Kapitel 10

642 31 0
                                    

Natürlich musste ich die Schnitte neu versorgen, sie sollten sich ja nicht entzünden, und so ging ich mit einem frischen Verband ins Bett. Am nächsten Morgen wollte ich einfach nur mehr im Bett liegen bleiben und nicht erst aufstehen. Ich hatte keine Lust, ich wusste was mich erwartet, eigentlich wie immer, doch irgendwie hatte ich heute noch weniger Bock als sonst. Bis zum Schluss hatte ich mich dann ziemlich gut mit dem Gedanken angefreundet einfach liegen zu bleiben. Meine Mutter wusste dann aber ziemlich gut meinen Plan zu versauen. Als sie sah, dass ich 'verschlafen' hatte, zog sie mich sofort aus dem Bett, ich wehrte mich zwar mit Händen und Füßen, doch das brachte nichts. Sie schickte mich in die Schule, ohne Garantie, dass ich überhaupt dorthin ging. Als ich im Bus war, überlegte ich mir schon, ob ich nicht bis zum Bahnhof mitfahren sollte. Doch heute schien anscheinend kein Tag für große Pläne zu sein, denn an der nächsten Haltestelle stieg Herr G. ein. Er sah mich und setzte sich auf den leeren Platz gegenüber von mir. „Lea, was machst denn du hier im Bus? Solltest du nicht schon längst in der Schule sein?“, „Hehe, ja, witzige Geschichte…“ Wir waren nun an der Haltestelle der Schule und ich war jetzt ja förmlich gezwungen auszusteigen, da ja Herr G. auch dabei war. „Ach Lea?“, „Ja?“, „Ich wollte ja heute nochmal mit dir sprechen, geh‘ doch schon mal hinauf, ich geh nur noch kurz den Schlüssel holen.“, „Ok“. Ich ging nur recht widerwillig ging ich zum Beratungsraum, doch es war sicher allemal besser als in meiner Klasse zu sitzen. Kaum hatte ich mich auf eine Bank vor der Tür hingesetzt, hörte ich auch schon Schlüssel klimpern und Herr G. kam mit Schwung um die Ecke gebogen.

Ich bin doch eh scheiße...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt