The Usual Story

six.

„Darf ich vorstellen, das ist Noah Hansen, er ist frisch hierher gezogen und ich möchte das ihr ihn freundlich in eurer Klasse aufnehmt!“ Herr Pecht setze ein Lächeln auf. Noah also. Der Name passte zu ihm, er hat blondes Haar und sieht zugegebenermaßen ziemlich gut aus. Unglaublich gut sogar. Ich glaube so schön hatte eine Physikstunde noch nie begonnen. Noah lächelte in die Klasse und machte sich auf den Weg zu einem freien Platz. Herr Pecht räusperte sich: „Bevor wir nun endlich mit unserem heiß geliebten Unterricht anfangen können..“ Ich verdrehte die Augen, er musste doch langsam mal mitbekommen das die ganze Welt oder zumindest unser ganzer Kurs, Physik abscheulich hasste. Wie kann man den so enthusiastisch sein? ..wenn es um Physik geht. Okay, das wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben. „ ..möchte ich noch jemanden bestimmen, der Noah hilft sich hier ein bisschen einzuleben… Liz übernehmen sie das bitte?“ Er sah meine beste Freundin erwartungvoll an. Ich stieß ihr mit dem Ellenbogen in die Seite, sie schaute mich erschrocken an. „Sag einfach ja!“ zischte ich ihr zu und sie begann zu nicken. Unser Physiklehrer setzte ein zufriedenes Lächeln auf und startete seinen Unterricht. Noah setzte sich auf den Platz direkt vor mir. Liz studierte ihre Kette mit einem verliebten Lächeln, ab und zu seufzte sie und schaute aus dem Fenster. Oh ja, sie war eindeutig verliebt und glücklich. Es freute mich sie so zu sehen. Mit Jason hatte sie aber auch einen guten Fang gemacht. Sie waren seit gestern genau ein Jahr zusammen und waren noch immer ein Herz und eine Seele. Also wenn auf dieser Welt zwei Personen zusammen passen, dann sind es eindeutig Liz und Jason.

Nachdem die Physikstunde vorbei war und ich Liz erklärt hatte das sie der Neuer-Schüler-sitter ist gingen wir in die Cafeteria. Noah im Schlepptau .Wir setzten uns an einen leeren Tisch, weil wir es für schlauer erachteten Noah erst einmal so kennen zu lernen und nicht umzingelt von unserer ganzen Clique. Wir packten unsere Sandwiches aus und begannen Noah auszufragen. Er machte einen netten Eindruck. Wir erfuhren das er 17 Jahre alt ist, einen alleinerziehenden Vater hat, in seiner Freizeit Karate macht und Schwimmen geht, keine Geschwister hat und Single ist. Wir unterhielten uns noch nett und erzählten ihm auch von uns. Ich mag ihn, er ist echt nett und lustig. Sehr sympathisch und er hat ein wunderschönes Lächeln. Phil hat auch ein wunderschönes Lächeln viel mir ein, um nicht zu sagen das wunderschönste. Ich musste an gestern denken und war sofort wieder ein bisschen traurig.

Nachdem wir auch noch Englisch und Chemie überstanden hatte und Noah in den Pausen mit dem Rest der Schule vertraut gemacht hatten, machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle. Prompt musste ich an die Schlägerei denken und schaute mich ängstlich um, nur um sicher zu gehen das keine Gefahr droht. „Meliaaa?!“ hörte ich eine Stimme. Es war Noah „Hey, hast du Lust mir heute ein bisschen die Stadt zu zeigen, ein paar angesagte Clubs und vielleicht ein paar Geheimtipps wo hier richtig was abgeht?“ Ich musste lachen und nickte „Ja, klar! ..um 4 Uhr am Eingang des Victorisparks okay?“ „Jo, werd ich schon finden!“ sagte er und zwinkerte mir zu.

Eigentlich wollte ich den Tag damit verbringen auf meinem Bett zu liegen und in Trauer zu versinken, aber da hatte Noah mir wohl ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ich simste meiner Mom und teilte ihr mit das ich heute verabredet bin. Meine Eltern sind Geschäftsleute müsst ihr wissen, sie verbringen so ziemlich den ganzen Tag in ihrem Büro und sind auch oft auf Geschäftsreisen. In dieser Zeit besucht mich dann immer meine unglaublich coole Tante, die für mich eher Freundin als Tante ist.

Als ich zu Hause angekommen bin, koche ich mir Nudeln und beginne an meinen Mathehausaufgaben zu verzweifeln. Phil wollte mir eigentlich mal Mathenachhilfe geben. Verdammt, wieso schwirrte Phil die ganze Zeit in meinem Kopf herum? So konnte doch kein Mensch in  Ruhe arbeiten. Wenn er die ganze Zeit an den hübscheste, heißesten und generell perfektesten Jungen auf dieser Welt denken musste. Ich verbannte die Gedanken aus meinem Kopf und beschloss Mathe heute Abend noch einmal eine Chance zu geben.