Kapitel 3

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Livs POV

"Hi, Livy", mit diesen Worten versuchte Alexandra meine Laune zu verbessern. Und Naja es gelang ihr sogar ein kleines Bisschen. Ich wollte jetzt einfach einen schönen und gemütlichen Abend verbringen.

Doch Alex hatte da anscheinend andere Pläne, denn kaum lächelte ich wieder, wie üblich, schnappte sie schon meine Hand und zog mich mit sich.

"Warte, Alex wo willst du hin ich habe noch nicht mal Schuhe an", versuchte ich verzweifelt meine Freundin zu stoppen. Zum Glück wirkte das Argument mit den Schuhen und unter Alex' Aufsicht bekam ich sogar die Chance mir meine Sneakers zu schnappen. Bevor ich schon wieder mitgezogen wurde krallte ich mir noch schnell eine Weste.

Wir liefen schweigend durch die dunklen Gassen, da meine Freundin jegliche Fragen wie, wo gehen wir hin? Warum rennst du so? Warum zum Teufel antwortest du nicht? gekonnt ignorierte und mir nur deutete das ich mich gedulden sollte.

Gedulden, das ich nicht lache. Ich lief, nein sprintete durch irgendwelche Wohnstraßen und fragte mich wo zur Hölle Alex jetzt noch hin mochte und warum wir dort nicht hin gehen konnten. Außerdem wurde mir immer kälter, langsam fing ich sogar an zu zittern.

"Könntest Du mir wenigstens sagen, ob wir bald da sind?", startete ich einen letzten Versuch Information aus Alex zu bekommen. Und tatsächlich blieb diese aprupt stehen und Blickte sich suchend um. "Tja, keine Ahnung", antwortete diese nur kurz und setzte sich sofort wieder in Bewegung. "WAS! Soll das heißen wir rennen hier die ganze Zeit herum und du weißt nicht einmal wo hin wir gehen oder wo sich dieses etwas das du mir unbedingt zeigen möchtest befindet!",schrie ich Alex leicht gereizt an. Alles was ich wollte war einen schönen angenehmen Mädles-Abend mit Alex zu verbringen, aber NEIN wir mussten ja im dunkeln ziellos durch Gassen hetzen, auf der Suche nach etwas von dem ich nicht mal wusste was es war.

"Ich bin mir sicher das es hier war, aber ich glaube es bewegt sich oder erscheint nicht immer.", meinte Alex seelenruhig und blickte sich prüfend um. "Wie es bewegt sich? Ist es ein Tier?", fragte ich Alex verwirrt. Warum sollte sie mir ein Tier zeigen wollen? Eindeutig eine Frage die mir nur Alex beantworten konnte. Ich schaute meine Freundin verwirrt an doch diese suchte anscheinend immer noch nach dem "Etwas".

"Alex?", versuchte ich noch mal mein Glück. Tatsächlich drehte sie sich in meine Richtung und sah mich fragend an, "Was wie kommst du auf ein Tier, ich rede von einer Gasse" WAS! Hat sie das gerade wirklich gesagt!? "Alex? Geht es dir gut?", jetzt war ich mehr als verwirrt und besorgt auch noch. Ist meine beste Freundin jetzt übergeschnappt?

"Was, nein es geht mir gut. Es ist nur so das ich heute, auf dem Weg zu dir eine Straße oder besser gesagt einen Weg, der zuvor noch nicht da war, gesehen habe. Und genau den Suche ich jetzt. Ich bin mir aber nicht mehr sicher wo der war, weil ich aus so Gründen einen anderen Weg zu dir gegangen bin. Auf jeden Fall fand ich das komisch und möchte mir das mit dir nochmal genau anschauen. Und Nein ich bin nicht übergeschnappt.", nach Alexs Rede war ich zwar immer noch verwirrt, aber aus irgendeinem Grund glaubte ich ihr, zumindest teilweise. Vermutlich hat sie einfache einen Weg genommen den sie nicht so oft geht und hat dort einen neu gestrichenen Gartenzaun nicht wieder erkannt, typisch Alex.

Ich irrte noch eine Weile hinter Alex her, die nun etwas zielstrebiger zu sein schien. Als wir dann endlich stehen blieben deutete sie triumphierend auf eine enge Seitengasse. Man konnte das Ende der Gasse nicht erkennen und es sah tatsächlich so aus als würde sie in ein schwarzes Loch oder ähnliches führen. Ich musste zugeben, auch mir war diese Straße unbekannt, das ließ ich Alex allerdings nicht merken. Ich hoffte das sie einsehen würde, dass diese Gasse schon immer hier war und wir endlich zurück nach Hause können.

Alex war da leider anderer Meinung, den sie steuerte gerade auf die Gasse zu. Ich folgte ihr vorsichtig in die Gasse. Nach ein paar Metern merkte ich wie es immer dünkler wurde, fast schon unnatürlich legte sich ein dunkler Schleier über uns und ich bemerkte wie ich anfing zu zittern. Alex schien es ähnlich zu gehen, denn auch sie hielt einen Augenblick inne ehe sie weiter ging. Ich versuchte so nah wie möglich bei ihr zu bleiben, da ich mittlerweile nur noch erahnen konnte wo sie war.

Einige Schritte weiter wurde es langsam wieder wärmer und wir konnten auch bald wieder besser sehen. Jetzt blieb auch Alex stehen und schaute mich leicht verängstigt und neugierig an. Ich kannte diesen Blick zu gut, sie würde nicht ruhen ehe sie mehr über den Grund ihrer Angst herausgefunden hatte.

"Was war das?",begann ich als erste wieder zu sprechen. "Ich habe keine Ahnung",meinte Alex und zuckte zur Bestätigung mit den Schultern.

Ich drehte mich vorsichtig herum um zu sehen wo wir hier gelandet waren. Anscheindend ein Alter Stadtteil in dem wir noch nie gewesen waren. Auf der Straße war kein Asphalt, was normalerweise eher auf eine neue Siedlung hinwies. Doch die Häuser sahen mit ihren prachtvollen Fenstern und ziehrlichen kleinen Balkon keinesfalls aus wie Neubauten.

Irgendwie bereitete mir dieser Ort gänsehaut und obwohl ich nun auch davon überzeugt war, das hier etwas faul war wollte ich nur noch hier weg. "Alex? Ich denke wir sollten langsam nach Hause gehen", bat ich meine Freundin die auch sofort einwilligte. Anscheindend machte dieser Ort nicht nur mir Angst.

One wrong stepWo Geschichten leben. Entdecke jetzt