Der Ruf in die Wildnis Teil 2

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Ich öffnete meine müden Augen, die fast wieder von alleine zufielen. Als ich mich aufsetzte, sah ich Andas große Augen, die anscheinend in eine Richtung durch das Fenster der kleinen Hütte in der wir uns befanden glotzten.
>>Was ist denn los?<<, fragte ich sie.
>>Die Menschen sind da! Es sind etwa 10 Mann, sie haben Gewehre. Polizisten sind auch dabei!<<
Sie sah mich sehr ernst an. Ich wurde ebenso ernst und entgegnete ihr:
>>Gehe raus und warne die anderen drei Kinder! Das ist ein Notfall! Nicht, dass einfach fünf Kinder gegen 10 große und starke Männer kämpfen könnten.<<!
Wir waren auf einer Lichtung, wo wir vor einem Jahr eine kleine Hütte bauten, in der wir Fünf zusammen wohnten!
Am Rande der Lichtung sah man nur Wald, der irgendwann an Straßen und Dörfern grenzte. Aber weit und breit war noch niemand zu sehen.
Schnell stand ich auf und ging raus um mich am Bach zu waschen. Als ich noch immer müde meinen Fuß nach draußen setzte, sah ich nur sechs ängstigende Augen, die mich sehr deprimierend anschauten.
>>Du bist zu spät, Naju! Sie könnten jeden Moment hier sein! <<
>>Ich habe einen Plan!<<, redete ich langsam und doch fest entschlossen vor mich hin.
Als ich nochmal schnell über die Kinder schaute merkte ich, dass eines der Kinder fehlte!
Plötzlich hörten wir Schreie und Hundegebell.
Langsam kam es immer näher und mir wurde plötzlich ganz mulmig. Ich sah etwa 10 Männer mit Waffen die auf uns zu marschierten. Jetzt war es auch für uns soweit: wir mussten kämpfen! Natürlich hatten wir das schon ein paar Male davor durchgemacht, dass uns irgendwelche Leute angriffen, die dachten, wir würden die Natur kaput machen. Aber wir sind Naturkinder und auch dieses Mal werden wir mit denen Leuten fertig!
>>Leute<<, fing ich an zu reden. >>Heute liegt es wieder mal an uns, ob wir gewinnen oder sterben! Dafür gilt wieder unsere Regel: jeder passt auf die Jüngeren auf und verteidigt sie so gut ihr könnt! Ich werde so gut wie möglich auf alle aufpassen!<<
Es fehlten vielleicht noch 250 Meter. Die Distanz zu unseren Feinden wurde immer mehr eingeschränkt.
>>Alle Mann Formen!!<<, schrie ich so laut wie möglich zu den drei Naturkindern hinüber.
Alles gute und alles schlechte in meinem Leben, dass ich erlebt habe, könnte jetzt einfach weggeblasen werden wie eine Feder, die sanft über die Wolken getragen wird.

Plötzlich sah ich ein großes, graues Tier, dass von rechts einen der Polizisten ansprang, und in dessen Kopf große Löcher aß. Es war ein Wolf. Ein Wolf in Deutschland? Ja, genau!
>>Alfa, Vorsicht!<<, schrie ich mit Entsetzen, als ich sah, wie der Wolf von drei weiteren Männern attackiert wurde!!
Doch die junge Wolfin ließ sich nicht einschüchtern von drei Menschen und stürtzte sich brüllend auf einen der Männer, der schreiend um Hilfe rief! Die auch aus einer anderen Richtung kam! Einer der Polizisten zielte langsam auf das graue Wesen, dass schon ihr drittes Opfer mit großen roten Augen ansah, und es anfiel und diesem Mann schleunigst in die Kehle biss!
Wir kämpften mit Pfeil und Bogen, da wir keine Schusswaffen besaßen.
Die Wölfin tötete immer mehr Leute, und wir schossen nach und nach alle Leute tot nieder.

Der Kampf war vorüber! Wir merkten schnell, dass wir hier nicht mehr sicher waren, weil die Menschen sicher mit Verstärkung anrücken würden. Doch die anderen waren fest entschlossen bei unserer Hütte zu bleiben und dort noch eine Schutzmauer zu bauen, die uns vor den Schüssen der Menschen retten sollte.
Plötzlich raschelte etwas im Gebüsch.
Wir schreckten kurz zusammen. Heraus kam die Wölfin. Sie kam knurrend angerannt und setzte sich neben uns in das noch frische Gras. Wir hielten uns die Augen zu, weil eine solche Verwandlung nicht ganz schön anzusehen war. Alfa verwandelte sich wieder zurück in einen der unseren! Wir sind Naturkinder, die alle abgehaut sind von unserem vertrautem zu Hause, das fast allen weggenommen wurde, außer mir. Unsere Eltern wurden alle ermordet oder erlitten einen Unfall, wovon wir alle schnell wegrannten, weil uns sonst das Kinderheim drohte! Das wollte keiner von uns fünf. Und bislang hielten uns alle Leute für tot.
Doch wir waren es nicht!
Wir: Anda(Pferd), Alfa(Wolf), Amsel(Vogel), Jari(Luchs) und ich Naju, (Baum der Heilung) sind Umwandler die sich in Tierarten oder Bäume verwandeln können.
Als wir alle auf diese einsame Lichtung kamen, schlugen wir hier unser Lager auf und bauten erstmal eine feste Hütte, in der wir vorerst Schutz fanden. Und nach dem fünften Tag erfuhren wir, dass wir besondre Kräfte hatten und das jeder einzelne von uns sich in ein Tier verwandeln und auch wieder zurück verwandeln konnte.
Das war die Gabe dieser Lichtung, die nur auf dieser einen Lichtung zu finden war. Wir hatten in der Zeit bis heute guten Zusammenhalt als Gruppe gefunden und konnten gut überleben. Wir waren ein Team!
Wir sind Naturkinder und können nicht mehr von hier weg. Wir sind eine Schande für die Menschheit aber Helfer der Natur und seinen Tieren und Pflanzen! Alle halten uns nur für Terroristen und alle wollen uns tot sehen! Jeder von hat schon von einem Neuanfang und einem neuen Leben geträumt, wo es keine Umwandler gibt und wo sich Menschen nicht in Tiere verwandeln können!

Liebe Leser:
Viele Leute die das lesen glauben, dass es keinen solch komischen Ort gibt auf der Welt, in der es sowas wie Umwandler gibt! Das ist auch so. Aber ich weiß, dass es unter uns Menschen Tagträumer gibt, die genau das in ihren Träumen sehen!
Es sind eben nur Träume!
Aber dp ist die Phantasie, die uns zum Nachdenken bringt und die uns solche Träume verwirklichen; ob es böse oder gute Träume seien.

Euer Kappa Johnny.

Fortsetzung folgt...

Die Geschichte der fünf NaturkinderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt