Vergesst euch nicht

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Man sollte den Anfang einer Geschichte immer fesselnd und am besten glücklich beginnen. Man kann dann Fortfahren und den Leser das Leid der Hauptperson mitfühlen lassen.

Erwünscht ist es zudem das der Hauptprotagonist bevorzugt weiblich ist, da viele Leser weiblich sind und sie sich so besser mit der ihnen vorgesetzten Person identifizieren können. Am besten wäre dazu noch ein schnuckeliger heißer ‚Bad Boy' der die Gefühle unserer süßen, zierlichen und wunderschönen (sie ist sich dessen natürlich nicht bewusst und schaut sich nie im Spiegel an, weil sie sich so unfassbar hässlich findet) über den Haufen wirft.

Diese Klischees möchte ich nicht bedienen, denn ich halte sie für falsch und so unglaublich Realitätsfern.

Ich möchte protestieren und dazu aufrufen, mehr Verständnis für unsere Mitmenschen zu haben. Verurteilt Menschen nicht, wenn ihr sie nicht wirklich kennt. Jede Handlung die in euren Augen niederträchtig bzw. schlecht etc. ist, hat ihre Gründe. Egal was es ist hört den Menschen zu. Urteilt sie nicht zu schnell. Niemand ist unfehlbar.



Drogen, mein bester Freund und Helfer

Wenn man an einem Punkt in seinem Leben angekommen ist, an dem man nicht mehr weiß wo hinten und vorne und oben und unten ist, dann hat man entweder zu viele von den bunten Pillen eingeworfen oder ist sich mit der eigenen Person so uneinig, dass alles in einem schreit und einen zerreißt. Genau so, geht es mir.

Lassen wir allerdings die bunten Pillen nicht ganz unbeachtet, denn meine Freundin da drüben, die mit den pinken Haaren, dem schwarzen Ansatz, der weißen Haut und den grauen Augen, die hatte eindeutig schon genug von den bunten Dingern.

Das Aufstehen fällt mir schwer, kein Wunder auch ich bin nicht ganz unschuldig geblieben. Doch im Gegensatz zu ihr waren es nicht die bösen Pillen die eine rebellische Verlockung dargestellt haben, sondern der gute alte Alkohol. Ein Gläschen hier, ein Fläschchen da und der Abend ist perfekt.

Die stickige Luft strömt ungehindert in meine Lunge, der Geruch von Schweiß, Alkohol, diversen Mittelchen und natürlich der alt bekannte Zigarettenqualm. Vertraut und doch so fern.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten schaffe ich es endlich mich von dem zerfledderten Sofa zu erheben und mich auf den Weg zu meiner zugedröhnten Freundin zu machen. Ihr Name ist Jessy. Wir haben uns vor einigen Wochen auf der Frauentoilette in einer schäbigen Bar kennengelernt.

„Hast du mal ein Feuerzeug?" Graue Augen stachen in meine, ihre pinken Haare klebten ihr am Kopf und an sich sah sie einfach krank aus. Sie hatte sich mit einer Hand am schmutzigen Waschbecken abgestützt. In der anderen Hand hielt sie eine Zigarette, selbstgedreht.

„Ja klar, warte." Ich öffnete meine rote Tasche um nach dem alten Feuerzeug zu suchen. „Öfter hier?" Mein Blick schnellte nach oben in das bleiche Gesicht. „Nein eigentlich nicht." Ich reichte ihr das Feuerzeug mit den ausgeblichenen Herzen drauf.

„Ich auch nicht. Der Laden gefällt mir nicht, aber der Stoff ist gut." Sie nahm, während sie sprach, die Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an. „Willst du auch?" Sie hielt die Glimmstange in meine Richtung. Langsam schüttelte ich den Kopf: „Ne, ich rauche nicht, aber Danke."

Sie zog ihre Augenbrauen hoch und schaute mich prüfend an „Ich bin Jessy." Ihre rechte Hand schnellte nach vorne, die linke belegt von der kleinen Stange. „Maxi" Ich umfasste ihre Hand und spürte die trockenen Risse und den kalten Schweiß.

Als ich sie endlich erreiche schmerzt mein Kopf, ich versteh warum er protestiert, aber ich kann Jessy nicht hier lassen, sie würde mich auch nicht alleine in einer Wohnung voller Leute lassen, die ich nicht kenne. Aber der Stoff ist gut und kostenlos, Jessys bestes Argument.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 22, 2016 ⏰

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