Kapitel 6

106 16 7
                                    

Langsam trete ich hervor. Gegenüber sitz Adam an sein Auto angelehnt auf dem Boden und schaut mich mit einem überraschten Blick an. Ich sehe genau wie er jeden Schritt von mir beobachtet. Ich setzte mich ungefähr einen Meter von ihm weg, auch auf den Boden. Auch er scheint fertig mit den Nerven zu sein. Sein ganzes Gesicht sieht aus als hätte er mehrere Tage nicht geschlafen. Was ist nur mit uns beiden passiert?

"Summer." Flüstert er leise und will mir näher rücken, doch ich weiche zurück.

"Nicht Adam. Ich will nur eine Erklärung." Ich schaue ihm tief in die Augen, womit ich nur den Schmerz in meiner Brust verbreite.

"Summer. Es war gar nicht so wie es ausgesehen hat. Wirklich. Das musst du mir glauben! Ich weiß ich hab dir nichts davon erzählt, aber ich wollte nicht dass sich etwas zwischen uns stellt und glaub mir, ich hab nicht gewusst dass nur Annabell und ich dort verabredet waren. Sie hat es so aussehen lassen als würden wir zu viert oder fünft dort hin gehen. Wirklich, du kannst Tyler fragen. Ich war überzeugt davon, dass auch er mitkommst. Sonst hätte ich doch was gesagt. Das schwöre ich dir. Summer, ich liebe nur dich. Ich will nur dich. Du weißt das! Summer. Ich konnte nicht einfach gehen. Als ich gesehen hab, dass nur Annabell vor dem Kino steht konnte ich nicht einfach wieder die Fliege machen. Sie ist die Tochter des Coachs. Ich wäre sowas von aus dem Team und ich brauch das Football doch fürs College nächstes Jahr."

"Ich weiß Adam." Ich schaue ihm immer noch mit eisernen Miene an. Bloß keine Gefühle zeigen.

"Aber du glaubst mir nicht. Wirklich Summer. Ich liebe dich." Er donnert mit seiner Hand gegen die Tür seines Autos. Armer Porsche.
Adam erschrickt mich so sehr mit seiner veränderten Art, dass ich noch mehr ausweiche.

"Wirklich Baby und ich weiß, dass du mich auch liebst. Wir gehören zusammen. Du weißt das. Jeder weiß das."

"Adam. Ich hab gehört was Annabell ihrer Freundin gesagt hat und ich weiß dass du nicht lügst, aber ich weiß auch wie du gehandelt hast. Wie konntest du Arm in Arm mit ihr laufen? Und wieso lässt du mich auf einer Party, deiner Party Adam. Wieso lässt du mich allein? Willst du nicht mit mir gesehen werden? Willst du unbedingt diese Aufmerksankeit von den ganzen Mädchen? Adam, wenn du das nicht mehr willst, mich nicht mehr willst dann brauchst du das nur zu sagen. Ich versteh es nicht
Ich bin nur so enttäuscht. Wieso erzählst du mir das nicht? Wieso verheimlichen wir uns denn Dinge? Ich dachte immer dass es nichts zwischen uns gibt und was ist jetzt? Was ist mit uns? Wie kann es sein, dass wir jetzt so aussehen? Und wie kann es sein, dass ich das erste mal mehr weg von dir sein möchte und nicht mehr bei dir?"

"Ich liebe dich." Flüstert er nur immer wieder und fügt dann nur eine kaum hörbares: "Ich wollte das nicht." Hinzu.

"Wie konnte das passieren? Schau uns doch an Adam. Ich liebe dich und bin dir doch so fern. Ich werde nicht Schluss machen. Nein, das ist nicht richtig. Ich geb uns nicht auf. Die Frage ist, ob du das nicht schon gemacht hast?" Mir kullern immer mehr die Tränen über die Wangen und ich kann nicht aufhören zu schluchtzen.

"Baby, hör bitte auf zu weinen, bitte. Ich liebe dich und wir schaffen das! Das war nur ein Missverständnis. Ich verspreche dir, dass wird nie wieder vorkommen, du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich will nur mit dir zusammen sein und wenn ich dafür aus dem Team fliege oder egal was. Ich will nur dich. Wirklich." Ich schaue ihn in seine viel zu schönen Augen. Ich weiß, dass er nicht lügt und ich kann auch nicht anders als ihm zu verzeihen.

Je näher ich Adam komme, desto mehr merke ich, dass auch er Tränen in den Augen hat. Ich kann nicht anders und lege sanft meine Hand an seine Wange, ehe ich ihn an mich ziehe und küsse wie wenn wir nie etwas anderes gemacht hätten. Ich setze mich langsam runter auf seinen Schoß und bleibe eine Ewigkeit in dem Kuss vertieft.

"Ich will keine der Freundinen sein, die immer Eifersüchtig ist oder ihren Freund nicht allein lassen können, Adam. Ich will endlich 'normal' sein. Ich will nicht immer perfekt aussehen oder angestarrt werden. Ich will das es nur uns beide gibt. Ich will, dass jeder weiß, dass wir zusammen gehören und ich will dass das endlich aufhört, dass du alle zwei Sekunden von zwei neuen Mädchen angegraben wirst. Wieso sind wir nicht wie die anderen Pärchen?! Ich weiß dass du die Aufmerksamkeit liebst, aber ich hasse sie. Wirklich. Ich will das Ganze nicht mehr so." Ich schaue ihm tief in die Augen und ich weiß nur zu genau, dass er bereit ist mir alles zugeben.

"Wir ändern das Summer. Ich mach alles für dich! Ich liebe dich." Ich ziehe ihn wieder an mich. Ich will ihn nicht verlieren und ich liebe ihn. Ich brauche ihn.

"Ich liebe dich auch." Flüster ich leise an seine Lippen bevor ich ihn wieder näher an mich ziehe. Adam und ich. Mehr will ich nicht.

"Summer?" Ich schaue ihn an.

"Ich will das hier ja echt nicht unterbrechen, aber der Boden hier ist kalt und hart, wenn du Lust hast können wir nach Hause fahren und davor uns noch etwas zu Essen holen?" Er streichelt mir eine Haarsträhne die herausgerutscht war hinter die Ohren.

"In Ordnung, aber es muss Sushi oder Pizza sein." Ich gebe ihm noch einen weiteren kurzen Kuss, bevor ich aufstehen und darauf warte, dass er mir das Auto auf macht.

"Das ist für dich." Adam reicht mir einen Briefumschlag und stellt das Auto aus.

"Danke. Was ist das?" Ich schaue ihn fragend an.

"Ich wusste nicht wie ich mit dir reden kann. Du hast nicht auf meine Anrufe reagiert oder auf meine Nachrichten geantwortet. Das ist ein Brief mit all den Gefühlen die ich für dich empfinde und all dem, was ich dachte dass ich dir viel zu selten sage. Ich liebe dich Summer. Vergess das bitte nicht und ich will mich nie wieder so fühlen wie in den letzten vierundzwanzig Stunden. Das was passiert ist, wird nie wieder passieren. Das schwöre ich dir hoch und heilig!" Versichert Adam mir immer wieder.

"Ich weiß Adam. Danke, das bedeutet mir viel." Ich küsse ihn noch mal kurz.

"Gute Nacht Baby." Sagt Adam nach dem ich um das Auto rumgegangen bin und mich zu ihm runter lehne.

"Gute Nacht Adam. Vergiss nicht mich Morgen früh bitte abzuholen." Ich zwinkere ihm kurz zu.

"Ich könnte dich niemals vergessen Baby! Du bist mein Lebenssinn! Und mein erster Gedanke, wenn ich morgens aufstehe." Dabei schlägt er sich theatralisch gegen die linke Brust.

"Du bist so ein Kitschkopf." Ich lehne mich runter, gebe ihn einen Kuss und strecke ihm dann kurz die Zunge raus, ehe er mit seinem Auto davon rast. Wo er wohl jetzt hingeht?

Erschöpft von den letzten vierundzwanzig Stunden lasse ich mich in ein heißes Bad gleiten. Mein Kopf brummt vom vielen Nachdenken und ich kann kaum damit aufhören. Immer wieder frage ich mich, was Adam wohl gerade macht. Ich bereue es, dass ich ihm nicht zum Übernachten eingeladen hab. Oh mannnn, was mach ich hier gerade eigentlich? Warum bin ich jetzt nicht bei Adam?

Schnell dusche ich mich und ziehe mir meinen Lieblingsschlafanzug an. Dabei fällt mein Blick auf mein Bett auf dem noch der Brief von Adam liegt. Ich würde ihn gerne öffnen, aber irgendwie traue ich mich noch nicht ganz. Kurzerhand überwinde ich mich und setze mich auf mein Bett. Ich reiße langsam den Briefumschlag auf und ziehe den Brief dabei raus. 

Das erste was ich lese ist:

Liebe Summer,
..........

Treat you better Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt