Slenderman

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„In Schweden lebte vor vielen Jahren ein alter Mann in einem Wald, in dessen Nähe sich ein See befand. Er hatte sein ganzes Leben dort verbracht, denn er hasste die Menschen und insbesondere Kinder. Eines Tages baute eine junge Familie nicht unweit von dem Haus des alten Mannes ebenfalls ein Häuschen, in das sie im Herbst einzogen. (...) Nach ein paar Jahren passierte es: Das mittlerweile acht Jahre alte Mädchen der kleinen Familielangweilte sich. Da kam ihm eine Idee: Es schlich an das Haus und spähte durch die Scheibe. Und da war er: der alte Mann, auf den zuvor niemand von ihnen einen Blick hatte werfen können. (...)

Er lag dort in einer merkwürdigen und unbequemen Haltung und – seine Augen waren geöffnet. Nach einiger Zeit wurde es dem Mädchen klar: Der Mann war tot. (...) Nachdem die Behörden informiert waren und ein Leichenwagen bestellt, machten sich die Eltern auf den Weg zu der Leiche, um vor Ort behilflich zu sein. Doch als sie dort ankamen, war keine Leiche zu finden! (...) Nachdem sie auch noch die Anfahrtskosten des Leichenwagens bezahlen mussten, stapften sie wütend zurück zu den Kindern.

Dort angekommen, riefen sie die beiden, um nun endlich der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Aber die Kinder kamen nicht. Völlig entnervt fingen sie also wieder zu suchen an. Aber sie blieben ohne Erfolg – ihre Kinder waren verschwunden. Als sie draußen auch alles abgesucht hatten und die Mutter der beiden völlig aufgelöst und tränenüberströmt zusammenbrach, sah der Vater etwas am Waldrand. Da waren sie! Ihre Kinder! Und sie rannten um ihr Leben, denn hinter ihnen lief eine grauenvolle Gestalt her! Sie war beinahe drei Meter groß, in einen schwarzen Anzug gekleidet und anstelle von einem Gesicht war nur eine flache, mit Haut bedeckte Scheibe zu erkennen.

Die Arme und Beine der Gestalt waren übernatürlich lang und dünn und es schien, als würden sie sich nicht bewegen, wenn das ‚Ding‘ seinen Standort wechselte. Es sah aus, als würde es in rasender Geschwindigkeit von einem Ort zum anderen schweben. (...) Nachdem sie die ganze Nacht den schrecklichen Geräuschen hinterhergejagt waren, erkannten sie in der Morgendämmerung etwas Farbiges in der Nähe einer Böschung. Mit letzter Kraft gingen sie darauf zu, bis sie erkannten, um was es sich handelte. Es waren die Kleider ihrer Kinder, zerfetzt, auf dem Boden zerstreut und in Blut getränkt.“

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