Kapitel 1

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New York City12th November 2013

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New York City
12th November 2013

Der Wecker klingelte laut und schrill. Blind tastete ich danach, es dauerte gefühlte Minuten, bis ich ihn gefunden hatte, und mit so viel Kraft, wie ich an diesem Morgen aufbringen konnte, schlug ich auf den Knopf. Ich grummelte vor mich hin, drehte mich auf die andere Seite und zog die Decke enger um meinen Körper.
Beinahe wäre ich wieder eingeschlafen, doch erklang plötzlich eine Stimme, die mich vollkommen wach werden ließ.
»Guten Morgen, Miss Stark. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht«, sagte Jarvis.
Ich stöhnte genervt auf. »Sie wär' wahrscheinlich noch länger gewesen, wenn du mich schlafen gelassen hättest«, murmelte ich.
»Mr. Stark befindet sich in der Küche. Ich dachte, Sie wollen ihm Gesellschaft leisten.«
»Hm, natürlich.« Ich warf die Decke zur Seite und erhob mich.
»Wünschen Sie Musik?«, fragte Jarvis.
»Du kennst mich zu gut«, sagte ich und im nächsten Moment erklang eines meiner Lieblingslieder. Während ich den Text mitsummte, zog ich mich um und ging ins Bad. Dann begab ich mich auf den Weg zur Küche. Tony lehnte mit einer Tasse Kaffee an der Küchenzeile. Er schien auf mich gewartet zu haben.
»Morgen«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Wie ich sehe, hat Jarvis dich geweckt.«
»Das wär' nicht nötig gewesen«, meinte ich gespielt fröhlich.
»Kaffee?«, fragte Tony.
»Nein, danke.« Ich nahm die Cornflakes-Packung und schüttete mir etwas in eine Schüssel. Ohne Milch und Löffel setzte ich mich auf das Sofa.
Seit dem Vorfall in New York war der Stark-Tower nun der Avenger-Tower, so etwas wie eine Basis für die Avenger, nur dass Tony und ich hier noch lebten. Pepper war Anfang des Jahres noch oft hier gewesen, doch nun kam sie immer seltener. Sie arbeitete viel für das Unternehmen.
Tony selbst hockte den ganzen Tag im Avenger-Tower. Anfangs hatte er sich von seiner Operation ausgeruht, bei welcher die Granatsplitter, die er Jahre in sich getragen hatte, entfernt worden waren, nun arbeitete er an einigen Dingen, um den Avenger-Tower etwas mehr zu verbessern, und anderen Dingen, die ich nicht verstand - manchmal sogar mit Bruce Banner.
»Wollen wir irgendwas unternehmen?«, fragte Tony mich, als er sich auf der Couch mir gegenüber niederließ. »Irgendwas Abgefahrenes? Irgendwas Verrücktes? Komm schon, wir können nicht den ganzen Tag hier drinnen hocken und nichts tun.«
»Du irrst dich, Tony. Ich kann.« Ich griff in die Schüssel und aß etwas von den Cornflakes.
Der Mann stöhnte genervt auf und erhob sich. »Es ist immer dasselbe mit dir. Du änderst dich wohl nie.«
Triumphierend grinste ich, dann lehnte ich mich mit geschlossenen Augen zurück.
In diesem Moment klingelte mein Handy. Genervt stöhnte ich auf, zog es aus meiner Hosentasche und nahm ab. »Ja?«
»Hey, Enna. Ich bin's, Darcy.«
»Darcy?« Sofort richtete ich mich auf. »Was ist passiert?«
»Ja, äh ... Schön, dass du's schon weißt, bevor ich's sage - aber du bist ja immerhin ein Gott. Göttin.«
Sie lachte, wurde aber sogleich wieder ernst.
»Ja, ähm, Jane ist verschwunden. Zusammen mit Thor. Er war hier, in London, und hat sie mitgenommen. Irgendwas ist mit ihr. Sie hat Polizisten von den Beinen gerissen. Mann, das hättest du sehen müssen. Ja, okay, das ist 'ne andere Geschichte ... Auf jeden Fall ist sie verschwunden und ich wollt' dich um Hilfe bitten. Kannst du nicht nach Asgard fliegen und nach ihr sehen? Ich mach' mir ernsthafte Sorgen um sie.«
Ich fuhr mir mit der Hand über das Gesicht. Ich brauchte einige Sekunden, um das eben Gesagte zu verarbeiten. »Thor war hier? Auf Midgard? Also auf der Erde? London?«
»Ja. Wir haben ein Portal oder so was gefunden und dann war Jane für fünf Stunden verschwunden. Ich hab' die Polizei gerufen und die wollte uns verhaften. Als sie Jane mitnehmen wollte, leuchtete es auf einmal rot auf, und eine Welle riss uns von den beiden. Ich sag' dir, irgendwas stimmt mit Jane nicht. Thor hat sie mitgenommen. Seitdem hab' ich nichts mehr von ihr gehört.«
»Ja, ich, äh ...« Ich atmete tief durch. »Ich werde versuchen, was ich kann.«
»Klasse!«, rief Darcy erfreut. »Danke. Echt.«
»Ist doch verständlich. Nachdem, was ihr für mich getan habt«, meinte ich.
»Hab' gehört, du lebst jetzt bei Tony Stark. Wie ist er so?«
In diesem Moment erschien Tony wieder im Raum. Fragend sah er mich an.
»Ach, weißt du, ganz in Ordnung. Man kann mit ihm leben«, sagte ich.
»Ist er wirklich so drauf, wie im Fernsehen gezeigt wurde?«, fragte sie.
»Wie war er denn da drauf?«, wollte ich wissen.
»So locker.«
»Na ja, er hat schon was Verrücktes an sich.« Grinsend sah ich zu Tony. Anscheinend wusste er, dass ich über ihn sprach, und gespielt verletzt kniff er seine Augen zusammen.
»Auf jeden Fall«, ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder an Darcy, »werde ich nach Jane sehen. Du kannst dich auf mich verlassen.«
»Danke, Enna. Wirklich.«
Ich verabschiedete mich und legte auf.
»Was ist los?«, wollte Tony wissen.
»Thors Jane steckt in Schwierigkeiten. Ich werde nach ihr suchen und gucken, ob ich helfen kann«, erklärte ich kurzgebunden.
»Okay, neue Regel: Du fragst mich zuerst, bevor du dich ins Abenteuer stürzt.«
Genervt stöhnte ich auf. »Tony -«
»Ich bin für dich verantwortlich. Wenn irgendwas auf der Welt passiert und du hast was damit zu tun, hab' ich Schuld«, meinte der Mann.
»Ich reise kurz nach Asgard. Wird nicht lange dauern. Es wird schon nichts geschehen«, versuchte ich ihn zu beruhigen.
»Und ich dachte, wir machen uns heute einen schönen Tag«, murmelte Tony und ging davon.
Ich seufzte und sah ihm hinterher. Er meinte es nicht ernst, das wusste ich. Bevor ich aufbrach, ging ich noch einmal in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen. Erst da fiel mir ein, dass ich überhaupt nichts hier hatte. Alles, was ich für Asgard gebrauchen konnte, befand sich dort.
Ich war seit Jahren nicht mehr dort gewesen. Seit Jahren hatte ich meine Mutter nicht mehr gesehen, nicht mit ihr gesprochen. Ich wusste nicht, wie sie mir gegenübertreten würde. Immerhin hätte ich Thor heiraten sollen, doch hatte sich alles in zu kurzer Zeit geändert. Ich war eine Halbgöttin und ich hatte mich für das menschliche Leben entschieden.
Ich hinterließ Tony noch eine kurze Nachricht, dann fuhr ich los - zu einem verlassenen Gelände. Es war das Beste, wenn niemand sehen würde, wie und dass ich nach Asgard reiste.
»Heimdall, öffne den Bifröst!«, brüllte ich gen Himmel. Nichts geschah. »Heimdall!«
Erst beim zweiten Mal schoss die Lichtsäule herab und brachte mich nach Asgard. Als das Licht erlosch, erkannte ich Heimdall, der an seinem Schwert stand. Langsam wich er zurück.
Er trug einen Ausdruck im Gesicht, der mich stocken ließ. Alle Freude, wieder zu Hause zu sein, war aus mir gewichen. »Heimdall, was ist geschehen?«

1106 Wörter

Herzlich Willkommen zurück!

Wie gesagt, ein kurzes Buch :)

Danke übrigens für so viel Reads und Feedback bei den anderen Teilen <3

Zwischen den Welten || Thor - The Dark World [Band 4]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt