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Die Welt ist sehr absurd, denkt der Goldfisch fasziniert, und so schaut er weiter zu was hinterm Glas passiert. Und er findet die menschen schon auch komisch.

Komisch, wie sie die ganze Zeit ihre Verpackung aufwerten wollen und dann sagen, wie wichtig ihnen innere Werte sind. Und komisch, wie Menschen ihre Gesichter anmalen, um natürlich auszusehen. Und komisch, wie Menschen Sachen in sich reintackern und spritzen und kleben und verlegen lassen, und komisch, wie sie sich mit anderen Menschen vergleichen, um zu beweisen, dass sie nicht gut sind, um dann darüber traurig zu sein. 


Erik und ich konnten uns wirklich gut unterhalten. Er erzählt mir wirklich viel von sich, von seiner Karriere wie alles begonnen hat dazu dass er nebenbei aber auch immer Schule wichtig fand und diese nicht schleifen lies. Und er erzählte viel von seiner Familie es macht mir den Anschein als wäre ihm diese total wichtig. Er wohnt auch ein Stück weit entfernt von ihnen, so wie ich. Aber er meinte, dass das Wort Zuhause kein Ort ist sondern ein Gefühl.  Aber eigentlich hat er damit recht oder Zuhause was heißt das schon? Die Heimat ja klar das ist definiert aber Zuhause, es ist doch egal wo man wohnt dort wo ich immer ein uns aus gegangen bin da wo ich mich wohl gefühlt hab da wo die Menschen sind die ich liebe, da ist doch das Zuhause? Man kann doch auch bestimmt mehr haben oder ? Klar ich bin ja bei meiner Mutter und meinem Vater Zuhause gewesen und das waren auch 2 unterschiedliche Orte.
Es tat gut mit Erik darüber zu reden, ich fühlte mich eigentlich wirklich gut hier in Dortmund aber noch nicht wirklich angekommen, ich war immer noch hier um mein Studium zu machen und mal um was neues auszuprobieren aber nicht, weil ich mich hier wohl fühlte, da war dann denk ich doch noch ein Unterschied.

"Ich glaub ich bring dich jetzt mal nach Hause oder" grinst mich Erik an als wir wieder bei dem Club angekommen waren und vor einem Auto standen. Ich schaute auf meine Uhr, wir hatten mittlerweile halb 8, ochje da war der ganze Samstag schon im Eimer, aber jetzt war es auch schon egal. "Wenn du Lust hast, können wir noch was frühstücken gehen?" frage ich Erik etwas schüchtern. "Klar gern steig ein" grinst er und das Auto vor mir öffnete sich. "Hast du nichts getrunken?" fragt ich als ich es mir gemütlich gemacht hatte. "Ne keine Angst, sonst würd ich nicht fahren" lächelt mich Erik an und startet dann den Wagen. Ich starrte ihn die ganze Fahrt von der Seite an, wieso auch immer konnt ich die Augen nicht von ihm lassen. Ich konnte mich nicht an ihm satt sehen. Von seinen etwas dickeren Lippen, seinen Wangenknochen, seinen Stoppeln, den leicht nach oben gehenden Mundwinkel, seine perfekt gezupften Augenbrauen, wie er sich immer wieder mit der Zunge über seine Lippen leckt, seine gerade Nase, die kleine Falte unter seinen Augen und die perfekt nach hinten gegelten Haare.
"Irgendwie ist es gruselig wenn du mich so anstarrst" grinst mich Erik dann irgendwann an. "Oh Gott, sorry" fuhr ich völlig geschockt und peinlich berührt zurück was Erik noch mehr zum Lachen brachte. "Alles gut" nuschelte er noch und legte seine Rechte Hand auf meine die gerade aufgeregt an meinen Fingern rumspielte.
Es war ein unbeschreiblich Gefühl, das durch meinen Körper ging als er das machte. Ich hatte sowas noch nie gefühlt. Wohin soll ich dieses Gefühl stecken? Die nächste Frage war mit wem sollte ich darüber reden?

Nachdem Erik und ich auch noch zusammen beim Frühstücken waren und wir wirklich wieder viel Spaß zusammen hatten brachte er mich nach Hause. Es war schon 9 Uhr und ich freute mich tierisch auf mein Bett ich wollte mich endlich rein kuscheln die Augen zu machen und nie wieder aufwachen. Ich war so müde aber auch so geflasht von dem Mann der gerade neben mir saß, dass ich mich einerseits total wach fühlte. "Wir sind da" riss mich Erik dann irgendwann aus meinen Gedanken. "Oh, ok danke fürs fahren. Komm gut nach Hause" lächle ich ihn an. "Schlaf gut Leonie" meinte er noch und ich stieg dann aus. Ich liebte es jetzt schon wie er meinen Namen sagte..

liebe auf den ersten blick - ERIK DURMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt