I Feel You - Elijah Mikaelson - (Deutsch)

Kostbar

Sie begrüßten die Brüder wie gute Freunde. Die armen Dinger, sie hatten keine Ahnung was sie da in ihr Land ließen.

Die Straßen der Hauptstadt waren belebt. An beinahe jeder Ecke war ein Markt mit einer Vielzahl von Gewürzen, Obst, Gemüse und Handwerk. Kinder spielten in Hauseingängen.

Die Gerüche und Geräusche trafen auf Elijahs empfindliche Sinne. Aber es störte ihn nicht, er mochte dieses rege Treiben.

Es war anders als er erwartet hatte. Die Leute schienen glücklich. Das hatte er bisher selten gesehen.

Der Mann der sie durch die Stadt führte schien seine Verwirrung zu bemerken.

„Es ist hier anders als in Europa. Unser König teilt seinen Reichtum. Das Einzige was er dafür erwartet ist, dass wir hart arbeiten."

Elijah nickte, er mochte den Gedanken. Ehrliche Arbeit, die gut belohnt wurde. Konnten das die angeblich so modernen Staaten Europas und Amerikas auch irgendwann erreichen? Wahrscheinlich nicht.

Die einfachen, flachen Häuser lichteten sich irgendwann und die Straßen mündeten in einen großen Platz. In seiner Mitte stand der prunkvolle Palast des Königs. Das Gebäude war hauptsächlich aus Mamor erbaut, goldene Verzierungen machten es zu Kunst.

Niklaus sah den Palast begeistert an. Sein Bruder wusste, wie sehr er sich für jegliche Kunst interessierte.

Der Ausdruck von Reichtum zog sich auch durch das Innere des Palasts. Von weiter entfernt konnte Elijah leise Klaviermusik hören.

„Meine Herren, hat Ihnen der kleine Spaziergang durch meine Stadt gefallen?"

Ein Mann mit grauem Haar trat auf die Vampire zu. Er wirkte selbstbewusst, war in in den Farben des Palasts gekleidet: weiß und Gold. Auch seine vielen Schmuckstücke passten dazu.

Das musste der König sein.

Elijah erhob das Wort bevor Klaus es konnte.

„Ja, es war sehr angenehm nach der langen Reise. Ihre Stadt gefällt uns sehr, eure Hoheit."

„Es ist ziemlich anders im Gegensatz zu eurem geliebten England, richtig?"

Der König lachte laut und zeigte eine Treppe hinauf.

„Kommen Sie, lasst uns etwas Tee trinken."

Die Brüder tauschten einen Blick aus und folgten der schillernden Person.

...

Gemeinsam gingen sie in einen kleineren Raum. Auf dem Boden lagen Sitzkissen und ein kleiner Tisch war mit Tee, Broten und weiteren exotischen Köstlichkeiten gedeckt.

Aber am meisten fielen die 6 brünetten, orientalischen Schönheiten auf, die sich sofort um ihren König rangen und kicherten. Sie trugen beinahe durchsichtige Kleider.

Elijah sah Niklaus aus dem Augenwinkel grinsen. Er rollte mit den Augen bevor sich die Männer setzten.

„Ich nenne sie nicht Huren, sondern meine Geliebten. In meinem Land gibt es keine Sklaven, alle Menschen werden für ihre Arbeit entlohnt."

Er küsste einer der Frauen die Hand.

„Und welche ist ihre Königin?"

Niklaus fragte und trank einen Schluck Tee. Man konnte die Lust in seinen Augen sehen. Dieser Blick bedeutete Unheil.

Der König lachte über die ungehobelte Frage.

„Keine, mein Freund. Ich bin ehrlich. Warum sollte ich offiziell so tun, als würde ich nur eine Frau lieben, während ich es doch mit hundert anderen tue?"

Der jüngere Bruder nickte im Verständnis.

„Bloß mit einer habe ich so meine Probleme...Cassie, komm rein!"

Er brüllte.

Als sie eintrat, erstarrte Elijah. Sein Atem setzte aus.

Sie eine Schönheit zu nennen war eine Untertreibung.

Ihr Haar fiel in goldenen Wellen ihren Rücken hinunter. Sie trug den selben dünnen Stoff wie die anderen Geliebten, aber sie schien sich darin nicht wohl zu fühlen. Elijah konnte nicht anders und musste die exquisiten, blassen Kurven betrachten, die sich darunter abzeichneten.

Dann trafen sich ihre Blicke. Sie hielt seinen Blick während sie neben ihrem Geliebten niederkniete.

Ihre saphir-farbenen Augen waren von Angst erfüllt, aber Elijah sah, dass dieses schöne Gesicht noch nicht immer von Bitterkeit geplagt war.

Wahrscheinlich war sie eigentlich eine fröhliche Person, die viel lächelte. Er erkannte sogar Schelm in ihrem Blick.

Die erhobene Stimme des Königs riss Elijah aus seinen Gedanken.

„Sie ist eine wirkliche Schönheit, oder?"

Das ist sie definitiv.

Elijah verfluchte sich innerlich.