufschreien, aber ich bemerkte einen Knebel in meinem Mund. Werd ich grad entführt?
Ich versuchte erst gar nicht um Hilfe zu schreien, man würde mich eh nicht hören, und wenn doch, brachte ich damit andere Menschen in Gefahr.
Und genau das wollte ich verhindern, doch wie war Nath eigentlich zu diesem Monster geworden?

***Flashback***

Nathaniël wartete nun schon seit 10 Minuten mit Marinette im Park, und schaute ständig auf die Uhr.
Wo blieb seine tolpatschige Schwester nur? Marinette war anscheinend auch ungeduldig, und schließlich ging sie.
Sie ließ einen am Boden zerstörten Nath zurück, der nun leichte Beute für Hawk Moth war.

Die Reinste KatzastropheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt