Neue Farben

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*Hope*
Seine blauen Augen krallen sich fest in meinen Blick.
Das darf doch nicht wahr sein... Da dachte ich eben noch ernsthaft ich werde ihm einfach aus dem Weg gehen, und dann sowas. Hmpf
Er lächelt mich frech an, war ja klar dass jetzt sein Image aufrecht erhalten bleiben muss und schenkt mir einen fetten Zwinkerer, woraufhin natürlich alle Jungs auflachen. Noch einen moment lang schaut er mich an und verschwindet dann eine Bank diagonal zu mir weiter vorne.
Wieso bleibt mir eigentlich nichts erspart? Hier gibt es so viele Jugendliche und neiiiinn, genau er, der für wenige Minuten in mein Leben getaucht ist, ist auf  MEINER Schule in MEINER Klasse.
,So tuen als wäre nicht und alles ist gut'
Wenn das so leicht wäre, doch meine innere Stimme hat recht. Das ist die einzigste Möglichkeit, ihn nicht hinter meine Fassade blicken zu lassen. Ihn, und niemand anderen. Endlich ist die erste Stunde beendet. Naja, fast denn der nette Herr Dickmann meint es ja für nötig zu halten, mich zu ihm zu rufen.
"Fräulein", beginnt er schließlich, als alle draußen waren," ich glaube du kennst die Spielregeln nicht ganz. Hier sind wir, deine Lehrer oberstes Gesetz, hast du mich verstanden?", .. Der kann ja nerven, spielt sich so auf, als wenn er mich einschüchtern könnte. Da hat er sich aber geschnitten. " Herr Dickmann, ich verstehe dass sie einem großen Druck ausgesetzt sind aber auch Schüler haben ein eigenes Leben und Sie können nicht erwarten dass -". Ich sehe erschrocken sein Gesicht an. Oh nein. Ich habe doch nicht ernsthaft seinen von mir ernannten Spitznamen .. Doch habe ich.
"WIE BITTE?", Scheisse is der laut..
"Ich habe mich wohl verhört, du bist ein rotzfreches etwas. Du wirst die nächsten vier Wochen nachsitzen. JEDEN MITTWOCH UND FREITAG!" Schreit er mich an und packt mich am Arm, "Jetzt raus mit dir ehe ich mich vergesse!", und schiebt, nein drückt mich vor das Klassenzimmer. Und schon schaue ich wieder in seine Augen. Doch ich erkenne etwas, was mir Angst macht. Sein Blick ist voller Sorge.. Um mich?
Erst jetzt merke ich, wie ich die Luft anhalte und am ganzen Körper zittere.
Und der stechende Schmerz, der sich durch meinen Arm zog, ist unerträglich geworden. "Hope!", ruft er mir zu, und fängt mich auf. Immernoch zitternd in seinem Arm schaue ich verwirrt in seine besorgen Augen."Woher kennst du meinen Namen?".. Doch er lächelt mich nur an.

*Jason*
Sie hört einfach nicht auf zu zittern. Verwirrt sieht sie mich an und fragt mich, woher ich ihren Namen kenne. Ich lächle sie aber nur an weil ich Angst habe, sie durch mein Machogehabe zu verärgern.
"Dein Arm!", jetzt erkenne ich auch, wieso sie plötzlich kreidebleich im Gesicht vor dem Klassenzimmer stand und plötzlich umgekippt ist. Sie muss solche Schmerzen haben. Schnell heb ich sie hoch und bringe sie ins Krankenzimmer. Auf dem Weg dahin frage ich sie, wie es ihr geht doch sie schaut mich zu meiner großen Verwunderung an und meinte, dank mir ja. Ist das Ihr Ernst? Ich freue mich riesig über diese Antwort, aber ich weiß genau so sehr dass sie mich dafür hasst, dass ich sie in einer hmmmm, Situation gesehen habe, die niemand hätte sehen sollen. Das weiß ich einfach. Aber ich habe das Verlangen, sie in mein Leben zu holen und sie zu beschützen. Vor was genau weiß ich nicht. Vielleicht vor dem Mann. Oder vor der Welt.
Sie ist es mir Wert, das ist alles was ich weiß.
"Hallo, sie braucht dringend Hilfe. Ihr Arm blutet."
Die Schulärztin schaut Hope an und begutachtet die Wunde.
"Das muss genäht werden, ich werde es schnell und schmerzlos hinter uns bringen okay?" , mitfühlend schaut sie uns an.
Während sie Hope ein Betäubungsmittel verabreicht schaut sie mich an und frägt:"Wie ist das passiert?", Hope sieht mich mit aufgerissenen Augen an.
Oh Shit.
'Komm schon, du musst dir was einfallen lassen'
"Sie ist die Treppe runtergefallen und ist am Gelände hängen geblieben"
"Ah, verstehe", doch ich merke dass sie es mir nicht glaubt, aber belässt es dabei.
"Danke", ihre Stimme ist so zerbrechlich, aber sie ist so tapfer.
"Nicht doch", winke ich ab. "Nicht dafür".
Ich fahre sie nach Hause und kurz bevor sie aussteigt dreht sie sich zu mir um. Und da sehe ich es zum ersten Mal.
Ihre Augen schimmern, wenn nur in einem kurzen Moment, Regenbogenfarben.
Ja, ich werde es schaffen, ihre Augen zum leuchten zu bringen.
Das verspreche ich.

I'll kill you if you dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt