Kapitel 2

21 3 1
                                    

Ich rannte durch das Wohngebäude. Hinter mir hörte ich die anderen und in meinem Kopf hörte ich immer wieder denselben Satz: „Sie gehen in Ollies Flur. Ollie ist heute dran... Ollie!"

Endlich kam ich völlig außer Atem im Flur von Ollie an. Als ich gerade um die Ecke ging, sah ich schon den König und vor ihm stand, völlig überfordert und panisch, mein kleiner Ollie.

Der König stand hoch aufgerichtet vor Ollie und sah auf diesen hinab. „Also. Jetzt zeig mal was du kannst, Gamma-247" Darum ging es ihm also.

Er wollte Ollies Mutation sehen. Ollie sah sich panisch um. Er suchte jemanden, der ihm half.

Als er mich sah, wurden seine Augen groß. „Lucy...!"

Der König und sein ganzes Gefolge drehten sich auf einmal zu mir um. Just in dem Moment kamen Max mit May und Olivia um die Ecke gerannt. Max blieb urplötzlich stehen, als er seinen Vater sah.

„Maximilius! Was machst du da und wer ist das?" Ich schnappte empört nach Luft. Ich konnte es nicht fassen, dass der König das nicht einfach mich fragte. „Das ist Beta-1, Vater."

„Aha. Das berühmte Beta-Projekt... Was ist denn so besonders an dir, Mädchen?"

Jetzt hatte ich die ganze Aufmerksamkeit des Königs und sogleich wollte ich, dass er sich wieder auf Max konzentriert. Er ragte hoch über mir auf mit seinen schwarzen langen Haarenn und dem fiesen Grinsen.

Doch ich durfte jetzt nicht klein bei geben. „Ich weiß es nicht, My Lord. Doch selbst wenn ich es wüsste, ich glaube, Sie würden das längst schon wissen, oder?"

Hinter mir hörte ich Max zischend nach Luft schnappen. Vielleicht war ich zu weit gegangen. Vielleicht.

„Papi. Das lässt du doch nicht einfach von so jemanden wie ihr durch gehen? Oder Papi?" Hinter dem König tauchte der blonden Haare der Prinzessin auf. Ich konnte dieses Mädel einfach nicht ausstehen.

„Nun ja. Sie hat Temperament. Das gefällt mir. Aber passt auf, dass es nicht überhand gewinnt.", sagte der König zum Direktor unserer „wunderschönen" Anstalt.

„Und nun zu dir. Halte deine Zunge besser im Zaum, Mädchen. Oder ich sorge dafür, dass es deinem Schatzi hier so schlecht wie nur irgend möglich ergeht. Und das wollen wir doch alle nicht, oder? Hörst du, Mädchen?"

Dieser König musterte mich nochmal kurz von oben bis unten, wendete sich dann aber ab und widmete sich wieder Ollie. Als der König ihn anblickte, zitterte Ollie wie Espenlaub und schaute ängstlich zu mir.

Als der König wieder von ihm verlangte, dass er sein Können zeigte, stiegen Ollie Tränen in die Augen und er rannte kurzum zu mir in die Arme und klammerte sich an mir fest.

Der König schnaubte missbilligend: „Also wirklich. Gamma-2-247. Benimm dich nicht wie ein Kind!!!" „Verzeiht, My Lord. Aber er hat einfach nur Angst."

Beruhigend streichelte ich Ollie über das rostrote Haar. „Kennt sie etwa Gamma-2-247?" „Ja, My Lord. Ich bin seine Patin."

Langsam beruhigte sich Ollie etwas. „Na, wenn das so ist. Was kann Beta-1 mir über das Projekt Gamma-247 erzählen?"

.Also begann ich über Ollies Fortschritte und Ergebnisse zu reden. „Gamma- 247 erreicht gute bis sehr gute schulische Leistungen, jedoch kann er in Naturkunde nicht so recht mit den anderen mithalten. Donnerstags erhält er deswegen schon Nachhilfe. Das Vortraining hat bereits begonnen und er hat die ersten drei Stufen ohne Probleme absolviert. Er spricht auf die Mutation- Stimulierung an und ein Ausbrechen ebendieser wird in den nächsten drei bis sechs Wochen erwartet."

Das Beta- ProjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt