„So wo wollen wir zwei Hübschen jetzt was essen gehen ?“ fragt mich Lisa breit grinsend nach einer viertel Stunde in der wir einfach ziellos durch die Gegend spaziert sind. „Weiß nicht, schlag du was vor.“ „Mmmh, wie wär's wenn wir einfach in das nächst beste Restaurant oder so gehen ?“
Ich nicke ihr zu und so gehen wir noch ein Stückchen weiter bis wir schließlich vor einem McDonalds stehen bleiben. Lisa schaut mich fragend an. Ich fange an zu lachen und nicke. Auch sie lacht, während sie mir die Tür aufhält. Wir bestellen uns beide einen Burger, Pommes und etwas zu trinken. Danach setzen wir uns in eine ruhige Ecke und fangen sofort an zu essen. Erst jetzt merke ich wie hungrig ich eigentlich bin.
Schon nach kurzer Zeit haben wir alles verschlungen und sehen sehr zufrieden aus. Es herrscht für einen kurzen Moment Stille, denn niemand weiß so wirklich was er sagen soll. Auch Lisa scheint es zu bemerken und fängt dann genau diese unangenehme Stille zu brechen. „Weißt du eigentlich schon was du hier in London arbeiten möchtest ?“ „So ganz genau weiß ich das noch nicht, aber ich würde gern etwas in der Richtung Design und Marketing machen. Und du ?“ „Das hört sich voll interessant an.“ sagt sie und lächelt, dann spricht sie weiter: “Ich würde gerne irgendwas im Management Bereich machen, aber ich will auf keinen Fall studieren. Die letzten 12 Jahre hab ich mit lernen und Schule verbracht. Darauf hab ich einfach keine Lust mehr. Meine Eltern sagten immer ich soll studieren und Anwältin oder Ärztin werden, aber darauf hab ich keinen Bock. Ich möchte lieber etwas machen was mir Spaß macht.“ Etwas erstaunt von ihrer Einstellung schaue ich sie an. „Hab ich etwas falsches gesagt ?“ fragt Lisa leicht unsicher. „Nein, auf gar keinen Fall ich bin genau deiner Meinung, aber mich überrascht es ein wenig, dass du so denkst. Um ehrlich zu sein hätte ich das nicht erwartet.“
Ich kann mir ein leichtes Lachen nicht verkneifen, was gar nicht mal so schlecht ist, denn Lisa steigt mit ein und es scheint sie etwas sicherer zu machen. „Ja, das denken viele, weil ich halt ein sehr ruhiger und manchmal auch naiver Mensch bin.“ Während sie mir das erzählt, schnappen wir uns unsere Sachen und machen uns auf den Heimweg. Innerlich muss ich immer noch über ihre Wortwahl lachen, denn das 'manchmal' hätte sie getrost weglassen können. Ich glaube, wenn jemand in der Öffentlichkeit Hilfe braucht und Lisa es merkt, wäre sie die erste die helfe würde.
„Ist was ?“ reißt sie mich aus meinen Gedanken. „Nein, wieso ?“ „Du grinst so.“ sagt sie lachend. „Achso, ne ich war gerade bloß in Gedanken.“ lüge ich sie an, denn meine Gedanken spreche ich fast nie laut aus. „Achso. Sag mal, hast du eigentlich einen Freund ? Also einen festen.“ Etwas verwundert mich ihre Frage, aber da ich sie innerhalb so kurzer Zeit in mein Herz geschlossen hab antworte ich ihr gerne. „Momentan nicht. Wieso fragst du ?“ „Naja weil ich dachte du bist so der Typ Mädchen der viele Freunde hat und auf den die meisten Jungs stehen.“ Ich muss mich zurückhalten nicht laut los zu lachen. „Genau wie du denken leider sehr viele Leute über mich und das ist auch der Grund weshalb ich eher weniger Freunde hab. Die meisten denken nur weil ich selbstbewusst bin, bin ich auch arrogant oder eingebildet und die Freunde die ich in Deutschland hatte waren alles falsche Freunde. Die meisten von ihnen nutzten mich aus, weil meine Familie viel Geld hat, deswegen hab ich auch gelernt mich von solchen Leuten fern zu halten und generell mehr auf mich selbst gestellt zu sein. Wirkliche wahre Freundinnen mit denen ich auch mal über meine Gefühle sprechen konnte hatte ich nie wirklich. Was meine Beziehungen angeht wurde ich auch oft enttäuscht. Entweder wollten mir die Typen nur an die Wäsche oder wie alle anderen das Geld.“
Mittlerweile stehen wir schon vor meiner Haustür. Lisa meinte sie wohnt ganz in der Nähe also läuft sie das letzte Stück alleine. Plötzlich zieht sie mich in eine feste Umarmung. Trotz meiner Verwirrung erwidere ich sie. Als sie sich dann von mir löst schaue ich sie fragend an. „Du tust mir einfach irgendwie Leid, also ich meine das mit den falschen Freunden und so.“ „Ach das muss es nicht. Ich hab gelernt damit umzugehen.“ „Okey, aber wenn mal irgendwas ist kannst du dich jeder Zeit bei mir melden.“ sagt sie. Ich lächle sie dankbar an. „Danke Lisa, ich weiß das sehr zu schätzen und ich bin sehr froh dich kennengelernt zu haben. Ich glaube wir werden sehr gute Freundinnen.“ „Das hoffe ich doch und ich bin auch sehr froh dich kennengelernt zu haben.“
Schlussendlich umarmen wir uns noch ein mal und dann geht sie nach Hause. Ich schließe zügig die Haustür auf und geh dann durch das lange Treppenhaus. An meiner Wohnung angekommen schließe ich auch diese schnell auf und lass dann sofort im Flur meine Tasche fallen. Meine Schuhe schmeiße ich ebenfalls achtlos beiseite. Ich mach mich sofort auf den Weg ins Bad. Dort schminke ich mich ab und putze mir meine Zähne. Danach geh ich in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Geschafft vom heutigen Tag, lasse ich mich in mein Bett fallen und wickle mich schnell in meine dicke Decke ein. Noch eine ganze Weile schaue ich einfach nur aus dem Fenster, auf den klaren Sternenhimmel über London und denke über sehr viele Sachen nach. Irgendwann überrollt mich dann doch die Müdigkeit, meine Augen fallen zu und ich falle in einen schönen und traumlosen Schlaf.
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Leider wieder mal ein kurzes Kapitel, aber ich werde versuchen längere zu schreiben :) Bis dahin, habt schöne Restferien. Man sieht sich ;*
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Adventure called Life
FanfictionJohanna erfüllt sich ihren Kindheitstraum und zieht nach London. Dort will sie sich ein Leben aufbauen und am liebsten für immer leben, aber zum Leben gehören auch Überraschungen und denen läuft sie auch täglich über den Weg. Wird sie in London ihre...