6.12.2016 [Oneshot]

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Woah, heute ist Nikolaus und das ist total speciöööl... Vorwarnung: Ich hab noch nie einen richtigen Oneshot geschrieben, also '\0~0/'

Die blonde Frau an der Rezeption schenkte dem Mann ein breites Lächeln. "Ich bin wirklich froh, dass jemand sie besucht. Sie hat seit Monaten keinen Besuch mehr bekommen. Ihr Sohn ist immer am Arbeiten und reist durch die ganze Welt, und ihr Mann ist vorletztes Jahr gestorben."

Sie kam hinter der Theke hervor und deutete dem dünnen Mann an, ihr zu folgen. Die Besuchszeit war zwar schon seit zwei Stunden vorbei, aber sie vertraute ihm instinktiv.

"Wissen Sie, Donna ist wirklich eigenwillig, sie liebt es, den Pflegern auf die Nerven zu gehen. Aber seit zwei Tagen spricht sie kaum mehr. Wir haben ihren Sohn angerufen, aber er hatte noch keine Zeit." Die Turnschuhe des Mannes quietschten auf dem Boden, während die Gesundheitsschuhe der jungen Frau kaum ein Geräusch auf dem Laminat machten.

"Das klingt nach ihr", murmelte der Mann mit einem jungenhaften Grinsen.

"Woher kennen Sie sie eigentlich, Mr. Smith? Ich hab Sie noch nie hier gesehen."

Sein Lächeln verrutschte ein bisschen. "Wir sind eine Weile auf Reisen gegangen."

Sie blieb vor dem Zimmer stehen. "Schön. Naja, da wären wir. Ich lasse Sie mal allein mit ihr. Wenn irgendwas ist, dann rufen Sie einfach."

"Danke." Sie entfernte sich mit wippendem Zopf. Er wartete, bis sie um die Ecke gebogen war, dann holte er tief Luft. Als er eintrat, empfing ihn schwaches Licht und das Piepsen von Maschinen. Es roch nach Vanille.

Auf dem Bett lag seine frühere Begleiterin, gebeugt und gezeichnet vom Alter, aber immer noch mit leuchtend rotem Haar. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, dann sah sie wieder durch die Fenster auf die blinkende nächtliche Stadt.

"Hallo, Donna."

Sie nickte nur.

Er nahm einen Stuhl und setzte sich neben sie. "Weißt du, du bist nicht unwichtig."

Sie sah in an. In ihren Augen spiegelte sich Überraschung. "Kenne ich Sie?"

Jetzt musste er reden, sonst würde sie ihn sofort rauswerfen, denn so war sie. Der Doctor lächelte. Sie war einzigartig.

"Ich kenne dich", antwortete er, wartete keine Antwort ab, und legte ihr Zeige- und Mittelfinger auf die Stirn.

Sobald er ihr ihre Erinnerungen zurückgegeben hatte, waren ihre Augen tellergroß. "Doctor."

Er lächelte wehmütig. "Hallo, Donna Noble."

"Hey, passen Sie auf!", knurrte sie plötzlich, wieder ganz die alte. "Was denken Sie sich, einfach so abzuhauen?"

"Ähm..."

"Und dann kommen Sie wieder, wenn ich kurz davor bin, den Löffel abzugeben... Sie sind schrecklich!"

"Es war nicht möglich... Sie hätten sich in einen Feuerball verwandelt."

"Ah, und jetzt? Ich würde gern noch ein, zwei Jahre weitervegetieren!"

"Sie liegen im Sterben, Donna. Heute um Mitternacht sind Sie bereits weg. Ich passe schon auf Sie auf." Seine Miene war voller Schmerz.

Ihr Mund blieb offen stehen. "Ich sterbe."

"Das tue ich auch", antwortete der Doctor. Er versuchte zu lächeln.

Sie sahen sich in die Augen. "Ich hab etwas mitgebracht", sagte er.

Er stand auf, wedelte mit seinem Schallschraubenzieher herum und ließ die Tardis sichtbar werden.

"Und ich dachte vorhin, ich hätte etwas gehört. Das Geräusch kam mir bekannt vor, aber..."

Der Timelord antwortete nicht, sondern führte Donna nur in die Zeitmaschine. Während er die Maschinen bediente, sah sie sich um.

"Es ist genau so, wie ich es in Erinnerung habe", sagte sie. "Nur, dass ich jetzt alles verstehe."

"Wohin soll es gehen? Wir haben nicht viel Zeit, es ist schon halb Elf."

Sie ging zu ihm hinauf auf die Plattform. "Lassen sie mich das machen, Jungspund."

Er grinste und ließ sich auf einen der Sessel fallen. Er spürte, wie die Regeneration bereits einsetzte. Wahrscheinlich blieb ihm noch weniger als Donna.

Die Tardis wurde erschüttert und machte das für sie typische Geräusch. Nach wenigen Sekunden hörte sie auf und die Reisenden eilten zur Tür.

Vor ihnen erstreckte sich das Universum, mitten darin die Erde, umringt von Dutzenden von Sternen.

Sie ließen sich im Türrahmen nieder und ließen die Beine baumeln. Beide schwiegen.

"Doctor?"

Er lächelte. "Ja?"

"Könntest du es schneien lassen?"

Er zückte den Schallschrauber. Kleine Flocken rieselten auf sie herab.

"Ich wünschte, dieser Moment würde nie enden."

Donna schloss die Augen und legte den Kopf auf seine Schulter. Er lächelte.

"Ich auch."

So saßen sie da, minutenlang, bis ein Zucken durch Donna ging. Sie richtete sich auf.

Der Timelord sprang auf. "Ich kann deine Erinnerungen wieder verschwinden lassen... dann stirbst du um Mitternacht ganz natürlich."

Donna schlug seine Hand weg. "Wag es nicht!"

"Aber-"

"Das ist meine Sache, okay?"

Kopfschüttlend startete er die Tardis.

Als sie wieder da waren, setzte sich Donna ins Bett. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt.

"Bitte, lass es mich richten."

"Das ist kein richten! Das ist, wie wenn man einfach ignoriert, dass man Krebs hat, und es einen dann doch einholt. Man kann nicht entkommen."

"Donna-"

"Doctor." Sie packte seinen Arm und zog ihn neben sich. "Versteh mich. Ich möchte einfach wissen, dass ich zu irgendetwas nütze war, wenn ich gehe."

Er presste die Lippen aufeiander, dann nickte er.

"Jetzt geh schon."

"Nein."

Sie sah in an, ihre Augen glänzten. "Bitte, ich will nicht, dass du das siehst."

Nach kurzem Zögern umarmte er sie. Danach ging er zur Tardis.

"Ich möchte nicht gehen."

"Auf Wiedersehen, Mann vom Mars."

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