Chapter four

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Den Rest der Nacht schlief ich zum Glück einigermaßen gut, sodass ich am nächsten Morgen nicht allzu müde war. Der Traum nahm mich immernoch ziemlich mit und die Tatsache, dass Chris und ich wohl doch keine Familie gründen würden, auch.

Als ich aufwachte schlief Chris noch. Eine Zeit lang beobachtete ich ihn beim Schlafen und vergaß dabei unser leicht komisches Verhältnis im Moment.

Nach etwa einer dreiviertel Stunde beschloss ich aufzustehen und zog mich an. Nachdem ich im Badezimmer war aß ich etwas und setzte mich wie so oft in letzter Zeit vor den Fernseher.

Ich zappte durch die Kanäle und blieb bei einer Sendung hängen, in der es um Mütter mit Komplikationen während der Schwangerschaft ging. Was ein Zufall...

Ich sah mir die Sendung an und unterdrückte wieder einmal meine Tränen. Die ganze Zeit hoffte ich Chris würde aufstehen und sich zu mir setzen, einfach bei mir sein. Doch als er dann endlich einmal aufgestanden war kam er aus dem Schlafzimmer, war fertig angezogen und zog seine Schuhe an.

Schnell stand ich auf, lief zu ihm und fragte: "Wo willst du hin?"

Kurz verdrehte er die Augen und meinte dann: "Zu Noah."

"Schon wieder?"

"Er ist mein bester Kumpel", meinte er gleichgültig und zog seine Jacke über.

Er wollte gerade die Tür öffnen, als ich rief: "Bleib hier!"

"Alice was soll das?!", fragte Chris genervt.

"Hör mal auf so genervt zu sein, ich sollte nämlich diejenige sein, die genervt ist!"

Statt zu antworten zog er nur die Augenbrauen hoch, also fuhr ich fort: "Verdammt nochmal Chris! Ich hab gedacht nach gestern Nacht wäre alles wieder ok und du wärst vielleicht mal für mich da, um das mit mir durchzustehen oder so?!"

Er atmete tief ein und sah auf den Boden. Seine Stille machte mich richtig wütend. "Chris! Würdest du vielleicht mal antworten anstatt als nur dumm rumzustehen?!"

"Hör auf mich als so anzuschreien! Und jetzt lass mich, ich bin schon zu spät. Noah wartet draußen."

"Noah, Noah, Noah! Wenn du lieber Zeit mit ihm als mit mir verbringst warum heiratest du ihn dann nicht?!"

"Hey, gar keine schlechte Idee! Noah würde wenigstens nicht so übertrieben nerven wie du!"

"Ich glaube du spinnst?! Ist das wirklich dein Ernst? Du bist echt unglaublich!"

"Ich?! Oh bitte, du bist unglaublich! Du erwartest, dass ich immer bei dir rumhänge und erwartest, dass ich meine Freunde einfach links liegen lasse?"

"Nein verdammt, ich erwarte, dass du für mich da bist, wenn ich dich brauche!"

"Vielleicht will ich das ja gar nicht", rief er.

"Das hast du jetzt nicht gesagt du elender Mistkerl! Vor einer Woche wärst du noch für mich da gewesen und jetzt, wo ich dich am meisten brauche, scheißt einfach auf mich und verziehst dich lieber zu Noah!"

"Ja, weil Noah mich nicht so abfuckt wie du!"

"Soll ich dir vielleicht den Verlobungsring zurück geben, damit du ihn Noah überreichen kannst?!"

"Würde mich nicht stören!"

"Hier du Arsch", rief ich und schmiss ihm den Ring direkt vor die Füße.

"Dankeschön, was eine Erleichterung! Und weißt du wer sich noch freuen wird? Meine Mom."

"Verpiss dich einfach!", schrie ich und schmiss mit einem Teller, den wir von seiner Mutter zur Verlobungsfeier bekommen hatten, nach ihm. Er duckte sich, sodass der Teller gegen die Wohnungstür krachte und in hunderte von Scherben zerbrach.

Wanna be your one and only || l.p *paused*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt