Kapitel 8

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"Hey süße. Steig ein." Grace hält direkt vor meinen Füßen an und ich steige ein.

"Hey. Danke dass du mich so schnell holen konntest." Ich umarme sie kurz und mache es mir dann im Sitz bequem. Dabei atme ich einmal ein und aus um mein immer noch schnell schlagendes Herz zu beruhigen.

"Willst du erzählen was los ist oder besser gesagt was denn überhaupt passiert ist?" Ich stoße einen leisen Stöhner aus. Ich will echt nicht darüber reden.

"Kann ich das nach dem Essen machen?" Frage ich Sie.

"Klar, auf was hast du Lust? Sushi? Es hat hier in der nähe ein neues Sushirestaurant auf gemacht. Gehen wir da hin?"

"Können wir nicht einfach nach Hause gehen Grace? Ich bin wirklich am Ende mit meinen Nerven. Ich will nach Hause, Pizza bestellen und einfach nur mit dir zusammen sein, okay?" Ich weiß das es von mir nicht in Ordnung ist ihr nichts zu erzählen, aber im Moment geht das wirklich nicht. Ich hatte weder die Kraft in ein neues Restaurant zu gehen, wo ich wahrscheinlich eh die halbe Schule sehen würde, noch über meine Probleme zu reden die in den vergangenen 48 Stunden wie aus dem Nichts aufgetaucht sind.

"Willst du mir jetzt endlich sagen was mit dir los ist? Ich mach mir langsam echt Sorgen und es macht mir Angst das du so still bist." Grace kommt mit dem Pizzakarton zurück ins Zimmer und setzt sich neben mich auf mein Bett.

"Es ist..." mir fehlen immer noch die Worte, um Grace irgendwie auszudrücken was ich fühle oder ihr zu erzählen was passiert ist.

"Adam und ich. Wir haben gestritten..." fange ich an und gleich darauf sprudelt alles nur so aus mir raus. Grace hört mir aufmerksam zu und unterbricht mich kein einziges mal währen ich ihr mein Herz ausschütte und mir alle Sorgen von der Seele rede.

"Ich versteh nicht ganz warum ihr plötzlich so viel streitet." Sind Grace ersten Worte nach dem ich fertig mit erzählen bin."Ich weiß es auch nicht. Ich meine wir haben uns nicht wirklich verändert. Okay, manchmal ist Adam schon seltsam. Irgenwie gestresster oder so. Ich bin nicht ganz sicher, was es ist oder was es sein kann. Ich weiß nur dass ich will, das alles wieder wie früher wird." Grace schaut mich mit ihrem allzu bekannten verständnissvollen Blick an. Ich bin echt froh sie zu haben, obwohl sie etwas jünger ist, ist sie wie meine Große Schwester für mich. Sie war schon immer etwas Erwachsener und hat die Dinge anders gesehen, als ich, aber das ist in Ordnung und manchmal sogar sehr Hilfreich.

"Naja, ich würde sagen, da gibt es nur eine Sache die hier hilft. Ablenkung und das am besten mit lauter Musik und Hausaufgaben."

"Grace, das klingt nicht nach Ablenkung. Das klingt nach freiwilliger Folter!" Maule ich rum, dabei weiß ich selber, das sie es nur gut meint. Ich habe die letzten Tage wirklich meine Schulsachen vernachlässigt. Es ist echt an der Zeit, die Hausaufgaben zu machen. Dafür mach ich erstmal meine Anlage an und lege mein Lieblingslied ein. Gott, es ist zwar sehr zart und leise aber es versetzt mich immer in eine andere Welt.

Leise summe ich die mir nur all zu vertraute Melodie meines Lieblingliedes mit und blättere gelangweilt in meinem Biologiebuch herum, als die Haustür klingelt. "Erwarten wir Besuch?" Frägt Grace. Schnell werfe ich einen Blick auf mein Handy um zu schauen ob Chloè sich angemeldet hat. Keine neue Nachricht. Seltsam, normalerweise meldet sich jemand, wenn er vorbeikommt und da es weit nach zwölf Uhr Mitternacht ist, kann es sich auch nicht um den Postboten handel. "Nein, eigentlich niemanden. Warte hier oben, ich geh kurz runter und schau nach wer da ist, vielleicht war es auch nur ein Klingelstreich", versuche ich Grace zu beruhigen die leicht aufgebracht aussieht.
"Okay, aber beeil dich, ja?"
Ich nicke nur kurz und laufe dann aus meinem Zimmer zur Treppe. Darauf konzentriert die Treppenstufen im Dunklen nicht zu verfehelen, laufe ich schnellen Schrittes zur Tür. Meine Hand befindet sich schon an dem Türgriff, doch bevor ich sie herunter drücker kann, klopft es barsch an der Tür. Von dem Geräusch erschreckt weiche ich kurz zurück. Ich kneife mein zweites Auge zu um besser mit dem einen durch den Türspion schauen zu können. Ich sehe zwar nur braune Locken, aber ich weiß natürlich sofort um wessen braune Locken es sich handelt. Adam. Er ist hier und steht vor meiner Tür und wartet jetzt darauf, dass ich ihm aufmache.

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