-13-

3.1K 94 3
                                    

Während des ganzen Fluges überlegte ich mir wie ich die Situation retten könnte. Meine Gedanken waren beherrscht von der dreifachen Lilie . Wenn ich jetzt wirklich schaffen sollte diesen Sprung zu meistern wäre ich nicht nur eine Legende sondern auf jeden Fall der Sieger der Meisterschaft. Als ich in Vancouver in meinem Hotel angekommen war und meine Sachen ausgepackt hatte, schnappte ich mir sofort meine Schlittschuhe und meine Tasche und nahm das nächste Taxi zur Eishalle . Nur ein paar andere Teilnehmerinnen und ihre Trainer waren auf dem Eis also entschied ich mich in die kleine Nebenhalle zu gehen . Als ich fertig war und mich angezogen hatte und endlich auf dem Eis stand atmete ich einmal tief durch. Alles um mich herum wurde verschwommen und alle Töne wurden leise es war ganz still in der Halle und ich spürte nur mein Herzschlag und meinen Atem. Das einzige was ich sehen konnte waren die wölkchen die mein Atem in die Luft aufsteigen ließ und das einzige was ich sah war das Unendliche weiß der Eisfläche.

 
Ich fühlte mich bereit . Bereiter als ich je war . Ich wusste, dass meine Zeit gekommen war und als ich an diesem Abend ins Bett ging war ich Sieges sicherer denn je.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf und wartete auf dem Parkplatz auf meinen Trainer der mich zur Arena fahren würde. In der vorbereitungs Halle war es laut stickig und Mädchen rannten Durcheinander. Ich ging noch einmal in mich und dachte über mein großes Finale nach ich würde es irgendwie schaffen die Lilie zu springen koste es was es wolle . Als ich endlich dran war fuhr  ich auf das Eis und alles wurde dunkel. Nur ein einziger Scheinwerfer war auf mich gerichtet ich hörte wie die Richter meinen Namen sagten
und hörte wie die Musik anfing . Ich begann und alles war perfekt
Ich fuhr die Kür besser denn je und jeder Sprung war perfekter als er je gewesen war. Dann kurz vor Ende des Lieds setzte ich an. Ich nahm Anlauf , sprang und landete eine perfekte Lilie . Fast. Kurz bevor ich wieder auf dem Boden ankam kam ich ins Schleudern und fiel mit voller Wucht aufs Eis. Erschrockene Stimmen gingen durch die Arena. Ich lag da und bewegte mich nicht mehr.

Mein Schmerzensschreie hallte durch die ganze Arena. Sofort kam eine Sanitäterin zu mir gerannt und half mir hoch . " oh Gott alles ok ? " fragte sie und hielt mich fest. Doch ich konnte nicht antworten. Ich schaffte nicht Wörter aus meinem Mund zu bekommen . Alles um mich rum war verschwommen und mein Kopf tat weh . Doch was noch viel schlimmer war, war dass ich mein Bein nicht bewegen konnte jedes Mal wenn ich versuchte es zu bewegen kamen mir die Tränen und ich musste weinen . Ich bekam nicht  mehr mit wie die Frau mich nach draußen brachte und der Krankenwagen mich ins Krankenhaus fuhr. Ich bekam nicht mit wie mein Trainer vor meinem Bett stand und mit mir schimpfte . ich bekam nicht mit, dass das Telefon etliche Male klingelt und ich bekam nicht mit wie ich langsam einschlief.

Als ich wieder erwachte schauten mich die Augen meiner Eltern, meines Trainers und einem Arzt an. Alle sahen traurig aus und mir war danach als hätten sie schlechte Nachrichten.

" Dein Bein ist gebrochen " brach mein Trainer die Stille und meine Augen weiteten sich. " wwwas " stotterte ich und merkte wie mir die Tränen kamen . ich schaute an mir herunter und sah den Gips der an meinem Bein war. " Wars das jetzt? Die Meisterschaft? Alles? " fragte ich verzweifelt unter Tränen und wischte mir die Wange . " fürs erste ja, acht Wochen sollten Sie Ihren Fuß nicht mehr belasten." Sagte der Arzt.

In mir brach eine Welt zusammen. Was war ich ohne das Eis? Was sollte ich tun? Ich weinte wieder und meine Mutter nahm mich in den arm. " du warst sehr töricht aber das wird wieder meine kleine. Das wird wieder."

Eine Woche später...

Nachdem Ich aus Kanada gekommen war war ich eine Woche nicht mehr aus dem Bett aufgestanden. Ich hatte jeden Anruf weg gedrückt und kein Wort mit meinen Freunden geredet. Ich verbrachte die Tage damit mich selbst zu bemitleiden und zu schlafen.
Ich wusste nicht welcher Tag war und es war mir egal.

Ich lag wie immer in meinem Bett als die Tür klingelte und ich hörte wie Milo öffnete und den Besucher begrüßte. Ich hörte nur einzelne Sätze Wie " sie steht kaum auf" " ja sie redet mit niemandem " " ich mach mir Sorgen. Sie liegt den  ganzen Tag im Bett und isst kaum etwas". Und schließlich klopfte es an meiner Tür...

Miss Eishockey. Der Weg nach obenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt