Kapitel 11- Zurück zum Fall

362 13 4
                                    

-Van Pelts PoV-
"Jane ist verliebt?", fragte Grace ungläubig. "Shhh! Nicht so laut, nicht dass Thompson oder Jane und Lisbon etwas mitbekommen!", ermahnte Rigsby seine Partnerin. Diese war jedoch viel zu Überrascht um zu sprechen. Waren sie deswegen so komisch? Weil Jane eine Freundin hat? Vielleicht ist Lisbon eifers-... moment mal. Kann es sein dass Jane gar keine Freundin hat? Ist es möglich, dass Jane in... Lisbon...? Aber natürlich! Das würde eine Menge erklären. "Ich wüsste nur zu gern wer diese ominöse Frau ist.", flüsterte Rigsby und Van Pelt bemühte sich nicht zu lachen. Ach Wayne... "Was?", fragte er verblüfft. "Nichts. Nur ein bisschen weibliche Intuition.", sagte sie mit einem amysierten Funkeln in den Augen.

-Janes PoV-
Er verstand sie und dann verstand er sie wieder nicht. Lisbon war ihm ein Rätsel. (Hatte er das nicht schonmal gedacht?) Hm.
Er hatte sich vorgenommen mit ihr zu reden, aber als er dann vor ihr gestanden hatte... naja. Es war mal wieder nicht so gelaufen wie er sich das gedacht hatte. Hatte er überhaupt noch eine Chance bei ihr? Beim ersten mal hatte er den Mund nicht aufbekommen und bei dem Zusammentreffen heute Nachmittag auch nicht. Er schaffte es irgendwie nie etwas sinnvolles zu sagen, wenn sie beide allein waren.

Es war der Abend des 23 Dezembers. Draußen stürmte es, der Schnee lag schon über 20 Zentimeter hoch wie eine weiße Decke über der Stadt und noch immer fielen dichte große Flocken auf die Erde hinab. In dem großen Saal des Thompson-Anwesens herrschte eine festliche und ausgelassene Stimmung- auch wenn diese nicht zu jedem durch zu dringen schien. Die meisten Gäste unterhielten sich angeregt über die Bilder, das Essen oder den Schnee draußen.

Jane beobachtete die vielen Leute in dem Festsaal mit Säulen, Parkett und prunkvollen Treppen, teils aus Holz, teils aus Mamor. Er lauschte ihren Unterhaltungen, während er allein an einem der Stehtische stand, ein Glas Champagner in seiner rechten Hand hielt und nachdachte. Eigendlich suchten seine Augen unbewusst nach Lisbon. Als er sie in ihrem aquamarin-blauen Kleid entdeckte, musterte er sie eine ganze Weile lang und kam nicht umhin, sich zu fragen, wie jemand nur so wunderschön sein konnte und warum ihm das nie zuvor aufgefallen war. Sie unterhielt sich mit Guy Edwards- diesem schmierigen Typen und irgendeinem anderen. Ihr Lachen sah herzlich aus und war seiner Meinung nach viel zu schade, um es an einen Kerl wie Edwards zu verschwenden, aber es ging um den Fall. Er wusste, dass dieser Abend unbeschreiblich wichtig für Theresa und das ganze Team war. Trotzdem. Er musste endlich mit ihr reden, es war unumgänglich. Aber wie sollte er sie davon überzeugen, dass er mehr als nur ein Freund für sie sein wollte? Wie sollte er ihr seine Gefühle erklären, ohne dass sie sich sofort verschloss? Entweder sie fühlte nicht das gleiche für ihn, wie er für sie, oder sie hatte Angst davor, diese Gefühle zuzulassen. Er hatte also eine 50% Chance sich entweder völlig zu blamieren oder aber seine große Liebe für sich zu gewinnen. Dieses Risiko muss ich in Kauf nehmen, ich werde um sie kämpfen!

Er trank den restlichen Champagner in seinem Glas aus, atmete tief durch und drängte sich durch die Menschenmenge.

-Lisbons PoV-
"... genau mein Geschmack. Auf einer Kunstausstellung in Mailand habe ich sogar vor ein paar Jahren...", erzählte Edwards und schwelgte dabei regelrecht in Erinnerungen. Lisbon konnte es langsam nichtmehr hören. Dieser Mann war der Inbegriff von Eitelkeit und noch dazu roch er wie eine ganze Parfümerie. Nach einem Vorwand suchend, um die Gruppe zu verlassen, schaute sie sich im Saal um und nicht Weit von ihr entfernt sah sie Jane. Jane...Ihr Blick traf den seinen unvermeidlich und sie konnte in seinen Augen eine unglaubliche Entschlossenheit erkennen. Eine Entschlossenheit, die eindeutig und unumgänglich war, ohne den geringsten Zweifel in seinen Augen und die in ihrem Bauch ein völliges Chaos an Schmetterlingen verursachte. Er kam immer näher auf sie zu, ohne weg zu sehen, als wäre es das wichtigste auf dieser Welt, sie zu erreichen. Ihr Herz schlug augenblicklich einen Takt schneller und sie konnte nicht, sie wollte nicht, sie... wusste plötzlich überhaupt nichtsmehr. "Entschuldigen Sie", sagte Jane, als er vor ihr stand und sie unentwegt ansah, obwohl er eigentlich mit Edwards sprach, "aber ich muss ihnen Reese kurz entführen.". Das Gespräch zwischen Edwards und Jo (der andere Mann) verstummte sofort. Lisbon war außerstande zu denken, geschweige denn zu handeln, sie war für den Moment wie verzaubert.  "Kein Problem, so lang Sie sie später wieder zurück bringen.", Jo versuchte das Gespräch zu retten und seine Aussage wie einen Witz aussehen zu lassen, aber er lachte als einziger darüber, während Edwards warscheinlich gerade seine Chancen bei Reese gegen 0 sinken sah.
Patrick nahm ihre Hand und führte sie zu einer kleinen Gruppe tanzender Paare am hinteren Ende des Saals. Wie automatisch legte sie ihre Hand auf seine Schulter und er seine Hand an ihre Taille. Seine Augen, dieser Blick...
Sie begannen sich im 3/4 Takt der Musik zu bewegen und erst als er anfing zu sprechen, schien sie wieder in der Lage zu sein zu denken. "Theresa, ich muss mit dir reden.", er machte eine kurze Pause und dabei wusste sie, dass sich etwas grundlegend zwischen ihnen verändert hatte. In meinen Augen ist er ein ganz anderer Mensch... und ich auch. Wir kennen uns seit über fünf Jahren und noch nie hat mein Bauch gekribbelt, bei einer Berührung von ihm, noch nie wurde mir so warm, wenn er mich angesehen hat und nie in meinem ganzen Leben wäre ich auf die Idee gekommen, ihn zu küssen. "Ich meine, wir müssen reden." Er betonte das "wir" besonders, als stünde es für sich allein und erkläre die Situation zwischen ihnen. "Jane...", versuchte sie ihn davon abzuhalten es zu sagen. Sie würden ihren Job verlieren und ihr Job war ihr Leben! Was würden die anderen denken? Sie müsste ihn wieder zurückweisen, obwohl sie das eigentlich nicht wollte. Sie wollte ihn nicht verletzen. "Ich hätte schon viel eher... ". Durch Zufall viel ihr Blick über seine Schulter auf die Treppe zum Arbeitszimmer von Thompson. Die Bodyguards sind weg!

"Jane!", unterbrach sie ihn, "Die Bodyguards sind weg!" Er sah sie irritiert an, "Was?", fragte er, völlig aus dem Konzept gebracht. "Dort hinten, bei Thompson Arbeitszimmer.", sie drehte sich und ihn um 180°, damit er das sehen konnte, was sie gerade gesehen hatte. Sein Blick spiegelte eine Mischung aus Erstaunen, Verblüffung und Erkenntnis wider. Sie hatten aufgehört zu tanzen und sahen sich unschlüssig an.

-Janes PoV-
"Ich werde hingehen, wir brauchen diese Unterlagen!", sagte sie und war schon dabei zu gehen, doch er hielt sie auf. "Wenn du gehst, dann komme ich mit.". Sie sah ihn mit ihrem typischen Lisbon-Blick an, der ungefähr so viel aussagte, wie: 'Ich bin alt genug, um gut selbst auf mich aufzupassen.'. Anspannung viel von ihm ab und er lächelte sie an. Vielleicht ist noch nicht alles verloren. "Keine Widerrede, wir sind ein Team."

Christmas Miracles - The Mentalist FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt