Rose

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Diese Geschichte spielt in einem Universum, in dem Voldemort nie an die Macht kam, die Rumtreiber also noch am Leben sind.

*Deine Geschichte beginnt nach deiner Zeit in Hogwarts.*

„Auf uns!" Meine Freundin Lucy hebt ihre Bierflasche, um mit meinem Shotglas anzustoßen, bevor sie einen Schluck nimmt und ich auf Ex die klare Flüssigkeit meinen Rachen hinabkippe. Mit einer Geste gebe ich dem Barkeeper zu verstehen, dass ich noch einen brauche. Lucy runzelt die Stirn. „Wow, ganz langsam, Rose! Wenn du so weiter machst hast du dich in ein paar Stunden schon unter den Tisch getrunken." „Das ist mein Ziel, Dummerchen", murmle ich, während ich das zweite Gläschen leere. Meine Speiseröhre steht in Flammen, doch ich weiß, wenn ich einfach weitertrinke, hört es auf. Ich bestelle meinen dritten Wodka. Lucy mustert mich besorgt. „Du weißt, dass du das Geschehene nur für heute Abend vergisst, wenn du dich betrinkst. Morgen wirst du dich dann doppelt so elend fühlen." „Carpe diem, Lucy", erwidere ich knapp und trinke das dritte Glas. Sie seufzt, sagt aber nichts mehr in diese Richtung. Stattdessen erzählt sie mir von ihrer Arbeit, von ihren nervigen Kollegen, von ihrem Freund, während ich Glas um Glas leere. Irgendwann höre ich auf zu zählen. Als Lucy verkündet, sie müsse kurz mal für kleine Mädchen, beginnen die Ränder meines Sichtfelds bereits zu verschwimmen. Eine dem Alkohol eigene Wärme hat sich in meinem Inneren ausgebreitet, alles ist leicht und schwerelos. Das Einzige, das mir etwas Sorgen bereitet, ist das Pub. Es schwankt wie wild, die Gäste darin werden wie in einem Schiff hin- und hergeschaukelt. Damit ich nicht mit in diesen Rhythmus verfalle, halte ich mich an der Bar fest. Ein Mann setzt sich neben mich, vermutlich will auch er nicht mehr schwanken. Er sagt etwas. Ich brauche ein bisschen, bis ich begreife. Eine Frage. Er fragt nach meinem Namen. Unter größter Mühe antworte ich ihm. Meine Zunge ist schwer und will nicht gehorchen. Er lacht. Wieder eine Frage. Wie viel ich denn schon getrunken habe. Da das Sprechen so schwer ist, zeige ich es ihm. Ich will alle Finger hochhalten, um die maximal mögliche Anzahl anzudeuten. Ich runzle die Stirn. Seit wann habe ich denn zwanzig Finger? Er lacht wieder, anscheinend bin ich zum Brüllen komisch. Wieder bewegen sich seine Lippen, doch ich kann ihn immer schlechter verstehen. Ein Rauschen liegt in meinen Ohren, als wären wir am Meer, das Pub schaukelt, sein Gesicht verschwimmt. Ich versuche, meinen Blick zu fokussieren, mich auf seine Frage zu konzentrieren. Ob ich frische Luft schnappen will. Das wäre wirklich großartig im Moment. Ich will ihm antworten, doch anstatt meinen Befehlen zu gehorchen, sackt mein Körper in sich zusammen, mir wird schwarz vor Augen.

Nie. Wieder. Alkohol. Lucy hatte Recht, es geht mir doppelt so elend wie gestern Abend vor dem Versuch, das Wasser in meinem Körper durch Wodka zu ersetzen. Mein Schädel dröhnt, meine Kehle ist wie ausgedörrt. Als ich die Augen öffne, blendet mich die Sonne, sendet einen stechenden Schmerz durch meinen Kopf. Ich rolle mich auf die andere Seite, um nicht mehr diesem hellen Monstrum zugewandt zu sein, und- erstarre vor Schreck. Da liegt ein Mann neben mir. Er liegt auf der Seite, sein Gesicht mir zugewandt. Er hat blonde, lange Haare, einen Drei-Tage-Bart und markante Gesichtszüge. Sein nicht allzu muskulöser, aber gut definierter Oberkörper strahlt mir in seiner ganzen Nacktheit stolz entgegen, als wolle er mich verhöhnen. Schnell checke ich, ob ich Kleidung trage. Unterwäsche. Ich trage Unterwäsche. Panik erfasst mich. Haben wir zwei beide etwa...? Darauf bedacht, dass er nicht aufwacht, sehe ich mich auf dem Boden um. Meine Kleidung, seine Kleidung... kein Kondom. Das kann jetzt entweder heißen, dass wir nicht miteinander geschlafen haben, oder aber, dass wir nicht verhütet haben. Auf jeden Fall will ich nicht mehr da sein, wenn er aufwacht. Langsam, vorsichtig stehe ich auf, ziehe mich so leise wie möglich um. Vermutlich sehe ich verkatert bis zum geht nicht mehr aus, meine Haare müssen ein Chaos sein, doch um dagegen etwas zu machen, bräuchte ich ein Bad und mehr Zeit. Doch die habe ich nicht. Er regt sich, ich höre das Bettgestell. Natürlich könnte er sich auch einfach im Schlaf umgedreht haben, doch ich lasse es nicht darauf ankommen. Schnell schlüpfe ich aus seinem Schlafzimmer und schließlich auch aus seiner Wohnung. Ich sprinte die Treppe hinab und blinzle gegen die Sonne, als ich aus der Tür trete. Schnell überprüfe ich den Straßennamen und atme erleichtert auf. Gott sei Dank in einem mir bekannten Pflaster.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2017 ⏰

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