《"Ich gehöre zur Gang. Vom Weg abzuweichen ist mein Lebensmotto." antwortete Jay grinsend.》
Liams Zukunft ist vorbestimmt. Er ist genau um 0:00 Uhr am 31.12.1999 geboren und somit das Jahrhundertbaby der Gang. Und deshalb auch der nächste Führer.
Vo...
Wir waren an der Stelle angekommen. Es war ein von Bäumen gesäumter Platz am Rande eines Waldes. In der Mitte standen mehrere Baumstümpfe und ein von Jay und mir provisorisch zusammengewürfelter Tisch. Ich bin immer noch überrascht, dass er seit zwei Jahren problemlos hält.
Wir setzen uns auf die Stümpfe und genossen die perfekte Aussicht. Man konnte problemlos über unendliche Felder blicken, die von der Sonne umso mehr strahlten. Lucy ging noch ein paar Schritte und schaute sich skeptisch um.
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Ihr war unser kleiner Ausflug wohl nicht ganz geheuer. "Und, seid ihr schon mit eurer Mission weiter gekommen?" fragte ich Wall und Lune Währenddessen. "Ja, wir werden in zwei Wochen aufbrechen. Das ganze Land wird geschockt davon sein."
"Ein Attentat?" fragte ich grinsend. "Ja, so etwas in der Art." Wall streckte sich. "Aber natürlich wird es nicht so etwas wie 9/11."
"Ja. Wir wollen schließlich keine Nachahmer sein. Und ehrlich gesagt möchte ich den Menschen so etwas auch nicht antun. Zum Glück ist die Gang nicht für diesen Anschlag verantwortlich." ergänzte Lune.
Lucy kam zurück zu uns. Sie hatte Lune noch gehört. "Liam würde so etwas bestimmt machen." meint sie spöttisch. Sofort schüttelte ich den Kopf. "Ich denke nicht. Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, Lucy, aber Jay und ich haben noch nie getötet."
"Jay hätte so etwas auch nie getan! Aber du bist unberechenbar, das hat man ja beim Lauf gesehen!" keifte sie. Ich schüttelte nur den Kopf.
"Hä, wieso, was ist denn da passiert?" fragte Lune alarmiert, doch ich winkte ab. "Nichts." Mit einem drohenden Blick signalisierte ich Lucy, dass sie schweigen sollte und lehnte mich ein wenig zurück. "Lucy, ich hab dich und die anderen hierher geführt, damit wir mal aus dem Klotz herauskommen. Eine kleine Auszeit von der Gang, Fiz und den ganzen Ereignissen. Wall und Lune brauchen auch mal ne Pause von der ganzen Arbeit also wäre es sehr nett, wenn du dich einfach hinsetzt und dich entspannst. Und zwar ohne zu flennen." machte ich eine klare Ansage. Daraufhin schwieg sie endlich.
Langsam legte sich der Druck und ich wurde wirklich ruhiger. Ich betrachtete die Landschaft um mich herum und atmete einmal tief aus. Die Natur war etwas ganz besonderes, was geschützt werden musste. Ich betrachtete die Skyline von New York, diese berühmten Häuser, die immer auf Postern zusehen waren. New York war meine Heimat und in ein paar Jahren werde ich sie verlassen müssen, um im Wald zu kämpfen. Ich wusste nicht ob ich wieder kam. Wusste nicht, gegen wen ich kämpfen musste. Ich wusste nur, dass Thil es schrecklich fand. Und ich wusste auch nicht, warum wir alle es taten, geschweige denn gegen wen.
Wall schien an das gleiche zu denken wie ich: "Unsere Gegner im Wald sind bestimmt von ganz anderem Kaliber als Iupi und Gina." sagte er gedankenverloren. Keiner antwortete ihm.
▶◀
"Wie sieht sein Gesundheitszustand eigentlich aus?" fragte Lucy mich, als wir gerade mal wieder über Jay sprachen. "Geht so." Sie biss sich auf die Lippe. "Ich verstehe ja, dass du Angst hast, aber wir müssen jetzt stark sein. Bunny wird es hinkriegen, Jay zurückzuholen. Er hat schon weit aus schlimmere Sachen gesehen." sagte ich sanfter als beabsichtigt. Sie lächelte, sah aber auch überrascht aus. "Ja, hoffentlich. Du kennst Jay wohl am besten."
Endlich sah sie es ein.
Lune und Wall waren derweil damit beschäftigt, den Wald hinter uns misstrauisch zu beobachten. "Leute, was ist?" Wall spannte sich an. "Mir war, als hätte ich etwas rascheln gehört. Und es klang nicht gerade wie der Wind."
Sofort wusste ich, worauf er hinaus wollte. Ein Gegner oder gar mehrere befand sich im Gebüsch. Es waren bestimmt Max und Mike, zwei Kleinkriminelle, denen wir im Slum schon öfters begegnet waren.
"Wall, beruhige dich doch. Das sind doch ganz sicher nur Max und Mike, die treiben sich hier doch ständig rum. Los ihr zwei, kommt raus!" rief ich laut. Lune schüttelte den Kopf. "Ganz sicher nicht. Glaub mir, Liam, ich weiß, wovon ich spreche, das sind definitiv nicht unsere kleinen Gauner. Das sind eher..."
Ich wollte noch kurz sagen, dass ich zwei Kapitel ergänzt habe. Einmal den Prolog, der aus Quinn Yilvies Sicht erzählt wird und ein Kapitel, in dem ich Bilder von manchen Protagonisten eingefügt habe. Immer wenn ich noch ein Foto finde, wird es hinzugefügt.
Und zweitens: Natürlich war Lucy beim Lauf nicht anwesend. Allia hat ihr davon erzählt, weil sie sie ablenken wollte. Und da Allia Lucy nicht so gut kennt und ihren Hass auf Liam nicht so ganz nachvollziehen kann, hat sie sich nichts dabei gedacht. Dies nochmal zur Erklärung.
