»Wie oft muss ich es eigentlich noch sagen?«, fluchte ich vor mich hin als mich der nächste Ast direkt in mein Gesicht traf. »Ich hasse jegliche Art von Wald! Nadelwald, Laubwald, Baumwald... einfach Alles!«
Mace, der einige Meter vor mir ging, lachte. »Ja Mary, du siehst auch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ist doch toll hier - abends, nur mit deinem Bruder allein in einem verlassenen Wald...« wütend schlug ich ihm auf die Schulter, stieß ihn zur Seite und stapfte an ihm vorbei weiter durch den großen, bösen dunklen Wald. Doch keine drei Schritte später stolperte ich ungeschickt über irgendwas am Boden und konnte mich gerade noch so an meinem Bruder festhalten, der sein Lachen erst gar nicht zurückzuhalten versuchte. »Wäre nicht nötig gewesen«, meinte ich schlicht und lief mit erhobenem Kinn weiter vorraus. Von Mace war nur ein "ja ne, ist klar Mary" zu hören.
Aber nur ein paar Minuten später hörte ich schon Bobby und Jared streiten, sah das Lagerfeuer in dem Six mit einem Ast herumstocherte und Reeve und Blondie Marshmallows rösteten.»Da ist ja endlich meine Lieblingspalonthologin«, rief Jared erleichtert und sprang auf, sobald ich aus dem Dickicht stolperte, um mich so fest zu umarmen als hätte er mich monatelang nicht gesehen.
»Es heißt Paläontologin, Jared«, korrigierte ich ihn und stöhnte genervt auf, da er es immer falsch nannte nur um mich auf die Palme zu bringen. »Und noch bin ich's nicht.«
Grinsend drückte er mir einen Kuss auf die Lippen, beachtete Mace nicht, der uns nur kurz schräg ansah, sich dann neben Reeve und Six fallen ließ, und zog mich auf einen der Baumstämme zu, die um das angenehm warme Feuer herum lagen.»Wir dachten schon ihr hättet euch verlaufen und wärt von wilden Bären gefressen worden«, sagte Maddy und reichte mir grinsend eine Flasche Bier, von der ich einen Schluck nahm.
»Meine Schwester verläuft sich doch niemals«, meinte Mace und sein Blick und seine Stimme waren so voll von Ironie, dass ich ihm nur einen finsteren Blick zuwarf. Tja Bruderherz, wie du mir so ich dir. Das würde er noch zurück kriegen.
»Also hast du das Stipendium jetzt angenommen?«
Ich schüttelte meinen Kopf auf Six' Frage hin und rutschte etwas näher neben Jared, da es inzwischen schon echt kalt geworden war und das Feuer daran auch nichts groß änderte. »Die Abschlussprüfungen nächste Woche sind mir erstmal wichtiger, außerdem will ich das Ganze nochmal mit meinen Eltern absprechen; was sie davon halten.«
Maddy nickte, was ich als Zeichen nahm, dass sie verstanden hatte worum es mir ging. »Du wirst die beste Palontologin der Welt, Fire«, sagte Jared leise, was mich nur grinsen ließ.
»Jetzt übertreib mal nicht gleich, bad Cop«, sagte ich. »Immerhin sind die Objekte meines vielleicht zukünftigen Jobs schon seit über 66 Millionen Jahren ausgestorben.«»Dann gräbst du sie eben wieder aus«, lachte er und legte einen Arm um mich.
Ich seufzte ein wenig genervt, denn das Thema hatten wir schon ungefähr dreißig Mal zur Sprache gebracht. Immerhin war Jared der Erste gewesen der von eben diesem Stipendium erfahren hatte, als wir diesen Abend zusammen in der Stadt Pizza essen waren. Dreimal dürft ihr raten in welcher Pizzaria; yup, genau die in der wir unser sehr verspätetes, erstes Date hatten. »So einfach ist das nicht...«»Dann hilft dir eben dein Bruder, das Wissenschafts-Genie, dabei.« das riss Mace' Aufmerksamkeit auf uns, als er gerade versuchte die klebrige Marshmallowmasse irgendwie von seinen Händen zu bekommen. »Ich mache bitte was?«
Ich lachte und Reeve warf ihm grinsend ein neues Marshmallow zu. »Jared meint du hilfst Mary in Zukunft dabei alte Dinosaurierknochen aus der Erde zu graben.«»Ha. Bestimmt nicht«, gab er nur angesäuert zurück und sah dem neuen Marshmallow im Feuer zu. »Mein Leben gehört ab jetzt der Wissenschaft. Irgendwann werde ich der beste Chemielehrer der Welt Leute.«
Six lachte. »Aber falls du dein Studium verhaust kannst du wenigstens sagen dass du gut aussiehst.«
Ergriffen legte Mace sich eine Hand auf die Brust. »Wow Six, so was mal von dir zu hören ist... seltsam und erfüllt mich mit Stolz. Aber immer noch seltsam.«»Und mein Freund wird der beste und heißeste Detectiv der Welt.« grinsend legte ich meinen Kopf auf Jared's Schulter, woraufhin er lachte und noch ein paar Stöcke ins Feuer warf, die garantiert Bobby sammeln musste (gezwungenermaßen, versteht sich).
»Hände dahin wo ich sie sehen kann«, scherzte Jared, sprang auf und zielte mit seinen Händen wie mit einer Pistole auf mich.
»Aber wie könnte ich mich denn da noch wehren?«, sagte ich theatralisch, hob meine Hände und ging langsam um das Lagerfeuer herum auf Jared zu. »Ich, eine sexy junge Verbrecherin die gleich vom heißen Detective festgenommen wird.« als ich vor Jared stand, fing er nur an zu lachen, zog mich an sich und küsste mich.
»Oh Gott ich kotze gleich - Six, schnell gib mir die Kotztüte!«, platzte Mace dazwischen »Hey man, verlegt eure... was auch immer das gerade war in euer Zelt.«
Ein Blick zu Jared genügte um zu erkennen, dass er genau dieselbe Idee hatte wie ich. »Ma'am sie haben das Recht zu schweigen, alles was sie sagen kann und wird ab jetzt gegen sie verwendet.«Mit großen Augen sah ich Jared an und legte meine Arme in seinen Nacken. »Bin ich jetzt verhaftet?« er grinste.
»Aber so was von, Miss Sparks.«»Und für wie lange?«
Gespielt nachdenklich sah er mich an, obwohl ich ganz genau sah, dass er die Antwort schon wusste. »Tja selbst mit sehr guten Kontakten und ziemlich viel Bestechungsgeld, lässt sich da nicht mehr viel machen... du kriegst lebenslänglich Marylynn.«
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Und wenn sie sich nicht so sehr genervt haben, dass sie sich gegenseitig umbringen wollten, so leben sie noch heute. Das ist das Ende von Problems und damit auch VORLÄUFIG das Ende von Jarry... aber keine Sorge, es gibt ja noch einen - Mace.Hier nochmal die Autorin des tollen Buchs My bad Neighbor; die liebe icebel 😄 Danke dass ich dieses Spinn-off schreiben durfte!
~May&Bae
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Teenage Disaster
Humor»Wenn der einzige helle Fleck in deinem Leben deine gefärbten Haare sind, dann hast du echt irgendwas falsch gemacht...« Marylynn als pessimistisch zu bezeichnen, ist mehr als untertrieben; mit knallhartem Realismus und mehr Sarkasmus als gut für si...