Kampf durch die Levels

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Ace
Wie lange ich schon in diesem dunklen, dreckigen Loch sitze weiss ich nicht. Doch nach einigen Tagen des dahin vegetieren, bekomme ich unerwarteten Besuch.
"Alter Mann, du kommst um mich zu sehen?", frage ich ungläubig und schaue zwischen meinen Haarsträhnen hervor.
"Ja, ich wollte sehen ob du noch am Leben bist Ace. Warum hast du nur nicht auf mich gehört.", meint Vize-Admiral Garp der sich mit überkreuzten Beinen auf den Boden vor meine Zelle setzt.
"Du weisst warum und ausserdem geht es schon lange nicht mehr nur um mich, der Marine geht es nur darum Newgate anzulocken und zu töten.", meinte ich mit einem gehässigen, leisen Lachen.
Garp interessiert das nicht und er fährt damit fort mich und auch Ruffy in unser Gespräch einzubinden. Er erzählt mir das Ruffy Enislobby zerstört hat, dann als er ihn in Water Seven traf wollte er verhindern, dass er noch mehr schaden anrichtet. Worauf Ruffy ohne zu zögern ein heilloses Chaos auf dem Sabaody Archipel anstellte.
Ich versteh nicht warum er mir das erzählt, doch ich muss es auch nicht, denn Ruffy ist in Sicherheit. Teach wird ihm nun nicht mehr nach dem Leben trachten, doch um Luna mache ich mir mehr Sorgen.
"Hee... Ace, hör mir gefälligst zu wenn ich mit dir rede.", sagt Garp grimmig und bohrt in der Nase.
"Weisst du alter Mann, ich mache mir keine Sorgen um Ruffy, er ist stark und hat gute Freunde, die auf meinen chaotischen kleinen Bruder aufpassen. Mehr Sorgen mache ich mir um das Mädchen, dass mit mir hierher gebracht wurde."
Nun hält Garp inne, er schaut mich abwartend und nachdenklich an bevor er etwas erwidert: "Weshalb sorgst du dich mehr um sie als um dich selbst?"
"So eine dumme Frage kannst auch nur du stellen. Ich stehe sehr tief in ihrer Schuld und sie ist nur meinetwegen hier.", raune ich ihm zu.
"Und du willst das ich sie hier raus hole.", stellt Garp fest.
Ich nicke und dabei rasseln die schweren Ketten die mich an der Mauer halten. Ich sitze mit den Armen über dem Kopf angekettet auf dem Boden mit überkreuzten Beinen und hängendem Haupt.
"Tu alles was in deiner Macht steht um sie hier raus zu holen, sie ist mir mehr wert als mein eigenes Leben."
Garp schaut nachdenklich zu Boden, hebt dann nach einer Weile den Blick und schaut mich durchdringend an. Ich halte seinem Blick stand und nach einer Weile raunt er: "Es ist als wärst du dein Vater und würdest erneut darum bitten, dass ich mich um ein Kind kümmere, dass seinen Vater niemals kennenlernen wird."
Ich lache auf und sage: "Wenn du wüsstest, ich weiss zwar nicht wieso, aber ich werde das Gefühl nicht los das du recht behalten wirst. Hauptsache ist das ihr nichts passiert, alles andere ist unwichtig."
"Wie du meinst Ace, ich werde sehen was ich tun kann, falls ich sie überhaupt finde.", meint Garp und richtet sich auf.
"Ihr Name ist Luna, du wirst sie erkennen wenn du sie siehst. Sie passt hier genauso wenig rein wie Ruffy in eine Marineuniform.", scherze ich mit breitem Grinsen.
Garp schüttelt den Kopf und sagt: "Wir sehen uns Ace, bis bald."
Mit diesen Worten wendet er sich von mir ab und geht zurück zum Aufzug der ihn auf die oberen Etagen führt und dort irgendwo in dem Irrgarten aus Schmerz, Verzweiflung und Angst muss Luna sein.
"Ist sie deine Gefährtin?", fragt Jimbei nach langem Schweigen.
"Sie ist mehr als das Jimbei. Ich stehe sehr tief in ihrer Schuld, sie hat mir schon zum zweiten Mal das Leben gerettet und ich kann einfach nichts für sie tun.", sage ich und lasse leicht schüttelnd den Kopf hängen.
Jimbei nickt wissend und dann tritt wieder schweigen ein.

Luna
Ich lehne dösend an der Wand auf meinem Strohbett. Das Zwielicht, der Zelle macht mich schläfrig, doch bei jedem kleinsten Geräusch fahre ich zusammen, wie ein verschrecktes junges Reh. Es scheint Abend geworden zu sein, denn in den Gängen und anderen Zellen scheint langsam aber sicher Ruhe einzukehren. Auch die Kreaturen die uns hier zu bewachen scheinen, kommen nur noch selten an meinem Kerker vorbei. Dafür tropfen von der Decke, leise kleine Wassertropfen in eine Ecke der Zelle. Diese haben eine beruhigende fasst hypnotische Wirkung auf mich und als ich mich auf den Rücken in das Stroh lege, entziehe ich der trockenen Luft etwas Wasser und lasse es in kleinen Tropfen spielerisch um meine Finger gleiten. Nach einiger Zeit höre ich ein Räuspern, sofort versickern die Tropfen in meiner Handfläche. Da ich mit dem Kopf gegen die Gitterstäbe liege, drehe ich mich auf den Bauch und schaue schockiert einem weiss uniformierten Mann ins Gesicht. Instinktiv rutsche ich, ohne den Blick abzuwenden zurück in den Schatten, bis ich von der Lagerstätte herunterfalle und mit gestreckten Ketten hinten an der dunklen Wand stehe.
Er lacht auf und sagt: "Du bist also Luna, Ace hat mir von dir erzählt."
Ich schaue ihn ungläubig an, komme etwas aus dem Schatten heraus und setze mich wieder auf das Stroh. Er ist recht gross mit breiten Schultern, einem für einen Marinesoldaten recht freundlichen, ja fast schon väterlichen Gesichtsausdruck, weissem Haar, Bart und dem gleichen Lachen wie Ace es hat.
"Wer seid Ihr und was wollt Ihr von mir?"
"Wie überaus Nobel du sprichst, ich bin Vize-Admiral Garp, der Grossvater von Ruffy und Ace."
"Ich verstehe und was wollen Sie von mir?", frage ich weiter.
"Ich war gerade bei Ace, er erzählte mir das eine gewisse Luna hier eingesperrt worden sei. Er steht in ihrer Schuld, deshalb soll ich sie hieraus holen."
"Wie geht es Ace, ist er schwer Verwundet? Hat er grosse Schmerzen?", frage ich nun bestürzt und setze mich ebenfalls vor die Gitterstäbe auf den Boden.
Er schaut mich eine Weile ruhig an und sagt dann leise: "Deinem schmerzlichen Gesichtsausdruck nach zu urteilen, musst du Ace sehr mögen."
Ich nicke und schau ihn nur weiter fragend an. Er seufzt tief und spricht dann eben so leise weiter wie zuvor: "Ace hat sich von seinen Verletzungen erholt, doch ist er sehr niedergeschlagen, wahrscheinlich weil du nicht bei ihm bist. Er würde wieder auf die Beine kommen, doch die Hinrichtung ist schon in sieben Tagen."
Ich schaue ihn schockiert und mit halb offenem Mund an. Danach wird meine Mine eiskalt und finster. Meine Stimme ist nur noch ein wispern und in kaltem, verächtlichem Ton sage ich zu ihm: "Und Ihr schaut nur zu und wartet ab, denn euer eigener Enkel wird zum Schafott geführt und Ihr tut nichts weiter als an euren 'Regeln' fest zu halten."
Er schaut sich um, als würde er prüfen ob auch wirklich niemand zu hört und sagt dann: "Es ist sehr schwer für mich da zu sitzen und nichts zu tun, doch ich kann die Befehle die man mir gibt nicht verweigern, nur so erhalte ich Zugang zu allem und jedem, auch zu Ace."
Seine niedergeschlagene Mine und dieser schmerzliche Blick ringen mir ein Nicken des Bedauerns ab.
"Ich verstehe und warum wolltet Ihr nun zu mir? Bestimmt kommt Ihr nicht um mich zu befreien?"
"Nein deswegen bin ich nicht hier, ich wollte nur das Mädchen kennenlernen, das Ace wichtiger ist als sein eigenes Leben.", meint er mit einem sanften lächeln.
Ich lächle ebenfalls kurz, frage dann jedoch weiter: "Wo befindet sich Ace, zur Zeit?"
"Er sitzt im untersten Level von Impel Down, auf Level sechs. Du befindest dich auf Level zwei, falls du das gleich anschliessend fragen wolltest."
"Allerdings wollte ich dich eigentlich nun etwas Fragen Luna, was bist du und woher kommst du?"
"Das kann ich euch hier nicht sagen, selbst die Wände scheinen hier Ohren zu haben.", meine ich und deute unauffällig zu einer Schnecke die hinter ihm der Wand entlang gekrochen kommt.
Er dreht sich um, schaut die Schnecke an und dreht sich dann wieder zu mir. Unterdessen suche ich nach seinem Geist und frage ihn in Gedanken: "Kann ich euch den wirklich Vertrauen Vize-Admiral Garp?"
Seine Augen weiteten sich und er bricht in schallendes Gelächter aus.
"Natürlich kannst du mir Vertrauen, ich bin überrascht, was du alles zu können scheinst, dann hat Kuzan ja keineswegs übertrieben."
"Ihr kennt diesen Admrial Kuzan?"
"Ja natürlich, er hat mir von dem Windmädchen erzählt, das ihm so zu schaffen gemacht hat, vor der Festung Impel Down."
"Nun dann wisst ihr ja schon über mich bescheid, ich habe von der Windfrucht gegessen, deshalb bin ich nun auch in Seestein-Handschellen gekettet."
Seine Mine wurde ernst und er flüstert: "Kann ich mit dir auch so Sprechen?"
Ich nicke nur und verbinde unsere Gedanken wieder.
"Du lügst mich an Luna, du bist keine Teufelsfrucht-Esserin. Was bist du wirklich."
Ich schau ihn etwas verschreckt an, sprechen dann jedoch gefasst zu ihm: "Ich bin nichts was für die Marine von Bedeutung wäre, ihr habt mich schon von meinem grössten Schatz getrennt und eingesperrt. Ich kann nun nichts mehr tun, also lassen Sie mich in ruhe."
"Luna, Kuzan und ich wissen als einzige das die Windfrucht bereits verspeist wurde. Also sag mir bitte, was du bist oder ich kann dir nicht helfen und du nicht Ace."
"Nun gut, Sie müssen jedoch schwören, beim Leben ihrer Enkel das Sie niemandem das Verraten werden, was ich Ihnen nun zeige."
Er nickt und blickt mich mit immer noch ernster Mine an.
Ich schicke ihm in Gedanken einige Bilder aus meiner Erinnerung mit Ace zusammen auf dem Boot, wie ich das Unwetter bändigte und mit ihm gemeinsam das Schiff antrieb. Dann sage ich zu ihm: "Ich bin die letzte eines uralten Volkes. Die letzte die alle Kräfte der Natur und des Kosmos beherrscht. Die letzte Castis die es noch gibt."
"Eine vom Volk der Natezier, die Prinzessin der Sterne."
Ich schau ihn verdutzt an und frage: "Woher kennt ihr meinen Titel?"
"Nun ich kenne den Piraten der mit deiner Mutter unterwegs war. Ob sie allerdings immer noch bei ihm ist weiss ich nicht.", meint er und steht auf.
Ich tue das selbe, schaue ihn etwas verwirrt an und halte mich dann an den Gitterstäben fest. Meine Ketten sind straff gespannt und die Schellen an meinen Handgelenken schneiden mir schmerzhaft ins Fleisch.
"Ihr kanntet meine Mutter?"
"Ja, ich habe sie kennengelernt als wir noch nicht auf der Grand Line waren. Aber nun zu etwas anderem Luna. Du bist die einzige die Ace jetzt noch helfen kann, er sitzt noch genau sechs Tage hier fest, bevor er ins Marine-Hauptquartier gebracht wird."
Ich nicke und kappe die Verbindung zwischen uns so das wir normal sprechen können.
"Auf Wiedersehen Luna.", meint er und steckt die Hände zurück in seine Hosentaschen.
"Auf Wiedersehen Garp und grüss Kuzan von mir.", sage ich und lächle kalt.
Er nickt, grinst mich an und dreht sich um. Seine Schritte hallen durch den Gang bis sie immer leiser werden und am ende verstummen. Nun bin ich wieder alleine in diesem halbdunklen Verliess und überlege mir wie ich hier am besten ungesehen herauskomme. Da diese Überwachungsschnecken überall sind, macht es die Sache nicht gerade leicht den Augen des Gefängnisdirektors zu entgehen. Ich lege mich erneut auf das raschelnde Stroh und starre gegen die schwarze Decke. Nach einer Weile nicke ich ein und in meinen wirren Träumen suche ich verzweifelt einen Weg zu Ace in einem Labyrinth aus Blut und Feuer. Plötzlich wache ich schweissgebadet auf, ich liege neben meinem Strohbett unten auf dem Boden und die Ketten schneiden mir unangenehm ins Fleisch. Mit immer noch rasendem Herzen setze ich mich auf den Rand und lege mich zurück ins Stroh. Was für ein fürchterlicher Alptraum. Ich kann nicht sagen wie viele Tage vergangen sind seid ich von Garp besucht wurde, doch es konnten nicht mehr als drei oder vier sein. Plötzlich scheint sich  wieder etwas zu regen auf dieser Ebene.
Die Wachen laufen immer mal wieder an meiner Zelle vorbei und spähen hinein, manchmal belächeln sie mich und begierige Blicke wandern an mir herunter. Heute jedoch reden sie laut und aufgeregt über eine Piratenkaiserin die anscheinend nur wegen Ace hierher gekommen war. Ich sitze akkurat an der hintern Wand meines Bettes und schaue gespannt durch die Gitterstäbe auf die diskutierenden. Eine schöne Piratin und sie kam freiwillig nur wegen Ace, innerlich zerriss es mich beinahe vor Neugier, wie sie wohl aussehen mag und ob sie wohl seine Freundin ist. Ich schaue gedankenverloren zur Decke und Zweifel kommen in mir hoch die in brennend heissen Tränen über meine kühlen Wangen laufen. Das kann nicht sein, ich glaube einfach nicht das er so ein Schuft ist. Ich lege den Kopf auf meine angezogenen Knie und umschlinge diese mit meinen Armen. Ich werde hier irgendwie rauskommen und ihn Fragen und falls dies wirklich so sein sollte, wird ihm nicht einmal mehr Gott helfen können. Dann würde er sich wünschen von der Marine getötet worden zu sein.
Ich schiebe diese düsteren Gedanken bei Seite, dieses ganze Verliess hier lässt mich noch völlig mein sanftes Gemüht vergessen. Ich atme also einmal tief durch und schaue gespannt auf die beiden Wächter die immer noch abseits von meiner Zelle stehen und reden. Plötzlich nimmt der eine aus seiner Hosentasche eine kleine Baby-Teleschnecke und daraus spricht eine Stimme.
"Aufgepasst einer der Gefangenen aus Level 1 ein gewisser Buggy der Clown ist auf dem Weg zu euch hinunter auf Level 2 zusammen mit Strohhut Ruffy!"
Die beiden verfallen in Hektik und rennen wohl zu ihrem Stützpunkt der hier irgendwo verborgen zwischen unseren Zellen zu sein scheint. Ich jedoch werde hellhörig und drücke mein Gesicht an die Gitterstäbe um gut in beide Richtungen blicken zu können. Ruffy, das muss bestimmt der Ruffy sein von dem Ace mir erzählt hat. Auch Garp hat ihn erwähnt und ich hoffe und bete innerlich das ich in treffen könnte, um ihm zu sagen wo Ace sich aufhält, er ist bestimmt hier um ihn zu retten.

Wohin der Wind mich trägtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt