Kapitel 13

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Die Flügeltür zum Thronsaal des Kaisers wurde aufgeschoben und die kaiserliche Garde salutierte als der Minister eintrat. Dieser jedoch beachtete sie nicht und marschierte schnellen Schrittes auf den Kaiser zu, der gerade damit beschäftigt war sein Schwert zu begutachten.

"Mein Kaiser", sagte der Minister um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Dann kniete er vor dem Kaiser nieder. "Was ist?", fragte dieser ohne seinen Blick vom Schwert zu nehmen.

Der Minister war ein gutaussehender junger Mann mit dunklen langen Haaren die ihm bis über die Schultern reichten. Er hatte sie hinten zusammen gebunden, aber der Wind hatte sie einwenig zerzaust, so dass ihm die Stränen ins Gesicht hingen. Diese Frisur verleihte dem Minister ein wildes, kämpferisches aussehen. Seine weichen Gesichtszüge und die grossen braunen Augen sahen lieb und vertrauenswürdig aus.

"Es geht um ihren Bruder..."

Jetzt blickte der Kaiser des Südostreiches auf. Er sah beunruhigt aus. Der Minister kniete immer noch auf dem Boden, sein Blick war nach unten gerichtet. Er machte keine Anstalten dem Kaiser zu erzählen was los war. Er wartete auf die Erlaubnis zu sprechen. "Youan! Sprich endlich!"

Der Kaiser wusste den gehorsam seines Ministers zu schätzen. Jedoch manchmal ärgerte es ihn sehr das Youan mit diesem Verhalten so ernst umging. Der Kaiser hätte gerne mehr privates über seinen Minister erfahren, doch aussergeschäftlich fanden keine Gespräche zwischen den beiden statt.

Youan erhob sich und schaute seinen Kaiser mit ernster Mine an. Es geht um eine ihrer Drachenläufer. Die Tochter von Chjuan Mal. Sie wuchs hier im Dra...." Der Kaiser unterbrach ihn. "Ich weiss von wem sie sprechen, Chjuan Mal war einer der besten, also fahren sie fort. Was ist mit ihr? Und was hat mein Bruder damit zu tun?"

Meiam rannte so schnell sie konnte. "Halt warte!!", rief eine Stimme ihr nach. Es war eine Frauen Stimme. Ohne ihr Tempo zu reduzieren blickte Meiam zurück. Genau im selben Moment stolperte sie und fiel der länge nach hin. Ein Schrei, eine Staubwolke und eine alte Frau die besorgt auf das fremde Mädchen zueilte.

Als Meiam die Augen aufschlug, bemerkte sie, dass sie in einer Hütte lag. Sie war zugedeckt. Ihre Augen m ussten sich erst an das Dämmerlicht gewöhnen.

Die Hütte war klein. Sie bestand aus nur einem einzigen Raum. In einer Ecke war eine Kochstelle eingerichtet auf der Anderen Seite stand eine hölzerne Komode. Meiam lag auf einer Matratze die auf einem Wackeligen Gestell lag, so das men es kaum Bett nennen konnte. An den wänden hingen diverse Kräutersträusschen die einen merkwürdigen Geruch verbreiteten. Aber es stinket nicht. Und obwohl kaum Platz war, war die Hütte sauber und aufgeräumt.

Plötzlich schob sich die Tür auf und ein Lichtstrahl blendete Meiam. Eine alte Frau kam hinein mit einer Schale Wasser. "Na, geht es dir schon besser?" fragte sie mit einem netten Lächeln auf dem Gesicht.

Jetzt erinnerte sich Meiam wieder daran wie sie die Wäsche klauen wollte und das sie hingefallen war. Es wurde ihr mulmig zumute. In den grosssen Städten gibt es viele Geschichten darüber was die Menschen in den Bergdörfern für schreckliche Dinge machen mit Dieben. Anscheinend bemerkte die alte Frau ihren bangen Gesichtsausdruck, denn sie fing an zu lachen und meinte dan verschmitzt: "Keine Angst, ich hacke dir schon nicht die Hände ab." Meiam sah aber immer noch wenig beruhigt aus.

Die Frau holte einen Lappen hervor und tauchte ihn in die Wasserschale. "Hier", sagte sie und legte Meiam das nasse Tuch auf die Stirn. Langsam entspannte sich Meiam und sie fürchtete sich nicht mehr von der Frau.

"Danke" murmelte sie. Die alte Frau nickte nur und lächelte. Während dem sie sich daran machte Meiams Arm zu verbinden fragte sie irgendwann: "Woher kommst du, und wie heisst du eigentlich?" Ja, wie sie heisste wusste Meiam noch, aber die andere Frage hätte sie sehr gerne auch beantwortet.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 22, 2014 ⏰

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