Kapitel 18.

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Lucy  P.O.V.

Ich schreckte hoch, als ich das Zuknallen einer Tür vernahm. Müde rieb ich mir die Augen. Wann war ich gestern nochmal ins Bett? 2 Uhr nachts? Das war aber meine gewöhnliche Schlafenszeit in den Ferien. Stellte sich also die Frage: Wie spät  ist es jetzt?

Ich tastete ohne hinzusehen auf dem Nachttisch neben meinem Bett herum, um nach meinem Smartphone zu greifen. Es war aber nicht da...doch ich konnte schwören, es gestern dort liegen gelassen zu haben. Seltsam, also schaute ich auf die Wanduhr. Es dauerte eine Weile bis ich die Uhrzeit in meinem Kopf in digitale Zahlen übersetzte. Endlich: 8 Uhr! Warum zur Hölle knallen bei uns um diese Uhrzeit die Türen? Alex ist auch ein Morgenmuffel, sie kann es ganz bestimmt nicht gewesen sein. Vielleicht die Jungs? Aber die haben doch heute ein Interview, was ich ziemlich schade finde, weil ich vorhatte sie einzuladen zu Alex und mir wegen meines Geburtstages. Naja, sie sind doch auch Stars, da haben sie bestimmt Besseres zu tun ,als auf einen Geburtstag einer 17-jährigen zu gehen. Scheiße, bin ich alt! Das ist ziemlich frustrierend...

Aber ich schweife ab...sie hätten es auch nicht sein können. Ich muss jetzt zu Sherlock Holmes werden und herausfinden, warum zum Kuckuck die Haustür eben geknallt hat, oder eine andere Tür. Ansonsten kann ich nicht in Ruhe weiterschlafen, da ich an paranoiden Vorstellungen leiden würde, dass Vergewaltiger in unser Haus eingebrochen sind.

Nach meinem langen Gedankengang stieg ich aus dem Bett und taumelte im Zombiemodus zur Treppe und sah mich um. Alles Still und nichts Außergewöhnliches zu sehen. Leise und mit meiner imaginären Lupe in der Hand, schlich ich zu Alex Zimmer. Schock, es war leer. Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun, trotz des hellen Tageslichtes, das durchs Fenster schien. Bei mir ging alles verkehrt. Normalerweise passieren solche Szenarien immer bei Vollmond, im Dunkeln. Wie ist es bei mir? An einem schönen Sommermorgen. Naja egal, wo war Alex?

"ALEX???", brüllte ich durchs Haus, doch keine Antwort.

"ALEX WO SEIEN DU?", absichtlich wählte ich den Infinitiv, den Alex und ich benutzen diesen immer aus Spaß, so unterschieden wir uns von der grauen Masse.

Immer noch keine Antwort. Vergewaltiger waren aber auch nirgends in Sicht. Was passierte hier? In 3 Sekunden brech ich in Panik aus. 3, 2, 1...

"AAAAAH, HILFE, ALEX IST GEPLATZ-", es fiel mir keine andere logische Erklärung ein, "HILFEE, TRAVER KOMM RAUS, ICH WEISS, DASS DU DAHINTER STECKST!" Traver war das böse, koksende Einhorn, dass Alex immer sah wenn sie High war, dass hatte sie mir insgeheim anvertraut, als wir zusammen Mohn aßen. Das waren unsere Drogen.

"Traver ich weiß, dass du hier bist!", flüsterte ich bedrohlich. Langsam aber sicher, wurde ich paranoid und begann Selbsgespräche zu führen. Obwohl, ich rede mit Traver, oder auch nicht.

Panisch und mit der Situation total überfordert, rannte ich zur Haustür. Ich brauche frische Luft. Ich drückte die Türklinge runter, aber die Tür öffnete sich nicht. Scheiße, was läuft hier? Plötzlich hatte ich einen Geistesblitz. Vielleicht war ein Fenster offen? Panisch, kreischend und mit Hoffnung erfüllt, hier endlich rauszukommen, rannte ich zum Fenster im Wohnzimmer und versuchte es, zu öffnen. Doch Vergebens, es war ebenfalls abgeschlossen. Das funktioniere folgendermaßen: Man steckte einen kleinen Schlüssel in ein kleines Schlüsselloch am Boden des Fensters und schloss es somit ab.

Ich drehte mich um, vielleicht würde Traver ja auf die Idee kommen, hinter einer Wand aufzutauchen und auf mich zu zugaloppieren. Aber keine Spur von ihm. Das war meine Gelegenheit. Schnell versuchte ich die anderen Fenster in unserer Villa zu öffnen, doch auch die waren abgeschlossen. Verzweifeilt raufte ich mir die Haare. Da sieht man was zu wenig Schlaf, ein Türknallen und ein Einhorn anrichten kann. Plötzlich fiel mir noch etwas ein. Der Garten.

Wieder fing ich an zu rennen und rüttelte an der Glastür, die zum Garten führt. Aber verdammt, sie war auch zu. Was gibt es noch für Fluchtmöglichkeiten? Natürlich! Das kleine Fenster im Gästeklo hier im Erdgeschoss. Es war zwar klein, aber mit etwas Glück konnte ich hindurchpassen. Ein Adrinalinstoß ging durch meinen Körper, ich riss die Tür zum Bad auf und kletterte auf den Klodeckel, um erleichtert festzustellen, dass dieses Fenster tatsächlich offen war und ich sogar durchpassen konnte. Ich kletterte auf das Fensterbrett öffnete das Fenster und schlüpfte hindurch. Kurz vorm Runterspringen schrie ich noch: " Mich kriegst du nicht, Traver!", mit diesen Worten sprang ich dann endgültig den halben Meter runter und landete im Gras des Garten.

Endlich. Ich hatte es geschafft. Doch trotzdem plagten mich Verfolgungsängste, also lief ich zum Zaun der unser Haus von der Villa der Jungs trennte. Der Zaun schien sehr hoch zu sein und so kam es mir vor, würde Traver mich nicht verfolgen können. Ohne weiter drüber nachzudenken, kletterte ich auf den Zaun und auf das andere Grundstück rüber. Jetzt war ich in Sicherheit und könnte mir Gedanken darüber machen, wo Alex war. Konnte es sein, dass Traver sie gefressen hatte? War er so hinterlistig?

Alex P.O.V.

Voller Vorfreude steckte ich den Schlüssel ins Schlüsselloch und schloss die Tür auf. Sehr viele schlossverbundene Wörter in dem vorherigen Satz.

"HAPPY BIRTHDAY TO MY MOTHERF***** LUCY JENNIFER COLLINS!!", schrie ich als ich ins Wohnzimmer eintrat. Ich benutze absichtlich "Jennifer" als Zweitnamen für Lucy, nur  um sie zu necken. Ich weiß, dass sie diesen Namen verabscheut, wie ich ( Sorry an alle Jennifers). Doch aus einem mir unbekannten grund antwortete sie nicht.

Instinktiv ging ich in ihr Zimmer, um sie zu wecken, weil ich mir sicher war, dass sie noch pennt. Keine Spur von ihr. Angst breitete sich in meinem Körper aus. Ich wusste, dass Lucy unter bestimmten Bedingungen, verrückt wird, aber, dass sie ausgebrechen war, war ausgeschlossen. Wie zur Hölle kann ein Zombie ein aubgeschlossenes Haus verlassen? Ich nenne sie jetzt mal Zombie, weil ihre Gehart einfach der eines ähnelt, jedenfalls morgens.

"Lucy, ich zähle bis 3 und wenn du dann immer noch nicht da bist, schenke ich mir dein geniales Geschenk", drohte Lucy. Ich hörte kein Quiecken, kein Tapsen, kein Rennen und kein Zeichen, dass mir zeigt, dass sie sich in meiner Richtung begibt. Oh-oh.

Wo ist sie? We hat sie es aus dem Haus geschafft?! Vieleicht liegt's an den Nebenwirkungen des Schlaftees, den ich ihr gestern serviert habe, als sie einen Albtraum hatte. Sie hat mir beinah den letzen Nerv geraubt mit ihren Vampiren, Vergewaltigern und Särgen, von denen sie geträumt hatte. Dieses Kind hat einfach zu viel Twilight geguckt!

Mitterweile bin ich mir ziemlich sicher, dass es am Tee liegt:

Flashback

"Alex, es war so real, obwohl ich mich nur an Bruchstücke erinnern kann", nuschelte Lucy.

"D-da war ein Vampir, der aus seinem Sarg gesprungen ist und mich vergewaltigen wollte. Glücklicherweise kam Harry und wollte ihn mit einem benutzen Tampon verscheuchen. Das turnte den Vampir an, weshalb er sich an Harry ranmachte. Ich stand einfach am Rand, unfähing meine Beine zu bewegen und wurde Zeuge einer Vergewaltigung!"

"Das sind keine Bruchstücke, du Idiot", antwortete ich monoton.

"Deine Träume sind fast so creepy wie meine, nur träume ich nicht von Tampons. Damit wollte dir Mutter Natur sagen, dass du bald deine Tage bekommst. Meine schon seit heute vorbei. Weil ich so nett bin, bringe ich dir einen Tee. Mit Honig", versuchte ich  sie zu beruhigen. Mit Erfolg. Sie entspannte sich etwas und legte sich bequem in ihr Bett.

"Ich warte", grinste sie.

Flashback Ende

Was habe ich nur gemacht?!

Rock me!  (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt