Letzes Kapitel

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*Sicht Elsa*

Mama und Papa sahen glücklich aus.
Glücklich.

Stolz schaute ich zu wie sie tanzten.

Ihr Hochzeitstanz.

Nach diesem Tanz hielt Mama noch eine Ansprache.

Papa kam zu mir und zog mich wortlos mit nach vorne.

"Was machst du da?" fragte ich.

"Wir möchten uns bei einer Person bedanken ohne die diese Hochzeit eine Katastrophe geworden wäre." sagte Mama und schaute zu uns. "Unsere Tochter Elsa."

Papa nahm wieder meinen Arm und zog mich zu ihr.

"Ja, unsere kleine hat vor kurzem ihren Schulabschluss gemacht." sagte Mama mit tränen in den Augen.

"Nicht weinen, Mama." sagte ich und umarmte sie.

Jetzt ergriff Papa das Wort. "Wir wollten sagen, dass wir sehr Stolz auf dich sind."

"Ihr habt was vergessen." sagte ich.

Mama lachte. "Du bist toll."

Wir umarmten uns.

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Vorsichtig nahm ich die kleine Teddy aus dem Bettchen. "Heute lassen wir mal Mama und Papa schlafen."

Leise ging ich in die Küche und machte ihr  ne Flasche warm.

Während ich wartete fiel mein Blick auf ein Bild.

"Schau mal Teddy, das war an Mamas und Papas Hochzeitstag." sagte ich. "Das waren Mama und Papa sehr glücklich, so glücklich wie bei deiner Geburt ."

"Und Elenas und Milans und deiner."

Ich drehte mich zu Papa um. "Ich wollte euch schlafen lassen."

"Ich weiß." sagte Papa und lächelte. "Aber du musst morgen früh raus."

"Aber..."

"Geh schlafen." sagte Papa.

"Ich hatte in meiner Prüfung eine eins und hab an dem Tag nicht geschlafen." sagte ich.

Vorsichtig gab ich ihm Teddy.

"Dankeschön." flüsterte er.

Ich wollte mich umdrehen und gehen, lief aber gegen den Türrahmen.

"Alles gut?" fragte Papa.

"Kann ich dir sagen wenn ich meine Schulter wieder spüre." antwortete ich und verschwand.

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"Stop!" rief ich und nieste.

"Zu spät, jetzt niest du auf dem Bild." sagte Elena.

Teddy kicherte.

"Ich hasse Familienfotos." murmelte ich.

"So schlimm ist es doch gar nicht." sagte Mama.

"Das sagst du. Du siehst auf jedem Foto gut aus. Du siehst auf jedem Foto perfekt aus." sagte ich.

"Elsa." sagte  Papa und schaute mich an. "Du siehst auch gut aua, nur musst du immer niesen, husten, fliegen verjagen..."

"Komm auf den Punkt." sagte ich.

Er seufzte.

"Macht das Familienfoto ohne mich." sagte ich und verschwand in mein Zimmer.

Mein blick fiel auf ein Foto von Emma und mir. Ich vermisste sie.

Das Foto wurde ein paar tage vor den Prüfungen aufgenommen, ein paar tage vor ihrem tod.

Seufzend setzte ich mich auf mein Bett und betrachtete mich im Spiegel.

Wer bin ich eigentlich?

"Süße?" Papa setzte sich zu mir.

"Ich bin nicht zufrieden." sagte ich.

"Womit?" fragte er.

"Mit meinem Aussehen. Das bin nicht ich. Findest du, dass ich das bin? Blöde frage, du bist nicht ich, du weißt nicht ob ich das bin. Aber irgendwie schon, du kennst mich am besten. Ich brauche eine veränderung." sagte ich.

"Okay." sagte Papa.

"Okay."

"Warum möchtest du Ärztin werden?" fragte er.

"Ich habe davon schon immer irgendwie geträumt aber seit Emmas tod bin ich mir sicher, ich will leben retten." antwortete ich. "Warum möchtest du das wissen?"

"Nur so." antwortete er. "Wir stehen hinter dir."

"Danke." sagte ich und lächelte.

Papa zückte die Kamera und machte ein Bild von mir. "Sieht süß aus."

Ich fing an zu weinen. "Also war das nicht dein ernst?"

"Oh süße, das war mein ernst! Wir steh-"

"Reingefallen!" sagte ich und lachte.

"Blöde Kuh."  sagte er.

"Möchtest du das ich wieder anfange zu weinen?" fragte ich.

Lachend gingen wir zu den anderen.

Schwanger, und nun?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt