Szene 08

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the boy who changed my life
Szene 08: Mike

KOTAS POV

"Wow!" schrie Carol über den Lärm hinweg "Ich war noch nie auf einer LGBT-Party..." murmelte ich. Sie grinste "Na dann wirds doch mal Zeit! Ich hol uns was zu trinken!" Carol verschwand in der tanzenden Menge. Ich schloss die Augen.  Das Blut pochte in meinen Ohren und es roch nach Schweiß und Alkohol. Als ich die Augen wieder öffnete, viel mir sofort ein Junge auf, der vom anderen Ende der Tanzfläche zu mir rübersah. Er hatte dunkelblonde Haare, war groß und trug ein schwarzes Tank-Top. Er winkte mir grinsend zu. Ich wurde rot und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Der Junge sah mich immer noch an. "Nun geh schon hin!" Ich fuhr herum. Carol stand hinter mir mit 2 Gläsern in den Händen. "Ich weiß nicht..." Carol nahm einen großen Schluck von, was auch immer sie uns da zusammen gemixt hatte, und legte mir einen Arm um die Schulter. "Heute ging es doch darum, sich gehen zu lassen und vor allem zu vergessen, dich und was passiert ist...also los!" Sie hatte recht. "Gut!" sagte ich nickend. Sie grinste und drückte mir das Glas in die Hand. "Trink aus bevor du da bist. Du musst lockerer werden! Und viel Glück!"

"Na du?" Ich nahm einen großen Schluck und fühlte mich sofort stärker. "Hey!" Sagte ich und lehnte mich neben ihm an die Wand. "Gefällst dir?" Er nickte in Richtung Tanzfläche "Bisschen voll huh?" Mein Blick ruhte durchgehend auf ihm . Er hatte warme, braune Augen und wirkt echt sympathisch. "Ich bin auch nicht so der Tanzfan...es sei den ich bin betrunken." fügte er hinzu. Ich grinste "Dem kann ich mich nur anschließen."

Ich schaute die Tanzfläche entlang und entdeckte Carol, die gerade heftig am flirten war. Sie wandte ihren Blick nicht mal eine Sekunde von der Frau ab, die lachend vor ihr stand und bereits leicht schwankte. "Eine Freundin von dir?" Er klang wirklich interessiert, trotz Small-Talk. Ich nickte "Yup,sie heißt Carol." Er beugte sich vor. "Und...kann ich auch deinen Namen erfahren?" Sein Atem roch nach Minze und Bier. Ich spürte wie ich rot anlief. "K-Kota..." stotterte ich. Er lächelte und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht "schöner Name..." hauchte er in mein Ohr "...und Du?"

Ich konnte keinen einzigen vollständigen Satz von mir geben. Da mein Herz raste wie verrückt. "Mike, Fotografie Student.
Was ist mit dir? Studierst du?" Ich verschluckte mich an meinem Drink und musste husten "Ja, was das angeht...ich geh noch zur Schule." Mike hob eine Augenbraue "Echt jetzt?" Ich nickte und er lachte „Wie alt bist du?" Ich wollte nicht lügen.

"17, im November 18"  

"Also habt ihr euch reingeschlichen?" Ich schüttelte den Kopf. "Carol kennt den Türsteher." Ich nahm einen weiteren Schluck aus meinem Glas. Alles wurde nach und nach ein wenig verschwommen und leuchtend-

Wir unterhielten uns über mehrere Lieder, bis er seine Hand ausstreckte. Ich ergriff sie und er zog mich auf die Tanzfläche. Und ich war betrunken und er auch und es war perfekt. Nach mehreren Liedern lief mir der Schweiß von der Stirn. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und musste Mike fast ins Ohr schreien, damit er mich hörte. "Ich hol mir was zu trinken.Willst du auch was?" Er nickte aber bedeutete mir zu warten. "Ich hol uns was! Wir wollen doch nicht das du auffliegst und rausgeschmissen wirst." Ich grinste "Kann ich dir auch vertrauen?" Ich musste an  Johnnys Party-Regeln denken. Punkt 05: Keine unbeobachteten Getränke! Mike nahm mein Hand und zog mich mit sich zur Bar. Irgendwie schämte ich mich für das Misstrauen, mit dem ich ihm begegnete. Trotzdem beobachtete ich ihn während er dem Barkeeper "Cola und Whiskey" Über die Musik hinweg zubrüllte.Wir gingen wieder an den Rand der Tanzfläche und er reichte mir eins der identisch aussehenden Gläser. „Danke!" Ich nahm einen großen Schluck. Es war erfrischend und kühlte meinen Hals. Durch den normalen Cola Geschmack, stach der Brennende des Whiskeys kaum hervor. Mike streichelte meine verschwitzte Hand. "Kota?" Er stand nahe. So nahe, ich konnte selbst in dem schlechten Licht das Muster seiner Augen erkennen. Kleine Sterne, die sich zu bewegen schienen. Verdammt ich war so betrunken. "Ja?" hauchte ich. Mike legte seine Hand auf meine Brust. Direkt über meinen schnellen, wummernden Herzschlag. "Ich würde dich jetzt gern küssen..." Mir wurde heiß, wahnsinnig heiß. Die Worte taten gut. Gewollt zu werden tat gut. Und ich wünschte, ich könnte Mike dieses Gefühl zurück geben. Aber das konnte ich nicht. Denn während sich mein Körper, notgeil, zwischen den anderen, aufgehitzten Individuen in einem dunklen Raum, gefüllt mit dröhnender Musik und fließendem Alkohol befand, war mein Herz ganz wo anders.

Aber ich wollte nicht über Jason nachdenken. Er war unerreichbar und würde es immer bleiben. Und Mike, der 21jährige Fotografie-Student, der hier und jetzt vor mir stand, mochte mich. Vielleicht sogar mehr als das.

Ich lächelte ihn an „Dann tu es!"
Und schon waren seine Lippen auf meinen. Mund auf Mund. Haut auf Haut. Dann fing er an mich richtig zu küssen. Seine Zunge in meinem Mund. Mikes rechte Hand lag in meinem Nacken. Die Andere platzierte auf meinem Rücken. Er streichelte meine Wirbelsäule entlang. Und ich fühlte wie mein Körper reagierte. Wir lösten uns von einander. Er strich mir über die Wange. Ich schloss die Augen „Mike..." flüsterte ich. Und als ich die Augen wieder öffnete, war mir klar, dass Mike genau das Gleiche dachte wie ich. „Ähm..." seine Hand berührte immer noch meine Wange. „Meine Wohnung ist gleich um die Ecke..." Ich zögerte nur kurz, bevor mir Carols Wort wieder im Ohr klangen. Vergessen, mich und vor Allem was passiert ist Ich lächelte ihn an „Okay!" Mike grinste „Sicher?" Ich nickte. Sein Grinsen wurde breiter und er nahm mein Hand „Dann komm!" Mike zog mich zum Ausgang des Clubs. Ich blieb stehen und drehte mich noch einmal um. Carol sah zu mir rüber. Und während ich noch wild gestikulierte, grinste sie nur und zeigte mir einen Daumen hoch.

The boy who changed my lifeWhere stories live. Discover now