Der Gedanke, mein Leben zu beenden, schwebte schon seit ein paar Wochen in meinen Gedanken rum. Doch aus irgendeinem Grund, war er an diesem Tag besonders präsent. Vermutlich lag es daran, dass ich zum ersten mal in meinem Leben gefeuert wurde. Ich hatte das Gefühl, mein Leben würde kein Sinn mehr machen. Niemand würde mich lieben, ich wäre überhaupt jedem eine Last. Der große schwarze Hund verwandelte sich jetzt in einen Stein und begann, mich immer weiter zum Abgrund zu ziehen. Immer weiter nach unten.
Ich begann, im Internet nach Möglichkeiten zu suchen. Tabletten. Pistole. Vom Dach stürzen. Es klingt im Nachhinein alles so unglaublich schrecklich, aber zu dem Zeitpunkt, schreckte es mich nicht ab. Im Gegenteil. Ich dachte immer mehr darüber nach. Und dann - an diesem Tag - machte ich diesen Entschluss. Es war einfach eine Kurzschlussreaktion meines angeschlagenen Gehirns.
Ich wollte es nicht am Nachmittag machen, wo mich mögliche Passanten sehen könnten, also wartete ich bis es dunkel wurde. Die Zeit vertrieb ich mir, meine alten Lieblingsfilme zu schauen, mein Lieblingsgericht zu kochen und meine Wohnung aufzuräumen. Eigentlich hätte mich das alles in Nostalgie versetzen sollen, aber das tat es nicht. Viel mehr fühlte ich Abscheu. Abscheu gegen mein eigenes Leben.
Am Abend schrieb ich einen Abschiedsbrief. Ich hatte das Gefühl, ich müsste es tun. Zum Ersten Mal an diesem Tag, dachte ich darüber nach, es nicht zu tun. Aber es war nur ein kleines, flüchtiges Gefühl. Und so schnell wieder weg, wie es da war.
Ich habe ehrlich gesagt , keine Ahnung mehr, was drin stand. Mein Kopf war so benebelt, ich hatte wahrscheinlich nur irgendwelche Wörter darauf gekritzelt.
Aber ich war bereit. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zu meinem alten zu Hause. Das Haus mit dem großen Dach, wo ich mich immer versteckt hatte, wenn mal wieder eine schlechte Note ins Haus geflattert war. Dort wo es anfing sollte es auch beendet werden.
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Touch the Skyline
Nouvelles"Wer sagt, dass es nicht noch viel weiter geht?", sagte sie mit ihrer weichen Stimme und blickte mich an. "Wer sagt, dass es nicht noch viel mehr gibt, als dass wir uns es je vorstellen könnten?" Sie schaut wieder auf die leuchtende Stadt unter uns...