Kapitel 4

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Nachdem sich die zwei Streithähne sich endlich entschieden hatten, sind wir in die Stadt gefahren. Manhattan ist so überwältigend. Die viele Hochhäuser die über unseren Köpfen aufragten, waren einerseits beängstigend aber trotzdem unglaublich. 

Nun saßen wir in einem Diner in der Nähe der Columbia. Alex wollte nach unserem Shoppingtrip unbedingt in dieses Diner. Naja und jetzt bestellte ich mir gerade einen Milkshake. Ich hatte nicht viel Hunger und aß deshalb im Gegensatz zu den anderen nichts. Stattdessen schaute ich mich gedankenverloren im Diner um. Die Bänke waren in einem klassischem Rot gehalten und die Tische aus Metall. Insgesamt war es eher retromäßig und schien ein HotSpot für Studenten zu sein. Es gab außerdem eine Art Pinnwand an der einige Mitteilungen und Events mitgeteilt wurden. Ich stand auf und näherte mich der Pinnwand. Es waren durchaus interessante Events dabei, aber ich war:

1. Kein Mensch der abends gerne rausgeht und

2. Hatte ich niemanden der mit mir dahin gehen wollen würde.

Stattdessen schaute ich mir die Mitteilungen an. Es waren viele, doch eine erschien mir wie eine Rettung: Mitarbeiter gesucht. Ich musste mein Studium selbst finanzieren, einen Job wollte ich mir eh so besorgen und das ist perfekt. Das Diner hatte eine angenehme Atmosphäre und Kellnern kann ja wohl nicht soo hart sein, dazu kommt noch, dass man Trinkgeld bekommt. Der Entschluss stand fest. Und ich ging zu einem hübschen Kellner, er grinste mich spitzbübisch an. „Hey süße, was kann ich für dich tun?" „Äh, ich also... ich würde mich g-gerne für den Job bewerben" murmelte ich. „Das muss dir doch nicht peinlich sein, süße." Ich sah hoch und musterte den Kellner erneut. Auf den zweiten Blick sah er sogar noch ein bisschen besser aus, was mich verwunderte, weil ich ihn auf den ersten Blick schon für sehr, sehr anziehend gehalten habe. Er fuhr sich durch die Haare blickte durch das Diner um danach wieder mich anzusehen. „Also ehrlich gesagt habe ich nicht wirklich Bock auf ein Vorstellungsgespräch und du erscheinst mir Verantwortungsvoll und höflich, nur dass mit der Schüchternheit sollten wir vielleicht noch ein bisschen unter Kontrolle bekommen. Aber da mir kurzfristig eine wichtige Arbeitskraft abgesprungen ist, kommt es ganz günstig, dass du dich jetzt bewirbst." Ich sah ihn ungläubich an. Einerseits, weil ich nicht glauben konnte, dass es so einfach wäre einen Job zu ergattern und andererseits, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass er der Inhaber dieses Diners sei. „Also, wann kannst du anfangen?" „Also ähm... wann brauchen Sie mich denn?" „Heute Abend 18:00 Uhr hier, achja und zieh dir doch bitte was Hübsches an ja?" „Äh okaay" antwortete ich. „Und eins noch: Wie hei...?" „Kalea! Was machst du da?" hörte ich eine bekannte Stimme. „Alexander, wie kommt es, dass du dich wieder näherst, ohne das 20 Meter zwischen uns sind" meinte mein neuer Boss. „Weiß nicht Aiden, wie kann es, dass du immer noch die Finger nicht von Frauen lassen kannst bei denen du eh keine Chance hast?" erwiderte Alex. „Ach und das von dir?" fragte Aiden und zog dabei eine Augenbraue hoch. „Stopp, das... das reicht. Ich bin heute Abend um 18:00 Uhr da. Und wir", dabei sah ich Alex eindrücklich an, „gehen jetzt" ich betonte das letzte Wort stark, legte das Geld für das Essen der anderen und das für meinen Milkshake auf die Theke vor uns. Dann schenkte ich Alex noch einen eindrucksvollen Blick, der Aussagen sollte das wir uns jetzt auf den Heimweg machen. Doch er wollte schon wieder ansetzen und meinem neuen Boss etwas an den Kopf werfen. Ich packte ihn jedoch am Arm und zog ihn zu dem Tisch, an dem Ava noch immer saß. Alex protestierte ein bisschen, aber ich ignorierte ihn. Wohlwissend, dass wenn er sich wirklich wären würde, ich keine Chance gegen ihn hätte. „Ava, wir gehen." Meinte ich schlecht gelaunt. Mittlerweile hatte ich Alex' Arm losgelassen und eilte aus der Tür. Am Auto blieb ich stehen und wartete auf die anderen beiden, die wild diskutierend aus der Tür kamen. Als sie mich jedoch am Auto lehnen sahen verstummten beide und setzten ein gefaktes Lächeln auf. Naja, jedenfalls Ava, Alex sah immer noch aus, als würde er gleich jemanden töten wollen. Nachdem Alex das Auto aufgeschlossen hatte, setzte ich mich schnell auf die Rückbank. Ava und Alex setzten sich ebenfalls ins Auto. Alex startete das Auto und fuhr zurück zur Columbia, die wie ich feststellen musste nur 5 min vom Diner entfernt war. Ich konnte also immer zur Arbeit laufen, was mir sehr gelegen kam.

Als Alex den Wagen geparkt hatte, sprang ich quasi aus dem Auto und beeilte mich ins Zimmer zu kommen. Wir hatten 15:00 Uhr das hieß, ich hatte noch zwei Stunden Zeit bevor ich mich langsam fertig machen sollte.

Seufzend lies ich mich auf mein Bett fallen. Ich könnte in die Bibliothek gehen und mir die Bücher ausleihen gehe, die ich für dieses Semester brauche. Ja das war eine sehr gute Idee. Ich stand auf und wollte aus meinem Zimmer gehen, wurde allerdings von zwei Personen aufgehalten. Alex schaute immer noch genauso wie vorhin auf dem Parkplatz, nur dass ich nun wusste welches Opfer er hatte. Mich. Ich verstand es nicht, was war nur los mit ihm? Wir kannten und noch nicht mal einen Tag und er wollte mich schon töten. Ganz geschweige denn davon, dass ich überhaupt gar keinen Bock auf diesen Miesepeter hatte. Was hatte ich getan, dass er dieses kindische Verhalten an den Tag legte.

„Äh ich habe jetzt keine Zeit für euch tut mir leid." Meinte ich und wollte mich an den beiden vorbei drängeln. Ehrlich gesagt sollte ich mir eh andere Freunde suchen. Da pass ich nicht rein!

Wo zum Teufel war diese blöde Bibliothek. Ich irrte jetzt schon seit einer viertel Stunde über den Campus der Columbia und die Bibliothek habe ich dennoch nicht gefunden. Genervt ging ich wieder auf mein Zimmer. Es war irgendwie ein bisschen langweilig. Ich hatte noch nicht alle Bilder auf gehangen und ich hatte nur das nötigste aus den Umzugskartons gepackt. Genervt stöhnte ich auf. Was war nur aus meinem geplanten Leben geworden, wohlbemerkt nach nicht nur einem Tag. Das sollte sich jetzt wieder ändern! Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und stellte eine Check-Liste her, darauf standen die wichtigsten Dinge die ich noch zu erledigen hatte, oder als Motivation. Auch Alex zu ignorieren war eine der Motivationen auf dieser Check-Liste. Aus irgendeinem Grund fand ich diesen Mann interessant und eigentlich widerstrebte mein inneres dem Gedanken sich von ihm fern zu halten.

Die Sache mit der LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt