Gestrandet und Verführt

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Luna
Das rauschen des Windes durch das Blätterdach über mir, weckt mich auf. Es klingt beunruhigend. "Wind was hast du?", flüstere ich noch im Halbschlaf.
"Luna, komm komm steh auf ein Mann, ein junger Mann liegt bewusstlos am Strand.", flüstert mir der Wind zu.
Sofort sitze ich kerzengerade in meiner Hängematte aus Blätter und Zweigen. Das scheint ja heute wieder ein sehr interessanter Tag zu werden. Ich hüpfe leichtfüssig vom Baum hinunter und lande sanft auf dem moosbewachsenen Boden. Ich hole Anlauf und springe von der Klippe um mich vom Wind mit tragen zu lassen zum Strand hinunter. Dort lande ich ebenfalls wieder sanft wie ein Blatt auf dem Boden.
Und wirklich ein junger Mann mit schwarzem Haar liegt bewusstlos am sandigen Ufer.
Ich gehe auf ihn zu, sein Gesicht ist von mir weggedreht und er liegt auf dem Bauch. Ein oranger Hut liegt neben ihm und auf seinem Rücken ist ein sehr grosser Totenkopf eingestochen worden. Es schaudert mich bei dem Gedanken. Ich gehe in die Hocke neben im und streiche sein schwarzes, weiches Haar zurück und erschrecke erneut. Er hat ein wirklich schönes Gesicht und diese süssen Sommersprossen...
Ich lege meinen Kopf sanft auf seinen nackten Rücken, so dass ich ihn kaum berühre und höre angestrengt.
Nach einer Weile setzte ich mich wieder normal hin und sage leise zum Wind: "Es scheint ihm nichts zu fehlen, sein Herz schlägt nur etwas schneller als es sollte und sonst schein sein Wasser und die Luft in ihm ausgeglichen zu sein.
"Dann trage ich ihn zu deinem Schlafplatz.",flüstert der Wind.
"Nein, bitte Wind hilf mir ihn in ein Haus im verlassenen Dorf zu tragen, ich kann ihn nicht bei mir in der Kälte schlafen lassen, dort wird er bestimmt krank.", sage ich und schnippe mit dem Finger und der junge Mann schwebt, leicht etwa einen Meter über dem Boden.
Ich gehe neben ihm her, immer bereit dazu in sanft abzusetzen und sofort weg zu laufen, falls er aufwachen sollte. Doch es geschieht nichts dergleichen. Als wir im verlassenen Dorf ankommen, stehen dort ein paar zerfallene Häuser auf einer Lichtung, durch die ein kleiner Fluss vom Berg hindurch fliesst.
Ich lege ihn auf ein Bett, das noch einigermassen stabil steht, in einem der Häuser das am wenigsten verfallen ist.
„So meine Freunde nun bauen wir dieses Haus wieder etwas zusammen," sage ich und stemme meine Hände in die Hüfte atme einmal tief aus und mache mich an die Arbeit. Ich nehme all meinen Willen zusammen und baue mit Hilfe vom Wind dem Wasser und der Erde das Haus wieder auf. Das Dach ist nun dicht und im Kamin brennt ein Feuer. Es ist zwar schon später Frühling doch die Nächte auf dieser Insel sind nichts für gewöhnliche Menschen, es wird hier sehr stürmisch bei Nacht und oft bitterkalt. Ich sitze draussen auf der Veranda und bedanke mich bei meinen Elementen, bevor ich ins Hause gehe. Es ist seltsam, ich mag solche Orte eigentlich nicht, doch wenigstens ist es aus Holz und nicht aus Beton wie so manches Haus von heute. Nun setze ich mich neben ihn auf den Bettrand und betrachte ihn gedankenverloren, nach einer Weile lasse ich den Blick schweifen und schau aus dem Fenster hinaus. Plötzlich spüre ich eine warme Hand, die mein rechtes Handgelenk umklammert.
"W.. Wo bin ich?",fragt der junge Mann und hält sich mit der anderen Hand seinen Kopf.
Mein Herz machte einen riesigen Sprung und ich zucke leicht als er mich berührt.
"Auf der Insel Naruka, bei den Kinder der Natur.", sage ich und schaue ihn gespannt an.

Ace
Als ich auf wache, liege ich in einem etwas kleinen Bett in einem Haus?. Ich schau auf und sehe verschwommen eine Gestalt vor mir. Es ist ein Mädchen sie ist schön, hat lange weisseblonde Haare und wunderschöne helle, silberne Augen und ihr Kleid betont ihre schlanke fast zierliche Gestalt perfekt.
"Wo bin ich?", frage ich und schau sie an.
"Auf der Insel Naruka, bei den Kindern der Natur.",sagt sie mit einer engelsgleichen Stimme.
Ich scheine eine Menge abbekommen zu haben das ich sie so interessant finde? Ich setze mich im Bett auf und lehne mich an der Wand. Das Bett ächzt unter meiner Bewegung und ich frage mich langsam was wohl geschehen ist, ich kann mich nicht erinnern.
"Wer bist du und was ist geschehen?", sprudelt es aus mir heraus.
"Ich bin Moon D. Luna und du scheinst wohl von einem sinkenden Schiff oder ähnlichem zu kommen, ich habe dich hier bewusstlos am Weststrand gefunden.", meint sie steht auf und schenkt mir Wasser in ein Glas ein.
Nun fragt sie wie ich heisse und wo ich her komme, ich zögere eine Weile sage dann jedoch: "Ich bin Puma D. Ace, ich weiss nicht mehr genau was passiert ist, aber eigentlich gehöre ich zu Whitebeard's Piratenbande, er ist wie ein Vater für mich, ich bin einer seiner Kommandanten."
Weshalb hab ich ihr das nur alles erzählt. Ich schimpfe mich einen Dummkopf jetzt wird sie sicher die Marine informieren. Ich will schon aufstehen und gehen, den ihr erstauntes und verunsichertes Gesicht sagt alles aus was ich wissen muss.
"Bleib noch etwas im Bett Ace, ich weiss zwar das du keinerlei inneren oder äusseren Verletzungen hast, jedoch solltest du dich schonen, ich bring dir was zu essen."
Sie steht auf und will nun ihrerseits aus dem Zimmer gehen ich packe sie am Handgelenkt und sage mit einem durchdringenden Blick: "Wenn du einem Piraten hilfst wird auch dich die Marine verfolgen und töten."
"Weisst du, hier kommen so gut wie keine Marinesoldaten vorbei, meistens sind es Piraten wie du, die sind nur nicht so nett und bleiben tuen keine von beiden freiwillig länger als bis sich ihr Logpot wieder aufgeladen hat.", meint sie mit einem bezaubernden lächeln und ich lasse sie los.
So lege ich mich wieder ins Bett zurück, lege mir meinen Hut auf's Gesicht den ich neben dem Bett auf einem Tischchen finde und verschränke die Arme hinter dem Kopf. So warte ich nun bis sie zurück kommt.

Wohin der Wind mich trägtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt