five.

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Ich rannte den Flur entlang. Ich sah eine Krankenschwester, mir war so egal wie ich dabei aussah oder was sie von mir denken würde, ich wollte einfach nur das Phil nichts passierte. „Hey, Sie!“ schrie ich sie förmlich an. Sie wirbelte erschrocken herum und schaute mich mit einem fragenden Blick an. „Gibt es ein Proble..“ „..bitte kommen sie schnell mit!!“, unterbrach ich sie. Ich griff nach ihrem Arm und zog sie hinter mir her, oh mein Gott diese Frau musste denken ich bin total bescheuert. Endlich waren wir angekommen. Ich riss die Tür auf und erkannte den Mann, er hatte grade einen Stuhl in der Händen, welchen er über seinem kopf hielt. Als er uns erblickte stellte er den Stuhl umständlich auf den Boden, setzte sich auf ihn und setzte ein falsches Lächeln auf. Oh man, dieses Lächeln war sowas von falsch, das sollte er üben. „Ich würde sie nun bitten zu gehen“ sagte die Krankenschwester mit fester Stimme. Der Mann schaute sie verwundert an : „Ich wollte jetzt eh gehen!“ Er wirft Phil noch einen Blick zu und verschwindet dann. Ich gebe der Krankenschwester einen dankenden Blick und auch sie verschwindet aus der Tür.

Ich setze mich an Phil’s Bett. Schaue ihn ängstlich an. „Was..was wollte der?“ mein Hals war trocken. Wie ich solche Situationen doch liebe. „Ach nix!“ erwidert Phil schnell, zu schnell um das ich ihm Glauben schenken könnte. „Phil! , das glaubst du ja wohl selbst nicht!“ ich schaue ihn ungläubig an. Mir kann man nicht so leicht was vormachen. Er schaut nach unten und rückt nervös seine Lederarmbänder, welche er um sein Handgelenk trägt, zurecht. Er fährt sich durch seine dunkelbraunen, verwuschelten Haare. Er sieht echt zu gut aus, ich könnte ihn stundenlang beobachten. Okay, nein. Das ist grad nicht passend. „Ich möchte doch nur wissen was hier los ist.. „ fange ich noch einmal vorsichtig an. Ich atme tief ein und seufze. Er schaut mich schuldbewusst an, seine wunderschönen braunen Augen sehen traurig aus. Auch ich kann nicht lächeln, mir ist das einfach zu viel, ich wurde noch nie mit solchen Situationen konfrontiert. Ich würde ihn zu gern in die Arme nehmen, aber ich beschließe es nicht zu tun, da er ja am ganzen Körper Verletzungen hat. „Mee, ich möchte nicht das dir irgend etwas passiert. Ich allein bin der Grund das du den ganzen Mist hier mitbekommen musst! .. es tut mir so verdammt leid!“er seufzt. „Ja und was ist hier los? Ich will es verstehen. Phil! Erkläre es mir.“ Er schüttelt den Kopf: „Geh jetzt!“ Seine Stimme ist fest. Ich schaue ihn verwundert an. „Geh! Geh einfach. Nun los.“ „Aber Phil?! Erklär es mir!“ Ich stehe langsam auf. „Ich will dir doch nur helfen!“ „Mee, ich sagte du sollst gehen. Halte dich raus aus meinem Leben. Es geht dich nichts an. Jetzt geh endlich.“ Schreit er mich an. Ich bekomme Tränen in den Augen. Ich schnappe mir meine Tasche und renne aus dem Raum, renne durch den Flur, aus der Eingangstür. Spätestens jetzt kann ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich setze mich auf die Mauer die um einen Springbrunnen steht. Was soll das? Wieso versteht er denn nicht, dass ich ihm nur helfen will? Er vertraut mir nicht. Aber wieso? Ich vertraue ihm unsagbar, ich würde ihm alles erzählen. Wirklich alles. Es zerreißt mich förmlich. Wieso hat er mich denn einfach so rausgeschmissen?

Zu Hause angekommen rufe ich Liz an. Ich schließe mich in meinem Zimmer ein und erzähle ihr alles. Sie scheint beschäftigt zu sein, denn sie ist kurz angebunden. Normalerweise hätten wir über so ein Problem mindestens 2 Stunden geredet. Diesmal aber nur eine läppische dreiviertel Stunde. Und die einzige Sache die sie dazu sagt ist, dass er vielleicht einen schlechten Tag hatte. Oh man Liz, du hast mir schon einmal hilfreichere Antworten gegeben. Nun noch trauriger schmeiße ich mein Handy ans Ende meines Bettes und schmeiße mich auf mein Kopfkissen. Ich hab das Gefühl ich wäre die einzige gewesen, die ihm hätte helfen können und er blockt einfach total ab. Und schmeißt mich dann sogar noch raus. Ich hab ihm doch nichts getan. Ich beschließe mir einen Tee zu machen und schlafen zu gehen.

Nächster Morgen. Mein Wecker, zuverlässig wie er ist, weckt mich. Ich ziehe mich an, mache mich Bad fertig für die Schule und gehe in die Küche und mache mir ein Müsli. Meine Eltern sind morgens schon immer arbeiten, deshalb ist es verhältnismäßig ruhig morgens. Ich schnappe mir noch einen Apfel und mache mich auf den Weg zum Bus. Er kommt pünktlich wie immer und ich setze mich auf einen freien Platz am Ende des Busses und beginne Musik zu hören.

Der Bus erreicht die Schule und ich mache mich bereit für einen weiteren wundervollen Tag an meinem Lieblingsort wuhuu. Oh wie ich die Schule hasse. Ich stelle mich an den Rand des Parkplatzes um auf Liz zu warten. Da kommt sie auch schon, wow was für ein Service hingefahren von ihrem Freund auf seinem Motorrad. Sie steigt ab, setzt den Helm ab, gibt Jason einen Kuss, haucht ein „Danke Schatz!“ und kommt zu mir. Sie strahlt mich an. „Na freust dich auch so unheimlich auf die Schule?“ In dem Satz  kommen ‘freust‘ und ‘Schule‘ vor , das kann nicht ernst gemeint sein. Ich schaue sie schief an, sie verwendet Sarkasmus das bedeutet sie hat gute Laune, was man auch an ihrem strahlenden Gesicht erkennen kann. Wir laufen zusammen ins Schulgebäude und schon beginnt sie zu erzählen was ihre gute Laune am Morgen ausgelöst hat. Ich kann nur mit halben Ohr zu hören. Sie erzählt von Jason, mit dem sie gestern den ‘allerschönsten Tag ever‘ so wie sie es ausdrückte hatte. Sie erzählte von Picknick, See und einer Kette. Schon hält sie mir eine Kette vor die Nase „Ist die nicht wun-der-schön!?“ betont sie. Sie ist tatsächlich schön, es ist eine kleine Silberne, mit einem Anhänger in Form einer Feder, auf der Rückseite der Feder ist ein ‘ich liebe dich‘ eingraviert. „Sie ist wirklich wunderschön!“ lächle ich meine Freundin an, ich bin so froh das sie so einen tollen Freund wie Jason gefunden hatte. Wir gingen in den Physikraum und ich bereitete mich schon einmal mental auf den kommenden Unterricht vor. Natürlich fing der Tag schon einmal gleich blöd an.

Unser Lehrer kam herein gestürmt, perfekt vorbereitet wie immer. Mit einem Stapel Arbeitsblätter, die sich in unserem Kurs eh niemand anschaute und einem zusammengerollten Plakat. Ich schaute auf die Uhr, noch 3 Minuten völlige Freiheit bis der Horror anfängt. In den letzten Minuten versammelte sich auch der Rest meines Kurses im Raum und Herr Pecht stellt sich erwartungsvoll vor die Klasse. „Guten Morgen, mein lieber Physikgrundkurs!“ sagt er als wäre unglaublich motiviert, da ist er aber auch der einzige. „Ich freue mich verkünden zu dürfen, dass wir ab heute einen neuen Schüler in unserer Jahrgangsstufe begrüßen können!“

Er läuft auf die Tür zu und herein kommt unser neuer Schüler. Wow..

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An der Seite ist ein Bild wie ich mir Phil vorstelle <3

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