Eine Typische Teenagersituation

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"Eine Falle? Und ausgerechnet du bist drauf reingefallen?".

Sherlock zuckte schuldbewusst mit den Schultern und lehnte sich zurück. Ihm gegenüber saß John mit hochgezogenen Augenbrauen auf seinem Sessel.

"Passiert auch Genies mal...".

John seufzte. "Solange es Anne gut geht. Aber wozu hättest du dahin gesollt?".
Sein Verlobter legte die Hand ans Kinn "Ich sollte dort auftauchen. Vor der Klasse... gesehen werden. Vielleicht von jemand bestimmten?".
"Na das hast du geschafft." Mit einer Teetasse in der Hand stand Mycroft im Türrahmen des Wohnzimmers. "Die ganze Klasse hat ihn gesehen. Benedict Holmes. Unseren...Cousin?".

John schmunzelte. Obendrein hatte Sherlock auch noch Anne vor der ganzen Klasse blamiert. Er konnte die Situation gerade kaum ernst nehmen.
Mit hochkonzentriertem Gesicht versuchte er sich das Lachen zu verkneifen.
Sherlock musterte ihn mit scharfem Blick. "John... das ist ernst! Wenn ich nicht wieder in meinen alten Körper kann-" sein Blick verfinsterte sich und er ließ den Kopf hängen. "Dann kann ich höchstens als Annes Bruder durchgehen.".

"Cousin!~" unterbrach ihn John.
Dies brachte das Fass zum Überlaufen. Mit Schwung sprang Sherlock von seinem Sessel auf und lief kreuz und quer im Zimmer herum.
Murmelnd klopfte er die Wände und den Kamin ab.

"Vergiss es." Watson richtete sich auf. "Du findest sie nicht.".
Aber der Teenager ignorierte ihn und tastete weiter den Raum ab. John schüttelte amüsiert den Kopf.
"Ich hab sie weggeschmissen.".
Entgeistert hob Sherlock den Kopf. "Du hast-.."

"-sie weggeschmissen." Beendete sein Verlobter den Satz. "Sherlock. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich die Zigaretten auch noch aufbewahre?! Wenn du sie mir einmal gibst...".
Bestürzt raufte Sherlock sich die Haare. Er könnte auch nicht losgehen und sich neue kaufen, er war minderjährig! Es war als stolperte er von einer Katastrophe in die nächste. Er hatte die Kontrolle über sein Leben verloren. Und das passte ihm ganz und gar nicht. Er fühlte sich so unendlich machtlos. Moriarty hatte es wirklich geschafft ihn zu- Sherlock ballte die Fäuste. Nein. Es war immernoch sein Leben. Und er würde es ganz bestimmt nicht kampflos hergeben.

"Papii? Papaaa?".

Überrascht sahen alle drei auf. Anne kam fröhlich ins Zimmer und zog jemanden hinter sich her.
"Gut'n Tag!" mit schiefem Grinsen sah Corin in die Runde. Kühl musterten John und Sherlock ihn. Mycroft trank desinteressiert einen Schluck Tee. Dies war eine typische Teenagersituation und er ist nie ein Teenager gewesen. Wozu also bemühen.

"Anne. Wer ist das?" fragte John mit bestimmten Ton. Corin fuhr sich grinsend durch seine dunkelbraunen Haare und reichte John seine Hand. "Guten Tag Mr. Holmes!".
Mit strengem Blick schüttelte dieser sie. Innerlich fühlte er sich sehr geschmeichelt und wäre wahrscheinlich rot angelaufen, hätte er nicht eine gute Körperbeherrschung.
"Watson. John Watson. Aber fast.". Corin biss sich peinlich berührt auf die Unterlippe. "Ups... Tut mir leid Sir!". Sanft tippte Anne ihn an. "Sie heiraten erst in 2 Wochen.
Und Papa ist immernoch arbeiten?" fragend sah sie zu John. Er nickte seufzend. Sherlock lehnte sich erschöpft gegen den Kamin. Da stand seine Tochter und fragte nach ihm. Wollte wissen wo er ist... und er konnte nichts tun. Mit starrem Blick durchbohrte er den Boden. Er musste Moriarty finden.

"Er hilft mir bei den Hausaufgaben. Also mach dir keine Sorgen Papi!" schmunzelnd zog die Rothaarige Corin zu ihrem Zimmer, bevor John irgendwas dagegen sagen konnte. Seufzend schüttelte er den Kopf. "Sie wird erwachsen.".

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"Du rauchst?!" ungläubig starrte Corin auf die Zigarettenpackung in seiner Hand. "Uhm, nein." schnell rupfte Anne sie ihm aus der Hand und schob sie zurück unter ihre Matratze. "Ich muss die für Papi verstecken." lächelte sie "Sherlock raucht die sonst alle auf.".

Nachdenklich nickte Corin. "Kann er nicht einfach bei der Arbeit rauchen? Wenn jetzt gerade niemand von euch aufpasst?".

"Papi würde das riechen. Hat es schon gerochen... Papa durfte eine Woche auf dem Sofa schlafen." sie zuckte mit den Schultern und holte ihr Mathebuch aus der Schultasche.
Corin zog es ihr sanft aus der Hand. "Du willst wirklich Mathe machen?" verschmitzt grinste er sie an. Mit leicht roten Wangen nahm sie es ihm wieder weg. "Erst die Hausaufgaben, dann der Rest. Und jetzt Konzentration bitte.".
Sie atmete tief durch und schlug es auf.

Der Junge rollte mit den Augen holte seinen Block heraus. "Und dann in tausend Jahren erzählst du deinen Eltern dass du einen Freund hast?".
Bedrohlich hob sie ihr Buch an. "Du weißt wie schwer mir das fällt! Meine Eltern sind nicht die einfachsten was sowas angeht.".
"Ich finde dein Vater wirkt ziemlich bodenständig und verständnisvoll?".
"Du kennst Sherlock auch noch nicht..." seufzte sie und lächelte entschuldigend. "Ich sag es ihnen noch. Versprochen! Nur nicht unbedingt heute...".

Seufzend nickte er und grinste leicht. "Mein Vater zum Beispiel hat sich sehr für mich gefreut!~".
"Dein Vater, den ich auch immernoch nicht kennengelernt habe." beleidigt drehte sie ihren Kopf weg. "Vier Wochen und ich weiß nichtmal wie er aussieht.". Corin zuckte mit den Schultern "Mein Vater ist viel geschäftlich unterwegs. Ich sehe ihn doch selbst kaum...". Entschuldigend legte er die Arme um sie.

"Du lernst ihn ja bald kennen. Ich versprechs dir~".

Mama & Papa II (Johnlock)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt