Man sieht sich

13 0 0
                                    

*Hope*
Der scheiss Unterricht. Wer braucht denn sowas.
Zum Glück habe ich eine Nachricht bekommen, wahrscheinlich von meiner besten Freundin . Ohmann, bei der wollte ich mich doch schon lange melden.
Unbekannt: geh in drei Minuten an dein handy
Ich: wer bist du
Unbekannt: so dumm bist du doch sicher nicht
Scheisse. Fuck. Nein.
Ich stehe auf und verlasse das Klassenzimmer mit einem lauten Türknall.
Ich höre wie die Lehrerin mir droht, aber die kann mich mal.
Eine weitere Tür geht im Gang auf aber ich blende es einfach aus, denn mein Handy fängt an zu klingeln.
"Ja?", ich möchte stark klingen.
"Ach süße, schön deine Stimme zu hören, wieso hast du mich denn verlassen?"
Eine wütende Stimme hallt in meinem Kopf nach.
Ich sage nichts.
"Ich weiß dass du Miststück nicht taub, ebensowenig stumm bist. Also SPRICH!"
Immernoch kann ich nichts sagen und lehne mich an die Wand, bis ich auf dem Boden sitze.
"Verfickte Schlampe."
Pause.
"Okay, ich werde dir was erzählen." Ein hässliches lachen erfüllt den Satz.
"Dein ach so geliebter Bruder, von dem ich leider den geliebten Namen vergessen habe, lebte noch, als wir ihn abgeschossen haben. Ja genau, du hättest ihn retten können, wenn du nicht so feige gewesen wärst. Ach ja stimmt, konntest du ja nicht wissen, wir haben ihn mit dem Schuss gleichzeitig in eine Schockstarre versetzt, was ihn Tod aussehen ließ.
Zu deiner Beruhigung, er lebt, sie mich an, wie gnädig ich doch bin."
Was?
..
Nein!
O mein Gott.
"Jack". Ich wollte den Namen in die Welt hinausschreien aber mehr als ein erbärmliches flüstern würde es nicht.
"Ohh ja stimmt, so ist sein Name. Wie konnte ich das bloß vergessen.
Du möchtest bestimmt wissen wie es ihm so geht nah?"
"Wo ist er?", meine Stimme zittert und Tränen laufen mir hinunter.
"Nicht so eilig liebes. Es geht ihm bestens. Er wohnt bei mir und bekommt die beste Erziehung. "
"Was machst du mit ihm?", ich habe Angst. Ich weiß dass er ihm was antut, schon aus Rache an Mum.
" ihm geht es bei weitem besser als dir,noch, glaubt mir. Du fragst jetzt was ich meine. STIMMTS?MACH DEINE VERDAMMTE FRESSE AUF ANSONSTEN WIRD ES IHM VIEL SCHLECHTER GEHEN ALS ERHOFFT!"
Was , nein nein. Bitte nicht
"Nein! Er hat nichts damit zu tun!". Ich habe keine Kraft zu schreien. Aber es ist angekommen.
Er hat meine Schwachstelle getroffen.
Jack.
" Nanana nicht so eilig. Weist du eigentlich was du für ein Glückspilz bist?"
Will der mich verarschen?
"Rede mit deinem Vater." Die Drohung lässt mich erschaudern.
"Lass Jack raus. Ich mache alles was du willst. Alles."
Ich flehe ihn bereits an, aber das ist mir egal, ich will dass es Jack gut geht.
Jetzt wo ich ihn wieder habe.
"Ach ja?.. Weißt du komisch dass ich es dir nicht glauben kann. Deshalb habe ich deine nette Mitbewohnerin umbringen lassen. Damit du siehst was mit allen die du liebst, passieren wird, wenn du nicht das tust was ich will. "
Das Wort liebst sagt er so hasserfüllt, dass ich nicht weiß, was ich antworten soll.
"Ich t-tue alles für dich... Aber ich habe dir doch schon gezahlt was Mum dir geschuldet hat. Lass Jack gehen und lass meine Freunde raus. Bitte."
"Och komm mir jetzt nicht so. Du weist doch, wie sagt man so schön.. Es kommt alles doppelt und dreifach auf einen zu. Ja, mein Kollege hat einen Fehler gemacht, er hätte deine Mutter nicht umbringen dürfen, aber dafür bist du jetzt halt verantwortlich"
Den hat der Teufel geschickt.
"Ok"
"Brav kleines, ich werde dich mal besuchen kommen, hast ja ein Zimmer frei für mich ab jetzt. Ah und bevor ich es vergesse, du wirst dafür büßen, deinem Kumpel, dem Dave so viel erzählt zu haben.!"
Dave. Scheisse
"Und hüte dich davor auch nur ein Wort an Jason zu sagen, du weist, zielen ist meine Stärke", sein spöttisches lachen erscheint und damit legt er auch schon auf.
Dieser Wixxer.
Ich kann mich nicht bewegen.
Nichts sagen.
Ich starre einfach auf die Wand.
Ich spüre ich ein kribbeln in meiner Handfläche. Das Kribbeln verteilt sich in meine Fingerspitzen und automatisch verhake ich mich mit meinen Fingern mit denen der anderen Hand.
Ohne zu wissen wer neben mir ist weiß ich es.
Wir haben es früher immer gemacht, wenn wir traurig waren.
Wir waren beide in der Handfläche kitzlig und somit haben wir den anderen immer zum Schmunzeln gebracht.
So sitzen wir jetzt eine Ewigkeit auf dem Boden. Mittlerweile hat es zur nächsten Schulstunde geläutet, aber niemand hat uns gesehen weil wir in der niesche vor der Bücherei sitzen.
"Es tut mir leid, Hope."
Ich weiß was er meint.
"Du konntest es nicht wissen. Niemand wusste es."
"Bitte Hass mich nicht"
"Nein, deswegen, bitte geh."
"Das werde ich nicht", was sagt er da?
Ich schaue zu ihm und er schaut mir in die Augen.
"Bitte", ich flüstere es weil ich Angst habe, ich könnte an meiner Stimme zerbrechen.
"Niemals". Er lächelt mich an und zieht mich in eine starke Umarmung.

Rückblick:
Als ich in eingeschult wurde war er schon eine Jahrgangsstufe über mir und hat mir alles gezeigt. Aber seine Mama wollte dass er auf eine andere Schule geht, weil er dort immer nur Ärger gemacht hat.
Nachdem er mir die Schule gezeigt hat, schaute er mich traurig an und meinte dass es ihm leid tut, dass er weg muss ohne es mir früher sagen zu können.
"Du konntest es ja nicht wissen" sagte ich mit einer traurigen Stimme.
"Bitte Hass mich nicht" er war so süß wie er es sagte.
"Nein, deswegen musst du jetzt gehen" ich weiß dass es nicht anders ging.
"Das werde ich nicht" er lächelte mich an.
"Bitte",flüsterte ich weil ich weiß dass er sonst großen Ärger bekommen würde.
"Niemals", siegessicher lächelte er mich an und umarmte mich so stürmisch, dass wir beide hinfielen.
Seitdem rannte er jede Pause zu mir in die Schule, damit ich mich nicht alleine fühlte. Ich hatte viele Freunde aber jedes Mal wenn ich mit ihm zusammen war leuchteten meine Augen auf.
Ich fragte ihn ob er nicht Ärger bekommt, aber er sagte immer dass es keiner merkt.
Jedes Mal tat es mir weh ihn zu sehen weil ich die Folgen kannte, aber ihn so glücklich zu sehen, das konnte ich nicht kaputt machen.

*Andres*
Rückblick:
Nachdem Hope eingeschult wurde musste ich Schule wechseln.
Ich habe es am selben Tag erfahren als ich es ihr sagte.
Ich sah in ihr trauriges Gesicht, wo das Farbenspiel ihrer Augen anfing zu erlischen.
"Bitte Hass mich nicht", ich flehte sie regelrecht an weil ich Angst hatte dass wir keine Freunde mehr seien würden.
"Nein deswegen musst du jetzt gehen". Keine Ahnung was sie damit sagen wollte, echt nicht.
"Das werde ich nicht", plötzlich war ich überglücklich, weil mir eine Idee gekommen ist.
"Bitte", sagte sie flehend. Ich weiß dass sie wusste dass ich geschlagen wurde, obwohl ich es ihr nie erzählt habe. Darum hatte sie auch Angst vor dem was ich machen werde.
"Niemals", versicherte ich ihr und hatte das Bedürfnis sie zu umarmen, naja ich war wohl bisschen zu stürmisch und so lagen wir dann auf dem Boden.
Seit dem habe ich sie jeden Tag in der Pause besucht, obwohl unsere Schulen zehn Minuten auseinander lagen. Ich bin immer so schnell ich konnte gerannt, und habe es auch immer rechtzeitig geschafft, wieder zurück zu sein. Meistens. Aber das war es mir Wert.
Vier Jahre später waren wir wieder auf der selben Schule, aber meine Eltern haben beschlossen, dass wir von jetzt auf gleich umziehen.
Ich konnte mich nichtmal von ihr verabschieden.

Aber jetzt habe ich sie wieder. Meine Hope.

I'll kill you if you dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt