Kapitel 5

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Das Schiff, dass der Evillestrator für Marinette mit allem Drum und Dran gezeichnet hatte, war erstaunlich.
Und da ich, in einer 'Kiste' aus Glas war, und diese auf dem Dach stand, konnte ich das glaube ich ganz gut beurteilen.
Die Kiste hatte mehrere Luftlöcher an den Seiten und an der Decke. Wie ein Tiger im Käfig ging ich umher, und schlug gegen die Wände bis meine Hände bluteten. Letztendlich ließ ich mich kraftlos an einer der glatten Wände sinken.
Nun saß ich also mit angewinkelten Beinen an einer der Wände.
Es war kalt, obwohl es eigentlich Mai war.
Nun ja, ich fror.
Und irgendwann schloss ich die Augen, und schlief ein.

Ich wurde von Schreien geweckt. Schnell richtete ich mich auf, und sah gerade noch, wie sich eine Wand meines Käfigs verschob, der kostümierte Junge hineinflog, und diese dann wieder an ihren vorherigen Platz wanderte.
Chat Noir lag vor mir auf dem Boden, und grinste mich schräg an.
Ich schlug mit meiner flachen Hand gegen meine Stirn.
Ich schätzte, er war meine einzige Hoffnung gewesen.
Durch meine Bewegung fingen nun auch die Wunden an meiner Hand wieder an zu bluten.
"Bist du verletzt?"
Er beäugte mich skeptisch.
"Nö, ist nur Ketchup."
Mein Sarkasmus verschwand selbst in der schwierigsten Situation nicht.
Und dann wurde mir glaube ich einfach alles zu viel.
Nath war sauer, ich war an seiner Verwandlung schuld, und dann war da noch die panische Platzangst, die ich zu verdrängen versuchte.
Mir kamen die Tränen, und schon fand ich mich in den Armen des Blondschopfes wieder.

"Du könntest..."
Ich überlegte.
Wir mussten hier herauskommen. Der Plan von Marinette war schiefgegangen, es lag jetzt an uns. Plötzlich legte Chat eine Hand um meine Hüfte.
Bevor ich allerdings den Sinn erfragen konnte, wurden wir in die Luft katapultiert.
Anscheinend hatte er seinen obercoolen Ninja-Stock ausfahren lassen, weswegen wir hochgeschleudert wurden.
Während des Fluges konnte Chat mich allerdings nicht richtig festhalten, und ich fiel.

In die eiskalte Seine.

Bibbernd wurde ich aus dem Fluss gefischt.
Sofort nahm Chat Noir mich in die Arme, und wickelte eine Decke um mich.
Er hob mich, nun ja, im Brautstyle. Ich vergrub meinen Kopf in seinen Muskeln, äh Armen.
Er sprach beruhigend auf mich ein, es sei jetzt vorbei.
Es fing an zu donnern, und ich zuckte erschrocken zusammen. "Alles ist gut. Ich beschütze dich. Ich bring dich jetzt Nachhause."
Wie er es schaffte, von dach zu dach zu springen, obwohl er mich hielt.
Durch ein geöffnetes Fenster sprang er in mein Zimmer.
Mit Mühe und Not konnte ich stehen, nachdem er mich absetzte. Bei dem Ausziehen meiner nassen Klamotten scheiterte ich allerdings kläglich.
Ich kam mir vor wie ein kleines Kind.
Chat Noir schien mein Problem zu erkennen, und trat vorsichtig auf mich zu.
Er sag mich fragend an, weswegen ich nickte.
Er half mir, mein Shirt und meine Hose auszuziehen, und mir ein  Nachthemd überzustteifen.
Er sorgte dafür, das ich letztendlich in meinem warmen Bett lag.
"Bleib bitte hier", flüsterte ich, als er gehen wollte.
Er nickte, und setzte sich auf den Stuhl, der neben meinem Bett stand.
Ich rückte etwas näher zur Wand, sodass mehr Platz in meinem Bett war.
Ich klopfte auf die Seite.
"Mein linker linker Platz ist frei..."
Er lachte, und legte sich seufzend neben mich.

Ich rückte etwas näher zu ihm, und fühlte mich sicher und geborgen.

Die Reinste KatzastropheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt