Kapitel 40

13.3K 1K 216
                                    

Unruhig warf ich mich in meinem Bett hin und her und versuchte krampfhaft die Augen offen zu halten. Immer wieder wollten sie mir zufallen doch ich riss sie sofort wieder auf. Sobald ich am Flughafen war würde ich mir noch einen Kaffee kaufen, doch dazu musste ich warten bis meine Mum sich ins Bett gelegt hatte. Doch irgendwie kam sie heute gar nicht zum Ende. Was tat sie bloß die ganze Zeit in der Küche? Normalerweiße war sie doch auch nicht so lange wach.

Was sie wohl dazu sagen würde wenn ich einfach so verschwinden würde? Nach London. Eine fremde Stadt, ein anderes Land. Sie würde sich schreckliche Sorgen machen doch ich konnte so nicht weiterleben. Ich musste ihn wiedersehen. Sie musste es einfach verstehen.

Vorsichtig spitze ich die Ohren und merkte das die Geräusche drausen auf gehört hatten. Jetzt war sie doch endlich in ihr Bett gegangen. Ich blieb noch ein paar Minuten liegen um auch wirklich sicher zu gehen das sie eingeschlafen war, bevor ich meine Füße über die Bettkante schwang und mich aufrichtete. Meine Klamotten trug ich breits, sogar die Schuhe. So leise wie möglich lief ich durchs Zimmer und griff zu meinem Koffer der schon griffbereit neben der Tür stand. Ich hatte ihn vorhin geopackt und alle wichtigen Dinge hinein geschmissen. Außerdem hatte ich all mein Geld was ich finden konnte zusammen gesucht und ein bisschen was aus den Vorräten meiner Mutter genommen. Sie hatte immer gesagt es wäre für ein Notfall, und meiner Meinung nach war das hier gerade ein notfall.

Meinen Augen hatten sich von dem langen Liegen und Augen offen halten schon an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte alles ganz gut erkennen. Vorsichtig drückte ich die Türklinke runter und leise schwang die Tür auf. Eiskalte Stille empfing mich. Vorsichtig atmete ich durch, hob den Koffer an und setze so vorsichtig wie möglich einen Fuß vor den anderen, immer darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen. Wenn ich jetzt nicht aufpasste konnte ich die Action vergessen. Dann konnte ich Louis vergessen.

Zum Glück schaffte ich es ohne ein Geräusch zu verursachen zur Tür. Vorsichtig schlüpfte ich in meine Jacke und holte den Zettel an meine Mutter aus der Hosentasche. Er war etwas zerknittert und ich öffnete ihn langsam. Er knisterte etwas, so leise das man es kaum hören konnte. Meine Augen scheiften nocheinmal kurz über die paar Zeilen.

"Liebe Mama,
ich weiß du wirst dir schreckliche sorgen machen, aber das musst du nicht. Ich habe es ohne Louis einfach nicht mehr ausgehalten und bin jetzt in Lodnon. hoffe du verstehst das. Ich hab dich lieb.
Deine Mia"

Vorsichtig platzierte ich ihn neben ihrem Schuh sodass sie ihn hoffentlich sehen würde. Ein letzes Mal atmete ich tief durch, dann öffnete ich die Tür. Eiskalte Nachtluf umgab mich und ich hiefte langsam den Koffer nach drausen. Allerdings hatte ich nicht mit dem heftigen Wind gerechnet der drausen wehte und auf einmal ertönte ein lauter Rums hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und sah das die Tür hinter mir zugeschlagen hatte. Wie ersteinert blieb ich stehen. Jetzt würde sie aufwachen. Jetzt würde sie runter kommen. Alles war zu spät.

Und dann rannte ich. Mit der einen hand hielt ich den Griff des Kofers dessen räder laut auf dem Asphalt ratterten. Meine Füße bewegten sich immer schneller und mein Atem ging unregelmässig. An anhalten war allerdings nicht zu denken da ich viel zu sehr fürchtete, dass meine Mutter mir gefolt war, was natürlich totaler Schwachsinn war. Irgendwann entdeckte ich ein Taxi und flog beinahe auf die Rückbank. Der Fahrer sah mich etwas komisch an, da es ja nicht alltäglich ist das ein 16-jähriges Mädchen um 12 Uhr nachts mit einem Koffer durch die Strassen rennt und zum Flughafen will. Ich iggnorierte ihn jedoch gekonnt und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. Das kalte Glas war sehr kalt an meiner Stirn doch ich hatte nur noch einen Gedanken.

Louis.

****

Heute war der 24 Dezember. Es war Weihnachten. Alle Familien saßen jetzt wohl zuhause beisammen und waren glücklich. Der Weihnachtsbaum war geschmückt und die Geschenke lagen unter dem Baum. Die Kinder waren aufgeregt und überlegten was sie wohl bekommen würden. Die Eltern waren damit beschäftigt das leckere Essen vor zu bereiten. Auf dem Tisch stand ein Adventskranz auf dem vier Kerzen brannten. Überall roch es schön weihnachtlich nach Kerzen, Plätzchen und Fröhlichkeit.

My Problem called 'Tomlinson' !Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt