☆>Achtundzwanzig<☆

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How did we get here?
Did we forget all the things inside
And how do we stay here?
Do we embrace all the things tonight?

I feel so alive tonight
You got me feeling sublime
I wanna yell it from the rooftop down
Until it's over
And we're older

Seether - Tonight

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Es dauerte nicht lange und wir standen vor der Tür eines Schweinske-Restaurants, dass ich zielstrebig betrat. Es war zwar recht voll, aber wir hatten Glück und der Kellner wies uns einen freien Tisch zu. Wir setzten uns und begannen nach der Getränkebestellung in der Speisekarte zu blättern.

„Was hat es mit diesem Sven jetzt eigentlich konkret auf sich?“, brach Liam schließlich das Schweigen. 

Ich sah auf.

„Wie meinst du das?“

„Na ja, dein Exfreund ist er wohl nicht, oder? Der hängt ja bei dir in der Küche“, entgegnete er mit einem nachdenklichen Ausdruck in den Augen.

„Sven, mein Ex? Großer Gott, nein. Er war nur ein Freund, der mehr wollte, aber bei dem ich mir nicht wirklich sicher war. Nach der Aktion eben bin ich heilfroh, wenn es das letzte Mal war, dass ich ihn gesehen habe.“

Aus irgendeinem Grund schien ihn das zu freuen und er widmete sich wieder mit einem stillen Lächeln der Speisekarte.

„Gehst du öfters her, wenn du in Hamburg bist?“, fragte er schließlich und klappte die Karte zu.

„Ab und zu“, bestätigte ich.

„Was nimmst du?“

„Lasagne und du?“

„Ich auch.“

Als der Kellner mit unseren Getränken an den Tisch zurückkam, bestellte Liam für uns beide.

„Wie bist du eigentlich zum Schreiben gekommen?“, fragte er und nahm einen Schluck aus seinem Colaglas.

„Eigentlich wollte ich das immer schon machen. Ich hab dann angefangen Journalistik zu studieren, das aber abgebrochen, weil es mir zu trocken war. Na ja, und dann hatte ich Glück und habe den Job bei ‚Rock Sounds‘ bekommen.“

Liam grinste.

„Also ist das hier das Treffen der anonymen Studienabbrecher.“

„Es wäre anonym, wenn du nicht so auffällig wärst“

„Ich? Ich bin mir sicher, dass alle sich nach dir umdrehen.“

Stirnrunzelnd sah ich ihn an.

„War das jetzt gerade ein Kompliment?“

„Vielleicht…“

Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck lehnte er sich zurück.

Unsicher rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Mit dem scherzenden Liam konnte ich umgehen, auch, wenn er mal einen eindeutig zweideutigen Kommentar machte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass diese in letzter Zeit immer weniger wurden. Vielmehr schienen manche Bemerkungen ihm durchaus ernst zu sein.

Rock Diary // #brilliants2018// #SpringAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt