Total glücklich mit der Welt und mir und allem anderen, sitze ich in der U-Bahn und bemerke, dass ich nur noch eine Station fahren muss. Wahrscheinlich sehe ich grad aus wie eine verrückte, weil ich hier sitze und vor mich hin grinse, aber das ist mir jetzt egal. Kann ruhig jeder sehen wie glücklich ich grade bin.
Als ich auf dem Weg von der U-Bahn Station zu meiner Wohnung bin, checke ich meine Nachrichten. Lisa hatte mir vor einer Weile geschrieben.
Hey Süße, meldest du dich sofort wenn du zu Hause bist bei mir ?? Ich muss unbedingt mit dir reden :/
Bis später :*
Wahrscheinlich wird sich meine Vermutung, dass irgendetwas nicht stimmt, nachher bestätigen. Ich hoffe ich kann ihr helfen. Zwar kennen wir uns auch erst zwei Tage, aber trotzdem ist sie mir sehr ans Herz gewachsen, wie bisher noch nie jemand in so kurzer Zeit. Ich denke das ist ein gutes Zeichen für eine tolle Freundschaft.
Zu Hause angekommen, schmeiße ich meine Sachen in mein Zimmer und leg mich dann auf die Couch. Ich schalte den Fernseher an und hole dann noch mein Handy aus meiner Hosentasche und schreibe Lisa, dass ich jetzt daheim bin und sie vorbei kommen kann. Da sie schon nach kurzer Zeit antwortet, mach ich mich auf in die Küche um Tee zu kochen und ein paar Süßigkeiten herauszuholen. Zum Glück hat mein Vater auch daran gedacht meine Küche mit frischen Lebensmitteln zu bestücken, denn sonst wäre ich verhungert. Das liegt daran, dass ich es hasse einkaufen zu gehen.
Der Wasserkocher gibt ein klicken von sich und signalisiert somit, dass das Wasser fertig ist. Ich gieße den Tee auf und stelle die zwei Tassen ins Wohnzimmer auf den Tisch, wo ich auch schon die Süßigkeiten abgelegt hab, hin. Ich lasse mich auf meine weiche Couch fallen, doch stehe sofort wieder auf, weil ich meine Klingel höre. Ich eile zur Tür, um meinen Besuch nicht unnötig warten zu lassen. Ich drücke auf den Knopf der die Haustür unten öffnet und mach dann auch meine Tür auf um zu warten. Von unten höre ich leise Schritte die nach und nach immer lauter werden. Doch als ich Lisa, die ich ja erwartet hab, sehe verschlägt es mir die Sprache. Ihre Augen sind rot und geschwollen. Ihr Mascara und auch ihr sonst immer so perfekter Lidstrich hängen verschmiert unter ihren Augen. Sie hat nur eine Jogginghose, ein schwarzes T-Shirt und einen Parker an. Auch ihre Haare sehen nicht grad ausgehtauglich aus. Mit einer Kopfbewegung gebe ich ihr zu verstehen, dass sie erst mal reinkommen soll.
Im Flur legt sie ihre Tasche auf die Kommode, zieht ihre Schuhe aus, stellt sie dann zu meinen und hängt zu guter Letzt auch noch ihre Jacke an die Garderobe. Dann dreht sie sich zu mir und schaut mich emotionslos an. Ich gehe auf sie zu und schlinge, ohne groß darüber nach zu denken, meine Arme um sie. Sie erwidert meine Geste und legt ihren Kopf auf meine Schulter und fängt laut an zu schluchzen. Ich war noch nie besonders gut darin jemanden zu trösten, doch ich weiß das eine Umarmung immer eine gute Lösung ist. So auch in diesem Fall. Nachdem sich Lisa nach fünf Minuten beruhigt hat löst sie sich von mir und schaut mich an. „Komm wir gehen ins Wohnzimmer. Ich hab uns Tee gemacht.“ sage ich und versuche sie dabei, so gut es geht, aufmunternd an zu lächeln. Sie nickt und folgt mir dann ins Wohnzimmer. Dort setzten wir uns gegenüber und im Schneidersitz hin. Weitere fünf Minuten herrscht Stille. Wir trinken unseren Tee und denken nach. Ich darüber ob ich sie jetzt fragen soll was los ist und Lisa wahrscheinlich über die Geschehnisse die dafür gesorgt haben, dass sie jetzt so vor mir sitzt.
Endlich nehme ich meinen Mut zusammen. „Was ist denn eigentlich los ?“ frage ich vorsichtig. Dabei stelle ich meinen Tee wieder auf den Tisch. Lisa macht das gleiche während sie noch kurz nachdenkt. „Mein Vermieter hat mich aus meiner Wohnung geschmissen.“ sagt sie und ich höre deutlich, dass sie sich das Schluchzen unterdrücken muss. Geschockt sehe ich sie an. „Wie jetzt ? Einfach so ? Hat er dafür überhaupt einen Grund und darf er das einfach so ?“ sprudelt es förmlich aus mir heraus. Etwas geschockt von meiner eigenen Neugier, halte ich mir mit meiner Hand den Mund zu. Lisa sieht mich erstaunt an und fängt dann an zu lachen. Erleichtert darüber, dass sie nicht sauer ist, nehme ich meine Hand wieder runter und lache mit ihr. „Sorry, dass ich so neugierig bin.“ „Ach das ist doch nicht schlimm.“ sagt sie und lächelt mich an. Ich bin so froh, dass sie wieder ein wenig lächelt, denn sie hat höchst wahrscheinlich, die letzten Stunden damit verbracht zu heulen, was ich total verstehen kann. „So, willst du mir jetzt die ganze Geschichte erzählen ?“ frage ich neugierig, aber trotzdem ruhig und vorsichtig. Sie schaut mir in die Augen, lächelt kurz und nickt.
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Adventure called Life
FanfictionJohanna erfüllt sich ihren Kindheitstraum und zieht nach London. Dort will sie sich ein Leben aufbauen und am liebsten für immer leben, aber zum Leben gehören auch Überraschungen und denen läuft sie auch täglich über den Weg. Wird sie in London ihre...