»Spatz, steh augenblicklich auf oder dein Vater muss Gewalt anwenden!« meine Mum klopfte weiter im Akkord und ohne eine einzige Pause gegen meine Zimmertür, die ich am Abend davor noch abgeschlossen hatte, da es ist in meinem Fall echt ungünstig wäre wenn jemand anders als Mace mitbekommen würde dass ich auf's Dach kletterte.
»Nein nicht... die Tür ist doch noch so jung und ein Baum ist für sie gestorben! Willst du diese tragische aber romantische Liebe etwa einfach so zerstören Mom?«, rief ich ironisch und kletterte aus meinem viel zu gemütlichen Bett. »Wenn du es so sagst Spatz, aber steh jetzt bitte auf!« damit fand das permanente Klopfen ein abruptes Ende und ich machte mich fertig für die Schule.
»Es gibt hier in der Nähe übrigens einen Golfplatz«, erwähnte meine Mum ganz beiläufig und blätterte weiter in ihrer Yogazeitschrift. Sofort riss ich meinen Kopf hoch, der davor noch halb im 'Guten-morgen-Morgenmuffel-Mary'-Müsli hing
Und mein, schon von Natur aus, wenig vorhandener Optimismus kehrte zurück.»Wo?«, fragte ich begeistert wie ein kleines Mädchen dass denkt es wäre eine Prinzessin.
»Oh, da musst du Hank fragen.« meine gute Laune machte den Abgang.
»J-Jared's Dad? Den Hank?«, stotterte ich vor mich hin und sah sie fassungslos an. Das war zu viel für morgens. »Ja genau Spatz, aber mach jetzt los sonst kommst du noch zu spät.« meine Mum nahm mir mein 'Guten-morgen-Morgenmuffel-Mary'-Müsli weg, natürlich unter Protest, und scheuchte mich in den Flur.💐
»Hey Maddy, Six.« ich umarmte beide kurz und war stolz, dass mein Namensgedächtnis anscheinend schon besser wurde. »Rate mal wer sich freut dich zu sehen«, meinte Maddy und wackelte dabei vielsagend mit ihren Augenbrauen.
»Nein, oder?« ich sah die Beiden finster an.
»Wir haben da Pläne mit dir, die du dir nicht mal erträumen würdest.« schmunzelnd sah Six Maddy an und lief neben mir her ins Schulgebäude.Was für Pläne?
Ich atmete hörbar aus und ließ mir, während ich mich gemeinsam mit Maddy von Six verabschiedete und zu unserem Unterricht lief, alles nochmal durch den Kopf gehen.
Halt. Wartet mal eine Sekunde.
Halt Stopp. Was, wenn Six und die Anderen (Maddy, Blondie und vielleicht noch Bobby, Reeve und Lois) jetzt Kuppelschwestern spielen und mich mit... Jared verkuppeln wollten? War nur so eine Vermutung, aber eine verdammt realistische und beängstigende Vermutung...»Was ist los?« ich schüttelte leicht den Kopf und sah dann blinzelnd zu Maddy, die sich gerade neben mich setzte und besorgt mein Gesicht inspizierte. »Was soll sein?«, rehte ich ihre Frage geschickt um und biss mir etwas nervös auf die Unterlippe, da ich genau wusste was sie meinte.
»Du schaust gerade wie ein terrorisiertes Kaninchen Mary.« sie schlug mir kichernd gegen die Schulter, was nebenbei bemerkt schon schmerzhaft war.»Maddy, mein Verstand ist psychisch noch total im oberen Bereich und vergleichst du mich wirklich ernsthaft mit einem Kaninchen?« ich verschränkte meine Hände wie eine hochnäsige Politikerin und schlug meine Beine eingeschnappt übereinander.
Maddy lachte herzhaft und tätschelte meine Schulter, die sie eben noch auf's übelste traktiert hatte.»Ach, ist die kleine Mary jetzt zickig?« sie wuschelte mir durch meine roten Haare, zerstörte damit ein Weltwunder. »Nein, aber du hast meine Frisur ruiniert.«
Ich tat im Unterricht -Geschichte- was ich konnte um meine Haare zu retten, ob ich es geschafft hatte? Keine Ahnung, aber so schlimm kann ich nicht ausgesehen haben, wenn Jared in der Pause alles Erdenkliche getan hatte, um so nah wie möglich bei mir zu sein. Im ernst, der Junge klebte förmlich an mir, sodass es mehr als nervig und penetrant war. Egal was ich tat und versuchte, er war wie ein Klammeräffchen.
Genervt stöhnte ich und versuchte weiter meinen Kirschjoghurt von Jared fernzuhalten, der irgendeine zweifelhafte Obsession damit zu haben schien. »Wieso kannst du das gleich nicht lassen?«, fuhr ich ihn an und hielt den Becher in Blondie's Richtung und damit weg von Jared, der gerade zum hundertsten mal versuchte an meinen Joghurt zu kommen und mir dabei beinahe seinen Ellbogen ins Gesicht drückte.
»Weil das ein verdammter Kirsch Joghurt ist!« seine Antwort war mehr als dämlich und unpassend, aber was wollte ich schon sagen? Ich hatte ihn unfreiwilligerweise schon die ganze Zeit am Hintern kleben, also war er jetzt mal dran; mich loszulassen, da er einen Arm fest um meinen Bauch geschlungen hatte und damit versuchte mich nach hinten zu ziehen und mit dem Anderen versuchte, mir meinen Joghurt wegzunehmen.
»Nur damit wir uns verstehen, ich kippe ihn auf Bobby wenn du nicht sofort damit aufhörst.« grimmig sah ich ihn an und sah sein überhebliches Grinsen. Bobby schnappte nur empört nach Luft und protestierte lautstark was Blondie und die anderen nur lachend den Kopf schütteln ließ.
Offensichtlich nahm mich keiner von ihnen ernst.
»Jared Johnson«, sagte ich drohend. »ich meine es Todernst; lass es endlich sein oder ich kippe deine Kirschdroge über Bobby.«
»Das würdest du nicht wagen, Marylynn Anna Sparks.« man merkte ihm an, dass er an seinem Punkt, mir nicht zu glauben, zweifelte. Bobby setzte einen flehenden Blick auf und versuchte mich, anscheinend per Telepathie, doch noch umzustimmen Maddy, Six, Blondie, Lois und Reeve schauten nur gespannt zu uns, als ob sie mich testen wollten.
»Jared tu irgendwas!« panisch blickte Bobby von mir zu Jared. Er hatte anscheinend wirklich Angst vor mir und in sadistischer Genugtuung konnte ich sagen, dass ich irgendwie genoss.
»Was soll ich denn tun Bobs?!«, erwiderte Jared gereizt und genervt warf er Bobby, oder Bobs wenn man's so wollte, einen mordlustigen Blick zu und versuchte meinen Arm ganz langsam nach unten und damit aus Bobby's Schusslinie zu ziehen.»Mary, ich weiß dass ich mich am Anfang wie der letzte Idiot verhalten habe und es tut mir tatsächlich auch ein winziges Bisschen leid deswegen«, fing er an und zog meine Hand weiter zurück. »Und naja, es kann ganz eventuell sein dass ich dich mag. Jedenfalls sollte nur deswegen kein unschuldiger Kirsch Joghurt sterben.«
Ich legte den Kopf schief und inspizierte sein Gesicht, seine Mimik auf eine Lüge. Aber da war nichts.
»Ach Jared«, ich schüttelte lächelnd den Kopf. »auch im Krieg sterben Unschuldige.«
Schnell riss ich meinen Arm aus Jared's Griff und kippte den Inhalt schwungvoll Richtung Bobby, der mit weit offenem Mund und Augen zu uns starrte. Nicht, dass das alle Anderen auch taten.
»Das kriegst du zurück«, knurrte Bobby und sah mich finster an. »Das kriegst du so was von zurück!«
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A/N: Oben ein Bild von den coolsten Geschwistern der Welt - Mace & Marylynn
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Teenage Disaster
Humor»Wenn der einzige helle Fleck in deinem Leben deine gefärbten Haare sind, dann hast du echt irgendwas falsch gemacht...« Marylynn als pessimistisch zu bezeichnen, ist mehr als untertrieben; mit knallhartem Realismus und mehr Sarkasmus als gut für si...