Kapitel 4 - Zuhause also als Hölle?

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Dieses Gefühl wenn man Angst hat nach Hause zu kommen. Ich meinte, Hallo?! Es ist das Zuhause wo du wohnst, aufwächst dich wohl fühlen solltest. Aber es gibt Momente, da will man einfach nur ganz weit weg, weg von Zuhause, weg von den Menschen, weg von dem Ort. Still stand ich vor unserer Haustür und horchte. Ich hielt den Atem an und versuchte den Streit meiner Mam und ihrem Lover da zu lauschen. Sie stritten sich in letzter Zeit oft, was ziemlich bedrückend war. Naja meine Mam war glücklich mit ihm. Ihr Freund hieß Michael (englisch ausgesprochen). Aber er ist komisch, also nicht komisch-komisch, sondern Auffällig-komisch-komisch versteht ihr?

Ne.

Seufzend holte ich meine Schlüssel raus und überlegte. Ich hatte drei Möglichkeiten:
Entweder ich spaziere ganz gelassen da rein und schleiche mich in mein Zimmer, wobei die Chance, dass die beiden komischen, streitenden Menschen in diesem komischen weißen Häuslein mich entdecken, bei 98,9253918282% lag.

Jap, ich kann Mathe!
Ok.

Zweite Möglichkeit: Ich haue ab und fange ein Brückenleben an und lerne dabei neue Freunde kennen die mit mir um die Wette betteln, um dann schließlich alle zusammen was zu essen kaufen.. Stopp! Komm zur Vernunft!

Pfffff.. na gut.

Meine dritte Möglichkeit wäre, irgendwie vom Garten aus auf das Balkon zu klettern, um mich dann schließlich in mein Zimmer zu schmuggeln.

Plötzlich hörte ich es krachen. Ich schreckte ruckartig auf und zitterte, immernoch den Schlüsseln in der Hand haltend. Was ist passiert? Ich hörte die Stimme meiner Mutter schreien, und diesmal deutlicher,, du verdammtes Arschloch! Wie ka..st .. .... ......... Raus..... ..... .... .....wieder sehen!!" und dann hörte ich es klatschen. Mir gefror das Blut in meinen Adern.

Meine Mutter schlägt nicht! Und schon garnicht so laut!

Schnell rannte ich in den Garten, und überlegte unter Zeitdruck, wie ich da verdammt nochmal hochkommen soll. Warum ich nicht die Tür nahm? Ganz einfach, weil ich unentdeckt bleiben wollte und dann das Geschehen irgendwie mit einer Überraschung zu klären versuchen wollte oder oder oder... Man ich weiß auch nicht, ich wollte kein Teller in mein Gesicht geworfen kriegen.
Hmm.. Ich glaubte wir hatten eine Leiter in der Hütte. Ich warf mein Rucksack und mein Longboard auf den Boden und rannte zur Hütte, wo ich die Leiter auch in der Ecke vorfand. Schnell nahm ich die Metall Leiter und ging wieder auf dem Platz zurück. Ich stellte die Leiter ab und schob sie bis an die Glas-Brüstung des Balkons. Meine Sachen nahm ich mit hoch, indem ich mein Rucksack schulterte und das Longboard über meine Schultern trug. Oben angekommen kletterte ich über die Brüstung und duckte mich, damit ich den Schlüssel für die Balkontür unter der Fußmatte vorfand. Meine Hand zitterte. Ich traf das Schlüsselloch nicht

Das fehlt uns noch. Hyperventilieren bringt nichts.

Ich atmete einmal tieeeef ein und wieder aus und schloss kurz die Augen. Man ich musste hier nur die scheiß Tür aufmachen. Ok, beruhigt. Ich stolperte schon fast ins Zimmer und warf nebenbei mein Rucksack auf das Bett. Das Longboard stellte ich leise an der Wand ab. Ich steckte mein Handy in die Hosentasche und ging schnellen Schrittes auf meine Zimmertür zu, um sie zu öffnen. Das Geschreie und Gestreite war lauter geworden. Ich schielte die Treppe runter um zu schauen wo sie standen. Nirgends in der Nähe der Treppe.

Hundert pro die beiden sind in der Stube.

Ich schlich mich runter und bog dann links in die Küche ab, dabei musste ich aufpassen um nicht auf Glasscherben eines zerbrochenem Tellers zu treten.

Pfannen können auch gefährliche Waffen sein, man muss ja nicht immer darauf braten und so man kann mit ihnen auch jemanden einen überbraten, hehe.

Bewaffnet schlich ich mich Richtung Wohnzimmer. Nun ja vor mir sah ich am Esstisch vorbei den Garten durch die Panoramafenster und ich Coole stehe hier, die Pfanne fest umklammert, rechts an der Wand und müsste dann Gleich rechts abbiegen um ins gemütliche Wohnzimmer zu gelangen. ,,Du Miststück!" hörte ich Michael rufen. Wieder prallte etwas auf den Boden und zerbrach. In der Spiegelung der Fenster sah ich eine Vase zu Boden fallen.

He! Die war teuer!

Ich sah auch dass Michael mit dem Rücken zu mir stehen würde wenn ich um die Ecke biegen würde. Aber Mam sah ich nicht. Ich schloss kurz die Augen, sammelte mich und bog ab. Beim Anblick des Theaters, drehte sich mein Magen wie in einem Karussel um. Ich begann zu schwitzen. Dieser Streit ist Eskaliert. Ich meinte, meine Mutter blutet an der Nase und an ihrer Lippe, sie sah allgemein ziemlich erniedrigt aus und saß zusammengekauert in der Ecke, während weitere Tränen ihr schon tränenüberzogenes Gesicht fanden. Sie schaute Michael mit einem Blick ,der Tausend Gefühle wiederspiegelte, an. Hass, Liebe, Wut, Trauer und Angst, ja sie hatte Angst.

Was hat dieser Bastard gemacht?!

Ich konnte mich kaum fassen! Wuterfüllt rannte ich auf Michel zu und rief ,,Attackeeeee!". Er drehte sich um. ,,Was zu-" aber da bretterte ich ihm einen rüber. Er fiel auf den Boden und war so weit ich sehen konnte Bewusstlos. ,,Was wolltest du sagen? Du hast dein Satz nicht beendet du Arschloch!" , faselte ich aufgebracht und legte die Pfanne auf den Boden. Besorgt ging ich auf meine Mutter zu, die mich geschockt aber dennoch erleichtert musterte. ,,Mom was hat er dir getan?" , fragte ich und reichte ihr meine Hand. ,,Nichts, Liebling. Dafür bist du noch zu jung um es zu verstehen." antwortete sie.

Ist das ihr Ernst?

,,Mom ich bin siebzehn. Ich will wissen was er gemacht hat!" , sagte uch aufgebracht. Sie verengte ihre Augen und sagte wütend: ,,ach wenn das so ist, dann kannst du auch mal deinen Hintern nach Hause schaffen und mir helfen oder noch besser einen JOB suchen!" ,,Mom kriegst du überhaupt was mit? Ich hab einen Job! Und ich bin fast immer Zuhause nur DU bist nie da wenn man dich braucht. Oder nur dann wenn ich unterwegs bin und-" ich konnte meinen Satz nicht beenden denn ich spürte plötzlich eine Wucht auf meiner Wange. Schmerz durchzog mein Gesicht und meine Wange fing an zu pochen. ,,Spinnst du?!" schrie ich sie kalt an und unterdürckte die Tränen gekonnt. Ich ließ sie nicht zu Wort kommen und rannte hoch. Davor Bog ich in das Bad um eine kleine Schachtel in einer Schublade rauszuholen und sie in mein Zimmer mitzunehmen. Ich schloss mich ein und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich verband mein Handy per Bluetooth mit meiner Stereoanlage und schaltete das Lied Crossfire von Stephen an und drehte es gaaaanz laut. Ich glitt die Wand herunter und weinte Rotz und Wasser, dabei öffnete ich die Schachtel und betrachtete den Inhalt. Es war damals eine grässliche Angewohnheit. Sollte ich?

Sie hat mich noch nie geschlagen...
Ich bin eine grauenvolle Tochter.
Aber sie hört mir nicht richtig zu.
Aber ich hätte sie nicht anschreien dürfen.
Ich bin und bleibe dumm.

Und mit diesem Gedanken nahm ich die Klinge in die Hand.
Setzte es an meinen Arm an.
Drückte.
Und Zog.

SOUUUU LEUDEEE.
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Danke fürs lesen! :)

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