Sie ist wie ein Möbelstück

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Ich schlürfte an meinen Kakao und dabei beobachtete ich wie die kleinen Regentropfen den Fenster herunter tropften. Ich arbeite nicht in einem Restaurant oder einem Büro so wie es die meisten Menschen tun nein, ich arbeitete bei jemanden zuhause. Man konnte es nicht genau Hausangestelltin oder Dienstmädchen nennen, ich gehe ganz normal in die Schule und Hänge mit meinen Freunden ab und tue die Dinge, die Teenager tun aber ich musste halt auch den Haushalt machen und die kleinen babysitten. Du denkst bestimmt ich werde sehr gut bezahlt, da ich sehr hart arbeite, tja da muss ich dich leider enttäuschen ich werde nicht bezahlt zumindest nicht in bar. Sie bezahlen mein Schulgeld und andere Anforderungen, meine Mutters medizinische Rechnungen bezahlen sie auch.

Meine Eltern sind damals in einen schrecklichen Autounfall geraten als ich noch ein kleines Kind war. Mein Vater hatte leider nicht überlebt, er ist sofort gestorben. Meine Mutter überlebte ,doch durch den Unfall waren ihre beiden Beine gelähmt. Seit dem sitzt sie in einem Rollstuhl. Meine Mutter musste ihren Job aufgeben und somit waren wir gezwungen zu meiner Oma zu ziehen. Nicht das ich ein Problem damit hätte ich liebe meine Oma und außerdem unterstützte sie uns finanziell, obwohl sie selbst nich genug Geld hatte. Es reichte aus damit wir nicht verhungern mussten aber unser Glück hielt nicht all zu lange, meine Oma musste in den Ruhestand und wir hatten buchstäblich keine Quelle mehr die uns Geld brachte.

So eines Tages als meine Mutter und ich in den Krankenhaus für eine Untersuchung mussten, erzählten wir der Ärztin über unseren Zustand. Wir konnten uns einfach gar nichts mehr leisten. Doch rate mal wer die Ärztin war? Pattie Bieber, eine sehr warmherzige Frau. Sie sagte uns, dass sie uns helfen könnte, darum gaben wir ihr unsere Nummer und Adresse.

Am nächsten Tag kam sie mit ihren Ehemann zu uns. Sie erzählten uns wie beschäftigt sie wegen der Arbeit wären und wie es beinahe unmöglich war für den Haushalt und die Kinder zu sorgen, da sie immer beschäftigt waren. Nach eine menge Erzählungen und Erklärungen, boten sie uns an, dass ich bei ihnen arbeiten könnte. Ich sollte auf die kleinen aufpassen, putzen, kochen und andere einfache Haushalt Sachen machen und als Gegenleistung würden sie meine Ausbildung ,andere einfache Anforderungen als auch meine Mutters medizinischen Rechnungen bezahlen.

Ich dachte mir es wäre ein guter deal, ich meine ich musste mir keine Sorgen mehr machen, meine Mutters kosten nicht bezahlen zu können oder kein Geld zu besitzen um in die Schule zu gehen. Ich würde außerdem nicht die ganze Nacht lang durch hungern oder mich freuen einen Apfel als Frühstück zu essen. Ich war damals erst 13 und nicht wirklich qualifiziert um einen anderen Job zu kriegen, darum dachte ich mir es ist das beste was ich kriegen kann. Das traurige an der Sache war, dass ich nicht bei meiner Mutter und meiner Oma bleiben konnte aber es war besser als einfach unnötig dort zu bleiben und nichts zu machen richtig?

Ich habe zugestimmt auch wenn meine Mutter am Anfang etwas skeptisch war, wir konnten sie am Ende dann doch überzeugen und am nächsten Tag zog ich zu den Biebers. Sie hatten ein schönes Haus. Es war modisch dekoriert aber nicht zu übertrieben. Ich hatte ein eigenes Zimmer bekommen, was schlicht dekoriert war. Die wände waren in meiner Lieblingsfarbe gestrichen worden -gebrochenes weiß. Alle waren sehr nett zu mir, Jazmyn und Jaxon fanden ihren Weg schnell zu mir. Jazmyn war damals 10 Jahre alt und Jaxon erst 4. Sie hatten noch einen älteren Bruder, Justin, er war damals auch 13 Jahre alt. Auch wenn ich sehr nahe mit den kleinen war, redeten Justin und ich kaum miteinander. Meine Arbeit ist sehr hektisch aber nach einiger Zeit hatte ich mich an mein neues Leben gewohnt.

Vier Jahre vergingen sehr schnell und sieh mich jetzt an hier bin ich, mit einer dampfenden Tasse Kakao in meiner Hand versuche ich mich zu unterhalten in dem ich Regentropfen beobachte. Was soll ich sagen? Ich habe nichts besseres zu tun. Naja, eigentlich wollte ich mit Natascha und Kairav zum Strand fahren. Sie sind meine besten Freunde. Ich habe echt gehofft das ich heute einfach nur chillen und mich entspannen kann aber es muss ja ausgerechnet von allen Tagen hier in Kalifornien heute regnen, am Samstag. Ich war echt angepisst. Warum musste der Regen mein Wochenende ruinieren? Samstag und Sonntag, diese zwei Tage waren die einzigen an den ich genug Freizeit hatte um rauszugehen und etwas Spaß zu haben.

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