Kapitel [6]

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-02. Oktober 2016-

„Was verstehst du unter ‚geh bitte, ich will alleine sein' nicht?"

„Annabella, lass uns doch darüber reden! Ich habe keine andere geküsst! Wirklich! Das musst du mir glauben!"

„Einen Dreck muss ich tun!"

Mit vor Wut funkelnden Augen, blickt sie ihren Exfreund an. Mit jedem Besuch wäre sie glücklich gewesen, sogar mit ihrem Vater, aber nicht mit ihm. Nicht mit dem Jungen, in dem sie schon immer verliebt war. Bald hätten sie sogar ihre dreijährige Beziehung gefeiert, jedoch machte ihnen die Krankheit einen Strich durch die Rechnung. Denn als diese kam, verändere er sich. Nichts wollte er damit zutun habe. Er ist eher der Freund, der in guten Zeiten immer an deiner Seite ist, aber in schlechten, dich von hinten betrachtet und von der Klippe fallen lässt.

„Geh bitte."

„Annabella..."

„Nimm deine dreckigen Pfoten von meinem Gesicht!"

„Schatz, bitte..."

„Wie viele andere Weiber hast du schon mit diesen Fingern berührt?!"

„Keine einzige, du bist mein Ein und Alles."

„Lügner!"

„Annabella, bitte beruhige dich doch!"

„Erzähl mir Demon, wieso hast du, verdammt nochmal, meine beste Freundin geküsst?"

Ihre plötzliche Ruhe überrascht Demon.

Er fährt sich durch seine schwarzen und dichten Haare, weicht ihrem Blick dabei aus, bis sie schließlich am Fenster hängenbleibt. Zwei stechend grüne Augen betrachten ihn. Einst betrachteten diese Augen Annabella, nur Annabella, doch sie wurden durch andere Körper verschmutzt.

„Es... es war ein Versehen..."

„Ach, weißt du was, nicht schlimm! Ich meine, ich habe Jungs auch mal aus Versehen geküsst, weil ich vor ihnen gestolpert bin und dann ein High Five, mit meinem und ihren Lippen, gemacht habe."

„Wirklich?"

„Sag mal, wie dämlich bist du eigentlich?!"

„Annabella bitte, es war einmal! Ich meide sie inzwischen!"

„Demon, Schatz. Kommst du jetzt endlich? Der Film fängt sonst gleich an und-"

„Was zur verfickten Hölle?!"

Annabellas Mund öffnet sich ungläubig, als sie ihre beste Freundin, in der Tür stehen sieht.

„Annabella, es ist nicht so, wie es-"

„Raus hier, alle beide!"

„Ach du meine Güte. Meine Liebe, du musst mal ins Sonnenstudio. Diese Farbe geht ja gar nicht", gluckst ihre ehemalige beste Freundin und wirft ihre perfekt gewellten, blonden Locken, über ihre Schulter.

„Verschwindet habe ich gesagt! Alle beide! Ihr seid für mich gestorben!"

„Das hätte wohl dir passieren müssen. Was ja sowieso bald geschehen wird."

Mit aufgerissenen Augen, blickt sie die Blondine an und ihre Wangen verfärben sich rot, da die Wut in ihr, immer weiter kocht.

„Ich glaube, ihr beide solltet jetzt wirklich gehen."

Annabella schaut an der Blondine vorbei, zu einem Braunhaarigen, der gerade ihr Raum betretet.

„Wer bist du den?!"

„Liam, und du?"

„Es interessiert mich nicht, wie du heißt, du Idiot! Es interessiert dich auch nicht, dass wir hier sind, also verpiss dich!"

„Es interessiert die Wärter auch nicht, wieso ihr hier seid. Es interessiert sie nur, dass ihr hier gerade eine sehr hübsche Patientin stört. Also bitte ich euch, zu gehen, bevor die Sache unschön wird."

Ihre Wangen verfärben sich zu einem zarten Rosa, aber diesmal nicht aus Wut.

Schnaufend geht Demon mit seiner neuen Angebeteten raus und knallt dabei die Tür hinter sich zu.

„Sag mal, was waren dass den für welche? So wie die eine aussah, dachte ich, dass der Boden gleich unter ihr bricht, weil ihr Make Up bestimmt Tonnen wiegt."

Auch wenn die Situation eher zum weinen ist, kichert sie leise vor sich hin, was ihn zum Lächeln animiert.

„Bist du jetzt auch die Krankenhauspolizei?"

„Eher", sagt er und schiebt einen Stuhl an ihrem Bett, worauf er sich dann hinsetzt und sie anblickt, „dein Krankenhausbuddy."

Cancer (Liam Payne) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt