Kapitel 2

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Sein Herz setzt für einen kurzen Moment aus und schlägt dann umso schneller weiter. Er traut sich nicht nach hinten zu gucken, denn das komische Gefühl von vorhin kommt wieder auf. Chanyeol kann gar nicht richtig nachdenken, da hört er schon eine Stimme neben seinem Ohr erklingen. "Ich weiß, was du getan hast.", sagt eine männliche Stimme hinter ihm leise. Er kann genau das Grinsen heraus hören, was ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt. Vorsichtig sieht er nach hinten, jedoch nur so weit, dass er die Sachen des Mannes sehen kann. Er trägt komplett schwarz, genauso wie der Mann von vorhin. Ist es etwa wieder...?
 "Und wenn du nicht willst, dass ich dich verrate und du angezeigt wirst, dann folgst du mir jetzt lieber ohne Widerworte!", droht er ihm. Chanyeol kann in seiner Starre nur nicken, was dem Mann auszureichen scheint. Er lässt ihn los und geht aus dem Laden raus. Nun kann er ihn genauer betrachten und tatsächlich. Es ist der Mann!
Soll er ihm folgen? Wenn nicht, dann wird er angezeigt und das ist mit das Letzte, was er will, denn er hasst es nicht frei zu sein, jedoch wäre es mit der anderen Option nicht besser oder? Was soll er nun tun? Wählt er das Gewisse oder das Ungewisse?

Langsam wie automatisch setzt er einen Fuß vor den anderen und geht aus dem Laden. Er sieht sich um und entdeckt noch die schwarze Jacke des Mannes, die gerade in einer der Gassen verschwindet. Zögerlich bewegt er sich auf sie zu, bleibt jedoch vor ihr stehen und schluckt. Wenn er jetzt weiter geht, dann gäbe es kein zurück mehr, aber so schlimm kann es doch nicht sein oder? Chanyeol weiß es nicht. Er hat nur ein mulmiges Gefühl, weswegen er am liebsten weg gerannt wäre, doch etwas in ihm stoppt ihn an einer Flucht. Also gibt es nur einen Weg. Er geht rein.

Am Anfang sieht Chanyeol durch die Dunkelheit der Gasse nichts, doch nach einigen Sekunden haben sich seine Augen daran gewöhnt und er kann eine Person erkennen, die an einer der Wände gelehnt ist. Diese Person scheint auch ihn bemerkt zu haben, denn sie stößt sich von der Wand ab und geht auf ihn zu. "Gut.", hört man ihn und man kann sich das Grinsen nur zu gut vorstellen. "Allzu lange musste man bei dir jetzt nicht warten. Du könntest noch sehr nützlich für mich sein." Der Mann bleibt direkt vor ihm stehen. Chanyeol weicht ein paar Schritte zurück und sieht ihn unsicher an. Dabei versucht er das Gesicht zu erkennen, obwohl er schon ein Bild davon hatte, doch leider scheitert er trotzdem dabei. "Es scheint, als hättest du ein flinkes Händchen.", sagt er und tippte dabei auf Chanyeols Mantel, direkt dort, wo auch die gestohlenen Sachen sich befinden. Er verfolgt mit seinem Blick den Finger des Mannes und wird nervöser. Als der Finger wieder zurück gezogen wird, sieht er wieder auf. "Und genau das kann ich gebrauchen. Ich hab einige, von denen du noch lernen kannst, aber für den Anfang reicht es." "A-Aber...", traut sich Chanyeol nun endlich zu sagen, auch wenn es sehr unsicher ist. Er ist stolz darauf, dass er überhaupt etwas sagen kann. "Wie 'aber'?", fragt er, als hätte er es nicht verstanden. Im nächsten Moment lehnt er sich zu ihm vor und legt einen Arm um seine Schulter, zieht ihn ein Stück zu sich ran. "Du hast keine Wahl mein Lieber. Entweder du folgst meinen Befehlen oder du stirbst, ganz einfach.", knurrt er. Chanyeols Augen werden plötzlich immer größer und er kann nicht fassen, was er gehört hat. In genau diesen Moment bereut er es zutiefst, dass er ihm gefolgt ist. "Also was ist? Willst du leben oder sterben?", fragt er bedrohlich leise. Er weiß genau, was er wählen soll, aber etwas in ihm hält ihn auf das zu sagen. "Hey, gib mir eine Antwort!", kommt es ungeduldig und wütend von dem Mann. Chanyeol zuckt bei dem Tonfall zusammen. Er muss sich schnell etwas einfallen lassen, um Zeit zu schinden, vielleicht würde es irgendwas bringen, was er aber bezweifelt. Fieberhaft denkt er nach, bis ihm eine Frage einfiel. "Ich- Ich will erst wissen, wie du heißt!"

Schicksalhafte BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt