Nach einigen Tagen, als ich wie jeden Morgen im Antiquariat die Bücher verräume die herausgenommen oder umgestellt wurden, klingelt die Glocke der Eingangstür.
"Guten Morgen.", sage ich ohne aufzublicken.
"Guten Morgen, Miss Rose.", sagte eine mir vertraute wohlklingende Stimme.
Ich erstarre in der Bewegung und schaue erstaunt zum Eingang. Jedoch entspannt ich mich sogleich wieder und bitte die beiden Herren am einzigen Lesetisch im ganzen Raum, platz zu nehmen."Wir haben Sie sehr viel früher erwartet, Gentlemen."
"Wir entschuldigen uns für unser verspätetes Eintreffen.", sagt Dr. Glain höflich.
"Aber wir sind noch nicht zu spät wie ich sehe.", meint Mr. Monrose und blickt zu Master Robin der sich von seinem Schreibtisch erhebt.
"In der Tat zu spät seid Ihr noch nicht Sir, aber es könnte bald zu spät sein.", stellt Master Robin mit seiner rauen Stimme fest.
"Nun dann werden wir hier nicht länger verweilen und machen uns an die Arbeit.", sagt Monrose und verabschiedet sich höflich von mir und nickt Master Robin zu.Als die beiden zur Tür hinaus waren und diese wieder ins Schloss fiel, sagt Master Robin: "Folge ihnen Rose, und bleib in ihrer Nähe, es könnte sein das sie nur all zu leicht bei den Einheimischen misstrauen erwecken und deswegen vielleicht noch in Schwierigkeiten geraten."
Ich nicke Master Robin zu nehme den dunkelbraunen Umhang vom Kleiderständer und gehe hinaus auf die Gasse und folge den beiden so unauffällig wie möglich."Glain, am einfachsten ist es wenn wir uns hier trennen, ich gehe zum nächsten Leichenschauhaus und befrage dort die Beamten, sie sammeln in zwischen wichtige Hinweise beim nächsten Gasthaus, dort wird meiner Meinung nach immer noch am liebsten über solche Vorfälle gemunkelt.", sagt Monrose und blickt dabei kurz zurück.
Ich jedoch war hinter einer Kutsche voller Äpfel verschwunden, glaube ich zumindest...
Als sich die beiden getrennt hatten war es für mich kein schweres sich zu entscheiden, ich folge dem Doktor, da ich glaube das dieser doch der charmantere Begleiter auf einer solchen Jagd ist, als der kühle Detektiv."Miss Rose, aber was machen sie denn hier?"
"Ich wohne hier Doktor, wollen sie nicht herein kommen, sie suchen doch bestimmt Antworten auf viele Fragen, ich kann ihnen da vielleicht behilflich sein.", sage ich verschmitzt.
"Das Klingt recht originell was sie da sagen, ich werde mir ihre Antworten gerne anhören."Wir gehen zusammen durch den hinteren Eingang hoch durchs Treppenhaus in meine Wohnung, als wir bei einer gemütlichen Tasse Tee sitzen, lege ich das grosse dunkelbraune Lederbuch mit dem verzinkten Rosenschloss auf den Wohnzimmertisch und sage: "Das ist meine Geschichte oder die unserer Stadt und hier steht auch alles drin was sie über die mysteriösen Morde der letzten Wochen wissen müssen."
Glain liesst das Buch das mindestens schon über fünfzig Seiten hat. Jedoch nur jene Seiten sind für ihn von Bedeutung bei denen es um die toten Frauen oder die Vermissten geht.
"Werden jetzt noch einige vermisst?", fragt er und schiebt seine kleine Lesebrille vorne auf die Nasenspitze um mich besser sehen zu können.Ich überlege kurz und sage dann mit traurigem Blick: "Ja, die Tochter von Roderick dem Schreiner, sie heisst Gwyn und die Schwester von Martin dem Fischerjungen, sie heisst glaube ich Lauren. Man sucht sie zur Zeit am Ufer der Medway und in den Wäldern und Feldern rund um Rockester. Doch vergebens, wie die anderen zu vor werden diese jungen Frauen auch dort gefunden, wo man sie am wenigsten erwartet, aber immer so offensichtlich das man sie auf jeden Fall finden wird."
"Sie scheint das alles ja sehr zu verunsichern Miss Rose, habe sie Angst das sie die nächste sind?"
"Nein um das mache ich mir keine Sorgen, ich fürchte eher davor, das diese Morde niemals enden werden."Glain nickt und sagt mit einem fürsorglichen lächeln: "Julian und ich werden auf sie achten, es wird ihnen nichts geschehen, das verspreche ich ihnen Rose."
"Ich danke Ihnen Doktor.""Bitte nennen sie mich Arthur, kommen sie wir werden Julian einen Besuch abstatten und ihm von den Berichten die sie aufgeschrieben haben erzählen."
Wir gehen nun gemeinsam zum Sanatorium. Wo auch schon Monrose am steinernen Treppengeländer anlehnt, als würde er auf uns warten. Erstaunt blickt er auf, als er mich sieht geht er sofort zu Arthur der in mit einem ernsten nicken begrüsst.
"Welch unerwartetes Wiedersehen Miss Rose, was führt Sie den zu mir und dem Doktor?"
"Der Doktor kreuzte meinen Weg als ich meine Wohnung aufsuchen wollte und so fand er auch gleichermassen einige Antworten auf das ungelöste Rätsel um die Morde in Rochester.", antwortete ich ihm freundlich."Ich habe aus dem Buch von Rose entnommen das es nicht immer rote Rosen waren, die die Frauen in den Händen hielten als man sie fand, zehn der elf getöteten waren weisse Rosen, nur die letzte war rot. Ausserdem hat auch die Polizei den verdacht auf Adlige oder Bürger die zu adligen Gärten zutritt haben mit einbezogen, doch weiterhin ohne Erfolg und der einzige gemeinsame Nenner bis jetzt zwischen den Opfern ist das Alter sie waren alle zwischen 19 und 22 Jahre alt."
"Einige Leute hier in der Stadt glauben das es der Herr von Rochester Castle ist, der die Frauen tötet oder töten lässt, er sei ein Magier und ein Vampir, was ich allerdings für Schwachsinn halte.", sage ich zum Doktor gewandt.
"Das haben Sie in ihrem Buch jedoch nicht erwähnt?", fragt Monrose nun intressiert.
"Nein Sir, das habe ich nicht, weil ich keinen Fantasy Roman schreibe, sondern einen Kriminalbericht.", sage ich bestimmt.Er nickt und sagt: "Da stimmt vieles überein mit dem was ich auch im Sanatorium beobachten konnte, aber etwas wissen sie beide noch nicht, kommen sie mit zu den toten Frauen."
Als wir von der Krankenpflegern in den Massenschlag der elf Frauen eingelassen werden, sehen wir zum ersten mal das Unglück wirklich, sie waren alle in einen Schlaf gefallen, einen endlosen Schlaf der durch keines der bekannten medizinischen Arzneien gebrochen werden kann, einige dieser Frauen sind dem Hungertod nah und niemand kann ihnen helfen.
"Ein schreckliches Bild nicht war, niemand kann diesen armen Geschöpfen helfen, wie werden eine nach der anderen langsam in den Tod entschlafen.", meint der Doktor.
"Du sagst das so ruhig, nimmt es dich gar nicht mit Arthur.", frage ich nun etwas verwirrt.
"Doch tut es, es ist für alle Mediziner schwer, den so hart kann nur die Machtlosigkeit treffen und nicht der Tod."
"Sagen Sie, haben sie aufgeschrieben welche Frau die rote Rose in den Händen hielt."
"Ja das habe ich, die junge Frau da im letzten Bett.", ich streichte über ihre Hand uns sage leise.
"Sie ging mit mir zur Schule, sie war damals meine beste Freundin, wir haben uns nach unserer Lehrer aus den Augen verloren, obwohl wir noch in der selben Stadt lebten, sie war dem jungen Schneider Melcom versprochen und freute sich schon auf den kommenden Sommer, wenn die Hochzeit statt finden würde."Eine Träne rinnt mir die Wange hinunter, Monrose legt sanft die Hand auf meine Schulter, die nur von einem gesticken Tuch bedeckt ist. Ich spüre die wärme seiner Hand und auch die Wärme, die mir langsam in die Wangen steigt.
"Ich verstehe ihre Gefühle, scheint es so als haben sie noch etwas übersehen diese Frau, die eine rote Rose hatte, sieht ihnen ähnlich Rose."
Ich schaue auf und sehe meine Freundin an, wenn sie schläft mit geschlossenen Augen, hat sie die selbe Gestalt und das gleiche lange blonde Haar wie ich."Wie erschreckend.", meinte Arthur und tritt zu Monrose hin der sich die vertrockneten Rosen in der Vase neben dem Bett ansieht.
Plötzlich schaut sich Monrose zur Tür um geht mit langen schritten zu dieser und sagt: "Kommt, ich weiss nun wohin uns die Rosen führen."Doktor Glain und ich folgen Monrose auf den Hügel der zum Rochester Castle führt.
"Ich habe mich hier mal etwas umgehört, die Rosen aus den umliegenden Adelshäuser sind die Edelsten und schönsten der Stadt, doch diese die, die Frauen in ihren Händen hielten waren noch prächtiger und vor allem waren sie eines, sie waren Kletterrosen, und laut einem der Gärtner aus der Stadt wachsen die prächtigsten und schönsten Kletterrosen nur im Rochester Castle Garden."Als wir oben ankommen und durch die Gitterstäbe des Schlosstores auf den Garten schauen, erschrecke ich fasst zu Tode, alle, aber auch wirklich alle Rosen waren welk und verblüht.
Die verblühten Rosen von Rochester Castle...
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Eine Rose ohne Dornen
Короткий рассказ(Abgeschlossen) Das Dornröschen-Märchen Mal ganz anders. Rose (Dornröschen) ist eine junge Frau, die in einem alten englischen Antiquariat arbeitet. Sie ist eine Träumerin und liebt die Rosen die in den alten englischen Gärten auf den grossen Landsi...