Tequila-Shots

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Buch erweiterte, neu überarbeitete Version ab März 2023 vorbestellbar🤍

Deswegen ist ab jetzt nur noch die unbearbeitete Rohfassung der ersten Kapitel online ☺️

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Arian

YOLO

You Only live once

Dieses Motto bestimmt mein Leben.

Wie jeden Tag seit meinem Abitur befinde ich mich in einer Bar vor der Theke und trinke wieder einen, nein viele, auf Ex mit ein paar meiner, über die Jahre gewonnenen, Trinkfreunde.

Wie jeden Tag komme ich hier auch heute um Punkt 22:00 an, besorge mir gleich genug Vorrat für die zwei bis drei Stunden, die ich hier bleiben würde.

Wie jeden Tag sitze ich am hintersten Hocker an der Theke und beobachte die gelangweilte Barkeeperin, während alle anderen aufgeregt über Gott und die Welt reden und vor allem Wetten abschließen, wer welches Mädchen für das eine Mal kriegen würde.

Und wie jeden Tag, denke ich wieder an meine Vergangenheit.

An mein schwarzes Jahr, so wie ich es mittlerweile nenne.

An das eine Jahr, in der ich mein Abitur absolviert habe.

An dem Grund von meiner Bedürfnis nach Alkohol, nach dem Ausschalten.

Die Luft ist stickig und es riecht nach Zigaretten und ekelhaften Schweiß. Außerdem kommt es mir vor, als wäre ich in einer überdimensionalen, aber ausgetrunkenen, Wodka-Flasche. Wäre ich nicht an diesem scheußlichen Geruch gewohnt, hätte ich mir schon am Eingang die Seele aus dem Leib gekotzt!

Also der Wodkageruch alleine würde mich nicht stören, aber zusammen mit dem Körpergeruch vieler anderer Menschen und Zigaretten und das noch in einem ungelüfteten Zimmer.

Dieser Geruch ist übermenschlich!

Man kann nur hoffen, dass man sich nach einer gewissen Zeit an den Geruch gewöhnen würde und neue Luft durch die Lüftungen am Dach sich reinverirren würde. Fenster gibt es hier nämlich keine.

Ich sehe mich um und merke, dass die Bar im Vergleich zum Wochenende ziemlich leer ist.

Nur Stammgäste, auch Suchties, Junkies oder Alkoholiker genannt, sind hier anzutreffen.

"Hey man, wie lange willst du deine Shots noch so angaffen?", höre ich den Typen sagen, der sich jetzt links neben mir setzt.

"Hab nur auf dich gewartet, Junge!", antworte ich ihm nur und greife schon nach meinem ersten Tequila-Shot. Ich streue mir erst mal eine Prise Salz an meinem Handgelenk, lecke diese und halte schon die Zitronenschale bereit. Ich rieche erst kurz genüsslich an dem Shot bevor ich dessen Inhalt in meinem Mund hineinkippe und direkt nach dem, mittlerweile weniger mühsamen, Schlucken an der Zitronenschale lecke.

Dann sehe ich die restlichen 14 Tequila-Shots an und kippe mit der Zeit einen nach den anderen in mich hinein.

***

"Oh man! Wie viel verträgst du denn Junge! Krass!", bewundert Sascha meine Alkoholverträglichkeit, als wir endlich die frische abendliche winterliche Luft einatmen.

Für ihn mag das vielleicht cool sein, aber es ist für mich ziemlich unpraktisch, da ich nie schnell betrunken werden kann, wenn ich es mal dringend brauchen sollte.

"Hmm keine Ahnung, hab meine Grenze noch nicht gefunden!", antworte ich monoton und schlendere Richtung meines Autos.

Naja, jedenfalls versuche ich es, denn irgendwie sieht alles nach meinem Auto aus.

"Hey Kumpel, ich hab morgen Uni, also muss ich jetzt schon heimfahren!", gebe ich ihm Bescheid und verabschiede mich mit einem leichten Klopfen auf seine Schulter.

"Geht klar man!", entgegnet dieser und geht zu den Rauchern in der hinteren Ecke neben der Bar.

Ich schließe die Augen und schüttele den Kopf, um mich zum Aufwachen zu bringen. Ich ziehe meine Autoschlüssel raus und schließe mein Auto auf und wieder zu, damit ich einfach dem Geräusch folgen kann. Und tatsächlich, es funktioniert!

Ich setze mich auf dem Fahrersitz und trinke erstmal ein paar Schlückchen Wasser, damit ich wenigstens auf das Verkehr auf der Straße achten konnte.

Ich weiß genau ich bin zu betrunken zum Fahren. Doch es kümmert mich nicht.

Ich meine es ist noch nie was passiert, also warum sollte ausgerechnet heute etwas schief gehen?

Saved By Accident (SBA) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt