Kapitel 1

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Mit schnellen Schritten huschte Harry durch den Regen, in der einen Hand seine Ledertasche, in der anderen eine Tüte vom Bäcker - gefüllt mit Croissants und Muffins. Endlich hatte er das Haus erreicht, in dem Louis und er sich eine Wohnung teilten. 

Damit er die Tür öffnen konnte, stellte er kurz die Tasche ab, um aus ihr seinen Schlüssel zu kramen und damit das Schloss aufzuschließen.

Oben wartete bereits sein fester Freund Louis auf ihn, der wie jeden Samstag in Jogginghosen und Sweatshirt am Klavier saß und seine Lieblingsstücke spielte.

Louis war mittlerweile nicht nur Absolvent des Musikstudiums, sondern auch bekannter Pianospieler, der immer wieder Konzerte in größeren Hallen gab.

Aus diesem Grund war Harry zwar unheimlich stolz auf ihn, doch gleichzeitig ging er an der Popularität seines Freundes kaputt.

Denn während der Lockenkopf liebend gerne die Hand des Blauäugigen in aller Öffentlichkeit halten wollte, war der Wuschelkopf weit aus verschlossener und sprach sich gegen ein Coming Out negativ aus, auch wenn Harry noch so sehr tobte und ihn anflehte.

Louis selbst wusste nicht einmal, warum er es nicht wollte, aber wahrscheinlich aus dem Grund, dass Harry ihn für seine Verschwiegenheit liebend gerne bestrafte, indem er für Tage verschwand, trank und sich durch die Gegend vögelte.

Dem Älteren brach es das Herz, zu wissen, dass seine große Liebe ihn regelmäßig mit irgendwelchen vollkommen fremden Männern betrog, obwohl er etwas dagegen tun konnte.

Er brauchte der Welt einfach nur zu sagen, dass er diesen so wunderschönen Mann an seiner Seite liebte und heiraten wollte. Aber jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, siegte sowohl  die Angst, verurteilt zu werden, als auch die, dass Harry ihn dennoch weiterhin betrügen würde.

Jetzt stellte der Größere seine Einkäufe ab und stellte sich dann hinter Louis, um ihm seine Hände auf die Schultern zu legen.

Der Kleinere hielt in seinem Klavierspiel inne, ehe er sich umdrehte. "Hallo Schatz", begrüßte er ihn freudig, woraufhin Harry sich hinunterbeugte, um ihn zu küssen. "Hast du Hunger?"

Weil das der Fall war, saßen sie wenig später in ihrer Küche am Esstisch, jeder eine Tasse Tee in der Hand. Das Teetrinken zwischen ihnen war zu einer Tradition geworden.

Früher hatte Louis Kaffee geliebt, wohingegen Harry schon immer totaler Teefanatiker war. Und mit dieser Obsession hatte er ihn angesteckt.

"Ich hab morgen ein wichtiges Interview für ein Musikmagazin", meinte Louis beiläufig, bevor er ein Stück Croissant in die Erdbeermarmelade vor ihm tunkte.

Hellhörig geworden hob Harry eine Augenbraue, denn immer wenn Louis ein Interview erwähnte, hoffte der Student, dass sein Freund endlich reinen Tisch machen wollte.

Das wusste Louis, weshalb er prompt aufseufzte. "Nein Haz. Ich werde nicht über uns sprechen. In diesem Interview soll es ausschließlich um mein nächstes Album gehen", murmelte er entschuldigend, was Harry mit einem Schnauben quittierte.

"Und schon wieder trittst du mir in den Arsch, Lou." Erschrocken über diese Formulierung riss der Ältere die Augen auf. Jedoch konnte er gar nichts erwidern, da Harry bereits aufgestanden war und frustriert seine Serviette auf den Teller warf.

"Wie lange soll ich mich noch verstecken, mhm? Wie lang willst du mich noch verleugnen? Mittlerweile sind es 6 Jahre Lou", sagte er enttäuscht, woraufhin Besagter seine Stimme hob.

"Das sagt derjenige, der sich bei jeder Gelegenheit von anderen Kerlen die Seele aus dem Leib ficken lässt!"

Abermals schnaubend verließ Harry die Küche, Louis ihm folgend. "Und dreimal darfst du raten, was ich jetzt tun werde", fauchte er, dann schnappte er sich seine Lederjacke und verschwand.

well that escalated quickly. wie dem auch sei... meinungen? kapitel werden immer zwischen 300 und 600 wörtern haben. love ya all x


piano - larry stylinson ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt