Dialog: Glücksklee

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9-Jährige Sarah:" Mama, Moritz hat heute zu Anna gesagt, dass sie abnormal ist, nur weil sie bei unserem Vortrag angefangen hat, zu stocken. In der Pause hat sie geweint und ich wollte sie trösten, doch ich wusste nicht mal was abnormal bedeutet."

Mama:" Ach mein Schatz, jetzt werde ich dir was Wichtiges sagen. Vergiss das bitte nie!"

Sarah:"Okay, Mama."

Mama:" Also, abnormal sein bedeutet, nicht normal zu sein, also nicht den Erwartungen und Regeln der erwachsenen Menschen zu entsprechen.
Doch das muss nicht unbedingt schlecht sein, jeder darf so sein wie er oder sie will, egal was andere dazu sagen."

Sarah:" Die großen Menschen wollen uns sagen, wie wir sein sollen, um ihnen zu gefallen?
Das heißt normal sein?! Dann will ich das nicht, ich will einfach nur glücklich sein. Ist mir doch egal was die Großen sagen!"

Mama:" Genau Liebes. Du musst nicht normal sein und Anna auch nicht! Ich liebe dich so wie du bist.

Sieh mal, es gibt so viele Menschen, die alle gleich sind. Das sind die normalen dreiblättrigen Klee, aber die seltenen und besonderen vierblättrigen Klee sind doch viel toller. Sie bringen Glück. Die dreiblättrigen Klee stehen einfach so da, man kann den Einen kaum vom Anderen unterscheiden, weil sie alle gleich sind. Die vierblättrigen Klee sind etwas besonderes. Man findet sie selten, doch hat man sie gefunden, bringen sie einem Glück, deswegen werden sie auch Glücksklee genannt. Ist das nicht magisch?"

Sarah:" Ja, Mama, das ist es! So eine tolle Geschichte. Das muss ich morgen unbedingt Anna erzählen!"

Mama:" Tu das und vergiss nicht, du bist mein Glücksklee."

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