||O N E||
~Vergiss nicht den heutigen Tag- er ist der Anfang der Ewigkeit~
Altes Chinesisches Sprichwort, dass oft Dante Alighieri zugeschrieben wird.»Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday dear Nathan. Happy Birthday to you«, sangen sie im Chor.
Die Lauteste war mit Abstand meine kleine Schwester Saphira. Die Achtjährige sang zwar ein wenig schief und zu hoch für meinen Geschmack, aber ich hörte praktisch das Lächeln aus ihrer Stimme.Meine Augen waren geschlossen und müde lauschte ich den vielen Stimmen und den lauten Herzschlägen der Leute in meinem Zimmer.
»Steh auf, Nate!«, schrie Saphira übermütig und warf sich auf mein Bett. Grummelnd drehte ich mich auf den Bauch und vergrub mein Gesicht in dem dicken Kissen.
»Nathan! Du musst aufstehen! Du hast doch Geburtstag und musst deine Geschenke auspacken«, hörte ich Saphira nah an meinem Ohr rufen. Ihre kleinen Hände lagen auf meinen Schultern und rüttelten mich.
Ich schwieg, ließ die Augen geschlossen und bewegte mich nicht.»Komm schon, man. Ich hab Hunger«, murrte Jaxon. Seine Stimme war verschlafen und zum Ende hin gähnte mein Bruder.
»Sei nicht so 'ne Diva, Jax. Dein Bruder, der nebenbei bemerkt dein Alpha ist, hat heute seinen freien Tag«, sprach mein bester Freund munter. Brandon konnte Mitten in der Nacht aufwachen und war augenblicklich bester Laune. Etwas, was für mich leider mehr als nur unverständlich war.
»Aber Nate muss aufstehen!«, bestimmte Saphira, »Sonst verpasst er doch seinen ganzen Geburtstag! Tante Gina, sag doch was!«
Die Angesprochene lachte leise und vor meinem inneren Auge sah ich, wie sich die Lachfältchen um ihre Augen bildeten:»Dein Bruder weiß, dass er nicht so liegen bleiben kann. Spätestens in einer Stunde muss er unten im Saal sein, weil die Leute hungrig sind. Also kommt Kinder, lasst ihn in Ruhe wach werden, wir warten unten auf ihn.«
Schon mehr als einmal habe ich die Tatsache verflucht, dass die Leute erst anfangen zu essen, wenn ihr Alpha, ihr Anführer, es erlaubt. Aber das war bei normalen Wölfen auch so und zu meinem Leidwesen war dies eine der Eigenschaften, die wir übernommen hatten.
Mit einigen Protesten konnte Gina schließlich meine Geschwister aus dem Zimmer scheuchen, während Brandon das ganze mit einem Lachen kommentierte.
Als ich dann jedoch hörte, wie die Tür ins Schloss flog, seufzte ich genervt auf. Gerne hätte ich noch eine halbe Stunde länger geschlafen.
Langsam hob ich meine Beine aus dem Bett, stand auf und wanderte schlaftrunken zum Zimmer eigenen Bad.
Die Tatsache, dass ich nur in Boxershorts war, störte mich nicht sonderlich. Schließlich war ich alleine.Nach einer ausführlichen Dusche war ich schon gleich viel wacher und musste nicht mehr befürchten, jeden Moment im stehen einzuschlafen.
Mit einem letzten, prüfenden Blick in den Spiegel, verließ ich seufzend mein Zimmer.
Schnell merkte ich, dass ich der Einzige war, der sich im Moment auf dieser Etage befand.
Tief ein und aus atmend stellte ich mich vor die Treppe und blickte nach unten.
An meine Werwolfsohren drang lautes Stimmengewirr und ich roch den süßen Duft von Kuchen, Pancakes und all den anderen Köstlichkeiten, die meine Tante Gina und ihre Küchengehilfen gemacht hatten.
Dank der Tatsache, dass ich der Alpha war, waren meine Sinne noch schärfer, wie die eines normalen Werwolfes.
Ein Fluch und Segen zugleich.Ein letztes Seufzen verließ meinen Mund, ehe ich mich dazu aufmachte, die vielen Treppen runter zu gelangen.
Kaum hatten mich die ersten Leute im Hauptraum gesehen, standen sie von ihren Sesseln, Sofas und Stühlen auf, stellten sich vor mich und begangen Happy Birthday zu singen. Die Kinder hatten sich nach vorne gedrängt.
Ich stand währenddessen auf einer Treppenstufe und beobachtete das Spektakel grinsend.»Happy Birthday dear Alpha Nathan. Happy Birthday to you«, beendeten sie das Lied.
Verlegen, aber dennoch mit einem breitem Grinsen, fasste ich mir an den Nacken.
Meine Rudelmitglieder waren still und jeder wartete auf meine Worte. Es war einer dieser wenigen Momente, in denen fast jeder derer, die im Rudelhaus wohnten, in einem Raum waren. Vom Abendessen abgesehen.»Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll«, begann ich,»Erst mal, toll gesungen! Vielen Dank, dass wäre nicht nötig gewesen. Aber vielen Dank!«
Der Erste, der mir gratulierte, war Brandon.
Dann meine Familie und seine Eltern. Anschließend die Kinder des Rudels und der Rest.
Es waren viele Glückwünsche und ich war froh, als wir dann endlich in den großen Saal gingen. Auf den drei langen Tischen standen viele verschiedene Speisen und Getränke und es dauerte nicht lange, bis jeder saß.Ich stand am Kopfende des mittleren Tisches, vor meinem großen Stuhl. Neben diesem befand sich ein ebenso hoher Stuhl, nur graziler. Er war für meine Gefährtin bestimmt.
Stille legte sich über den Saal und die Blicke lagen allesamt auf mir.»Ich möchte euch nicht lange davon abhalten, zu essen, zumal ich selbst Hunger habe. Also, danke an die Köche und Guten Appetit!«
Kurzer Applaus. Ich setzte mich, griff nach einem Pancake und kaum berührte dieser meine Lippen, fingen die anderen an zuzugreifen.»Du bist ja jetzt achtzehn, oder?«, interessiert zog Saphira die Wörter in die Länge und biss in ihren zusammengerollten Pancake.
Skeptisch beäugte ich meine Schwester:»Ja, wieso fragst du?«
Mit großen Augen schluckte sie ihr Essen hinunter.
»Dann musst du jetzt deine Gefährtin finden! Damit du sie heiraten kannst und ein richtiger Alpha wirst!«Leise lachte ich:»Man kann seinen Gefährten finden, sobald die erste Verwandlung stattfand, Saphira. Aber so einfach ist das nicht«, sprach ich,»Man kann nicht genau sagen, wann man seinen Gefährten findet.«
Noch war ich nur der inoffizielle Alpha. Ich übernahm jede Aufgabe und wurde auch mit diesem Titel angesprochen, aber beim Rat war der Vater Brandon's als Alpha eingetragen, weil er der Beta - der zweite Anführer, der Ersatzalpha - meines Vaters war und ich bei dessen Tod erst zehn, und somit zu jung war, um all die Aufgaben zu übernehmen.
Seit fast zwei Jahren trug ich jedoch schon die Verantwortung eines der größten Rudel Amerikas auf meinen Schultern.Nachdenklich ließ Saphira sich in ihrem Stuhl nach hinten fallen.
Ihr Kopf lag schief und sie blickte mich ein wenig verwirrt an:»Aber du wirst sie doch finden, oder?«Beruhigend lächelte ich sie an, obwohl ich manchmal selbst die Hoffnung fast verlor:»Natürlich werde ich sie finden!«
»Bald?«
»Bald!«
Wie bald es sein würde, war mir in diesem Moment noch nicht klar.
---~.~---
Heyhoooooo,
oh Gott, ich schäme mich so, dass das erste Kapii erst jetzt kommt und das auch nur so kurz ist, aber ich bin erst vor einer Woche umgezogen und hatte entweder zu viel um die Ohren, oder schlicht und einfach keine Lust.
Tut mir Leid.Ich hoffe das Kapii gefällt euch einigermaßen.
Ich werde mich mit dem nächsten beeilen.
Feedback und konstruktive Kritik sind erwünscht…Kay xxx
DU LIEST GERADE
Moon Whisper
WerewolfNathan Moon ist der Alpha- der Anführer- eines Werwolfrudels. Nun ja, nicht ganz. Offiziell ist es erst, wenn er seine Gefährtin gefunden hat. Doch diese ist ein Mensch und will nicht das geringste von ihm wissen. Dazu kommt noch die verschollene...