Kapitel 25

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Meine Reaktion war nun wirklich nicht die Beste, es war aber auch das Einzige was mir so schnell einfiel. Schnell umdrehen, Tür auf, Tür zu, Kabinentür auf und noch schnell abschließen. Die Panik kochte in mir hoch. Es war wirklich nicht die schlaueste Variante sich in diese Sackgasse zu begeben. Ich war so dumm! Was würden diese Jungs mit mir machen, wenn sie mich in ihre Finger kriegen würden? An der Tür hörte ich das Schlagen der Fäuste gegen die Tür. Draußen unterhielt sich Max mit seinen Kollegen. "Diese feige Kuh, versteckt sich einfach auf dem Klo!"  hörte man einen der Kollegen sagen. "Dann soll sie doch da drinnen versauern und sich die Pulsadern aufschneiden, diese Spinnerin! Wir gehen hier jedenfalls nicht weg, dass das mal klar ist!" 

Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Irgendwie hatte Max nicht ganz unrecht, immerhin würde ich niemandem mehr zur Last fallen wenn ich Tod wäre und bestimmt würde mich auch Niemand vermissen. Jedenfalls habe ich schon öfters darüber nachgedacht ob man es zu Ende bringen sollte, doch bis jetzt hatte ich noch nie den Mut dazu es wirklich zu tun. Mit meiner Rechten Hand griff ich mir instinktiv meinen Rucksack und suchte meine Klinge. Ich brauchte Beruhigung, meine Gedanken mussten wieder klar werden, auf welche Art und Weise auch immer. 

Max schlug immer wieder gegen die Tür "Komm' doch raus du feige Sau!". Die Worte hallten in meinem Kopf noch lange nach. Die Klinge hatte ich mittlerweile schon ausgepackt und hielt sie fest in meinen Händen, es schien fast so als hätte ich Angst, dass sie mir weggenommen werden würde. Dies würde auch sicher passieren wenn ich noch länger mit Herrn G. über meine Probleme reden würde. Er würde mich sicher geradewegs zu einem Psychiater schicken und dieser würde mich wiederum in eine Irrenanstalt zwangseinweisen lassen. Das durfte nicht passieren. Es musste sich etwas ändern, das hatte ich nun beschlossen.

Mein Puls schlung immer noch sehr sehr stark. In den Beinen hatte ich keine Kraft mehr um aufrecht zu stehen, also war ich an der Wand der Kabine entlang nach unten gerutscht. Mir war schwindelig. Dann passierte es: Mir wurde Schwarz vor Augen und sackte zusammen. 

Nur die Klinge hielt ich noch fest umklammert in meiner rechten Hand.

Ich bin doch eh scheiße...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt